Slalom Frauenfeld: Ein Sieg für den Sport

EGLI ZUM SECHSTEN Als erster Schweizer Veranstalter seit Oktober 2019 trug der ACS Thurgau wieder einen Nationalen Automobilslalom aus – leider aber nur als «Geisterrennen». Dabei setzte Philip Egli seine Siegesserie fort. Die Freude war allen Teilnehmern anzusehen, die sich auf der Grossen Allmend in Frauenfeld an den Start des ersten Nationalen Automobilslaloms seit mehr […]

Nur Marshalls, OK-Mitglieder und Fotografen durften an die Rennstrecke. Sie sahen einen Philip Egli in Hochform (Fotos: Peter Wyss).

Die Freude war allen Teilnehmern anzusehen, die sich auf der Grossen Allmend in Frauenfeld an den Start des ersten Nationalen Automobilslaloms seit mehr als zwei Jahren begaben. Der Sieger war somit generell der Rennsport.

Perfektes Geisterrennen
Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der lange Zeit unsicheren Situation waren Zuschauer in diesem Jahr von der Veranstaltung ausgeschlossen. Dieser Grundsatzentscheid war aus Sicherheitsgründen und zwecks besserer Budgetplanung bereits seit längerem gefällt worden.

Ansonsten verliefen die 21. Auto-Renntage Frauenfeld bei besten äusseren Bedingungen absolut perfekt. Ausser technischen Defekten und harmlosen Drehern gab es keine Zwischenfälle.

Entsprechend gross war die Erleichterung des Rennleiters und seinem grossen Helferstab.

Alex Maag: «Es ist ein überwältigendes Gefühl, nach so langer Zeit wieder ein Rennen ausgetragen zu haben, das zudem absolut unfallfrei verlief und auf die Minute genau nach Zeitplan endete. Natürlich war es ohne Zuschauer und Streckensprecher eine spezielle Veranstaltung, dafür konnten wir uns ganz auf den Rennsport konzentrieren.»

Joel Burgermeister bewegte den über 300 PS starken Tatuus F4 schon recht flott – aber es soll noch mehr von ihm kommen.

Egli gewann Dreikampf um Tagessieg
Schon mit seiner Bestzeit im Training meldete Philip Egli seinen Ambitionen auf den Tagessieg an. Auf dem zuvor nur in den Jahren 2014 bis 2016 verwendeten langen Parcours mit 3,2 Kilometer Länge und 49 Toren verbesserte der Glarner in seinem optimalen Dallara-EPR-4 mit 2:00.92 seinen eigenen Streckenrekord schon im ersten Rennlauf um beinahe fünf Sekunden.

Weil er dabei um ein Haar eine Pylone touchiert hatte, war Egli im zweiten Durchgang etwas vorsichtiger, nahm sich aber trotzdem eine neue Bestzeit zum Ziel.

Philip Egli: «Im zweiten Lauf fuhr ich eigentlich etwas schöner als im ersten, nahm an zwei Stellen aber etwas zu viel Tempo weg. Jetzt nehme ich mir die erste Zeit unter zwei Minuten halt für nächstes Jahr vor.»

Erstes Ausrufezeichen von Burgermeister
Der zweite Gesamtrang ging an Joel Burgermeister. Der Thurgauer musste sich bei der Rennpremiere seines neu angeschafften Tatuus F4 mit speziell entwickeltem 1170-Kubik-Turborenntriebwerk aus Italien nur um 1,5 Sekunden geschlagen geben.

Die Top 3 von Frauenfeld 2021: Joel Burgermeister, Philip Egli und Marcel Maurer.

Künftig will er vorwiegend am Berg fahren und in der Zweiliterklasse gewinnen. Dies hatte auch Marcel Maurer in Frauenfeld vor, doch vereitelten unerklärliche Getriebeprobleme im Tatuus-Renault absolute Topzeiten in Eglis Nähe. Auch so reichte es zum dritten Gesamtrang.

Einen achtbaren vierten Rang in der Tageswertung eroberte Jannis Jeremias. Mit dem Tatuus F4 bestritt der Bieler sein erstes Nationales Autorennen und legte dabei schon erstaunliche Laufzeiten in die Bahn!

Dabei liess er Markus Bosshard im neuen Dallara GP3 mit Front- und Heckflügel sowie Halo von einem Sauber F1 (mehr als ein zufriedenstellender Funktionstest sollte es eh nicht sein) bei den Rennwagen bis drei Liter oder Turbos über 1170 Kubik klar hinter sich.

In der Galerie links Jeremias auf der Bahn und rechts Bosshard am Start.

Darani eine Klasse für sich
Schnellster Tourenwagenpilot war der Tessiner Christian Darani im wirklich flott bewegten Fiat X1/9. Ihm reichte dazu bereits der erste und einzige fehlerfreie Lauf.

Nicht mal der frühere E1-Sieger Simon Wüthrich im gut 550 PS starken VW Golf Turbo 4WD oder der vom Berner nur knapp geschlagene Bruno Ianniello im Lancia Delta S4 hatten einen Stich.

Derweil dominierte Martin Bürki im VW Polo wie gewohnt die E1-1600-Klasse. Wenn Darani und Bürki so weiterhin siegen, liegt der Vorteil in der Meisterschaft aufgrund der Klassenstärke beim Südschweizer.

Christian Darani ist zum potenziellen Slalommeister gereift. Die Kassenstärke in der E1-2000 spricht für ihn.

Heimsieg für Zwahlen
Christoph Zwahlen entschied sein Heimrennen erstmals mit dem Porsche GT3 Cup aus der Gruppe Interswiss für sich. In der IS-Zweiliterklasse schlug Jürg Ochsner im Opel Kadett den Lokalmatador Manuel Santonastaso im BMW trotz eines zeitraubendes Fahrfehlers im zweiten Durchgang um eine Zehntelsekunde.

Im Renault Classic Cup holten Thomas Zürcher (Clio III RS) und Denis Wolf (Clio IV RS) die beiden Klassensiege.

Denis Wolf war mit dem Clio IV der Schnellste im Renault Classic Cup.

Alle Ranglisten sind der Homepage des ACS Thurgau unter diesem Link zu entnehmen.

acs-tg.ch

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