Slalom Bière: Marcel Maurer schlägt zurück

ERSTER TAGESSIEG 2018 Nach Verzögerungen im Zeitplan fiel die Entscheidung um den Sieg beim Slalom Bière nur in einem Rennlauf. Nach zwei Erfolgen von Philip Egli war die Reihe an Marcel Maurer. Am Sonntagmorgen mussten die Teilnehmer am dritten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Waffenplatz von Bière ihren ersten Trainingslauf im Regen absolvieren. Danach […]

Effiziente Modifikation: Marcel Maurer nahm für den ersten Rennlauf Änderungen an seinem Tatuus-Renault Midland vor, die sich als gut erwiesen (Fotos: Ramon Hänggi).

Am Sonntagmorgen mussten die Teilnehmer am dritten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Waffenplatz von Bière ihren ersten Trainingslauf im Regen absolvieren. Danach trocknete es ab, doch drohten am Fusse des Col du Marchairuz (wo früher ein Bergrennen stattfand) weitere dunkle Wolken.

Wegen etlichen Zwischenfällen kam es zu Verzögerungen im Zeitplan, die schliesslich kurz nach 17 Uhr zur Absage des zweiten Rennlaufs führten. Wer in weiser Voraussicht und mit Können einen sauberen und schnellen ersten Lauf hingelegt hatte, schwang am Ende obenauf.

Marcel Maurer: In Interlaken war sein Lachen noch verhalten, in Bière hatte er wirklich Grund zur Freude (Foto: Peter Wyss).

Probieren geht über Studieren
Nichts gegen diese Entscheidung hatte Marcel Maurer. Nach der Bestzeit von Philip Egli im nassen Trainingslauf setzte sich der Berner mit seinem mit Slicks bereiften Tatuus-Renault Midland im zweiten Training an die Spitze.

Dahinter folgte Jean-Marc Salomon im Tatuus-Honda FM, der hier schon 2011, 2014 und 2017 gewonnen hatte. Während der Jurassier die Vorlage von Philip Egli im ersten Rennlauf nicht zu unterbieten vermochte, gelang dies dem zuletzt gestarteten Marcel Maurer mit einer um fast zwei Sekunden besseren Zeit.

Durch den Abbruch der Veranstaltung blieb der Berner vorne und feierte nach 2016 seinen zweiten Tagessieg in Bière, den ersten in dieser Saison.

Marcel Maurer: „Am Start nieselte es zwar wieder, aber ich hatte sehr guten Grip. Wir probierten etwas mit dem Fahrwerk und den Pneus aus, was auf Anhieb super funktionierte. Vielen Dank an mein Team! Ich war aber überrascht, dass es nicht knapper wurde.“

Dafür hatte Philip Egli, der im Dallara 393 in Frauenfeld und Interlaken siegte, auch eine Erklärung.

Philip Egli: „Ich hatte einen mittelmässigen lauf mit zwei, drei kleinen Fehlern. Zudem hatte ich in einigen Kurven zu tiefen Drehzahlen. Was ich mit unserem neuen EPR-1-Motor auf den geraden gewinne, habe ich so verloren. Ich bin schon lange am Suchen einer kürzeren Übersetzung, aber finde nix. Und extra eine herzustellen, ist zu aufwändig.“

Mit Cleverness und Können zum Tourenwagensieg
Den vierten Gesamtrang und damit den ersten Achtungserfolg eroberte Michael Helm mit dem Tatuus-Abarth Formel 4. Platz 5 ging an Jean-François Chariatte im TracKing, ehe bereits der unwiderstehliche Martin Bürki im E1-Polo 1600 folgte.

Martin Bürki: „Die Verhältnisse waren schwierig, die Piste bot sehr wenig Grip. Ich ahnte, dass der erste Lauf sauber sein musste, aber musste mit dem Auto kämpfen. Daher gab es auch einige Unfälle.“

Hinter drei weiteren Rennsportwagen reihte sich Manuel Santonastaso als zweitschnellster Tourenwagenpilot ein. Mit dem BMW 320 aus der Gruppe Interswiss gelang es dem Thurgauer, sogar Frédéric Neff im verbreiterten Porsche 911 GT3 R hinter sich zu lassen. Der Bergmeister war aber noch nie ein Slalomspezialist und übte für die Bergrennen.

Mit seinem dritten IS-Klassensieg im BMW 320 bleibt Manuel Santonastaso dem Titelverteidiger Martin Bürki auf den Fersen.

Nur noch zwei Fahrer ohne Punktverlust
Bürki und „Santi“ führen nun auch allein die Slalom-Meisterschaft an, die auf ein Duell dieser beiden hinausläuft. Vielleicht kann auch Christoph Zwahlen in diesem Titelkampf eingreifen. Mit seinem Opel Kadett 2.5 war der in den Slalomsport zurückgekehrte Ex-Meister klar der Schnellste in der E1 bis drei Liter, wobei die bisher stärksten Gegner Köchli und Bürki fehlten.

Bei den E1-Zweilitern nutzte Patrick Flammer bereits seine erste Chance und feierte in Abwesenheit von Danny Krieg (fährt mit dem Audi A4 STW erst wieder am Berg) den ersten Sieg mit seinem Suzuki Swift Evo 2000. Der Glarner war zwar langsamer als Santonastaso, Niederberger (Opel Kadett City) und Andrey (Peugeot 405) in der grossen IS-2000-Klasse, aber schneller als der Erste bei den E1-Autos über drei Liter.

Dieser hiesse Albin Mächler, wenn der Vizemeister von 2017 mit seinem BMW M2 auf dem Weg zur zweitschnellsten Tourenwagenzeit nicht eine Pylone touchiert hätte. Ohne zweiten Durchgang ergab dies mit dem Zeitzuschlag (10 Sekunden) nur noch Rang 4.

Der Sieg ging so an Bürkis Teamkollegen und Schützling Jürg Beiner im BMW M3 V8 vor Stéphane Berset in einem BMW Alpina B3 und Julien Prével im Opel Astra Turbo.

SM-Stand nach 3 von 8 Rennen: 1. Bürki und Santonastaso je 60 Punkte; 3. Egli und Zwahlen, je 55; usw.

Nächster Lauf: 27. Mai in Bure.

slalom-de-biere.ch

 

 

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