Renault Cup: Zwei flotte Zweier

CLIO II VORAN Das zweite Rundstreckenrennen des Renault Classic Cup endete mit den Siegen von Michael Schläpfer und Patrick Gerber in ihren Clio II. Die Startzulassung der Schweizer in Hockenheim war ein Krampf. Neun der elf für Hockenheim gemeldeten Fahrer aus dem Renault Classic Cup (die Baselbieter Borer und Maschietto sagten ab) nutzten die zweite […]

Zweier voran: Patrick Gerber (links) und Michael Schläpfer gaben mit ihren Clio II RS das Tempo vor, das nur der blaue Clio III von Denis Wolf mitgehen konnte (Fotos: Jürg Gächter).

Neun der elf für Hockenheim gemeldeten Fahrer aus dem Renault Classic Cup (die Baselbieter Borer und Maschietto sagten ab) nutzten die zweite Startgelegenheit bei einem Rundstreckenrennen. Fast wäre sie gescheitert, weil der Ausrichter der Spezial Tourenwagen Trophäe angeblich Protest einlegte, weil die Schweizer Truppe nicht wie früher in seinem Feld mitfuhr, sondern innerhalb der gleichen Veranstaltung (Porsche Club Days Hockenheim) bei der Cup & Tourenwagen Trophy.

Kleinkrieg für nichts
Die STT hatte insofern Erfolg, als alle jene, welche nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, diese kurzfristig bei Auto Sport Schweiz erbitten mussten. NSK-Präsident Andreas Michel setzte sich dann persönlich dafür ein, dass sie diese unbürokratisch erhielten und so zum zweiten Mal in diesem Jahr in Hockenheim starten konnten. Ein Kleinkrieg also, der nichts gebracht hat.

Nachdem sie bis zum letzten Moment mit einer Absage gerechnet hatten, hatten die neun angetretenen Schweizer bei ihren zwei Rennen dann umso mehr Spass. Vor allem jene, welche danach die Podestplätze besetzen durften.

Die Schweizer Renault-Piloten fuhren in einem Feld mit Tourenwagen und GT-Fahrzeugen mit. Michael Schläpfer kam hier zu seinem ersten Cup-Sieg.

Premiere für Schäpfer und Zbinden
Im ersten Lauf über 15 Runden auf dem GP-Kurs durfte sich Michael Schläpfer zum ersten Mal auf die oberste Podeststufe stellen, im zweiten Lauf Patrick Gerber bereits zum dritten Mal, nachdem er Ende März zweimal obsiegt hatte. Beide nutzen die windschlüpfige Aerodynamik des älteren und leichteren Clio II RS und gaben so den von Denis Wolf und Stephan Zbinden angeführten Clio III das Nachsehen.

Mit Hilfe des Windschattens eines Konkurrenten aus der Cup & Tourenwagen Trophy gelang Zbinden im Qualifying zum ersten Rennen eine Traumrunde, die ihm die erste Pole-Position seiner langen Karriere einbrachte. Etwas nervös geworden, missriet ihm der Start prompt, worauf Wolf das Zepter übernahm. Beide Clio-II-Piloten fielen alsbald über ihn her, doch gelang es nur Schläpfer, ihn zu erlegen.

Wolf musste wieder üben
Zbinden lief noch an vierter Position vor Meverick Gerber, Johanna Amann und Pirmin Scheidegger ein und durfte sich als Dritter aufs Podium stellen, da Wolf nur als Gaststarter antrat. Dieser gab die Umstellung vom Formel Renault Caparo auf den Clio als Grund an, warum es ihm als Meister der letzten beiden Jahre nicht zum Sieg reichte. Auch übte er Zurückhaltung.

Denis Wolf: «Ich merkte die mangelnde Routine im Tourenwagen und kam nicht rasch genug auf Touren. Zudem habe ich das Auto fürs Bergrennen Anzère an Marcel Wälchli vermietet. Daher riskierte ich nicht alles und steckte im Duell mit den beiden Clio II etwas zurück. Es war aber eine gelungene Veranstaltung und hat viel Spass gemacht.»

Podium nach Rennen 1 (von links): Patrick Gerber, Stephan Zbinden, Tom Zürcher und Papa Michael Schläpfer mit Ehrendamen.

Intermezzo von Thomas Zürcher
Wolf als erneuter Zweiter ausgeklammert, holte Meverick Gerber im zweiten Rennen den dritten Rang in der Cupwertung hinter seinem Cousin Patrick und Schläpfer. Zbinden kam in Gerbers Windschatten als Fünfter ins Ziel, gefolgt von Scheidegger und Amann.

Klar der Schnellste in beiden Rennen, mit einem Vorsprung von jeweils über 50 Sekunden, war Thomas Zürcher im moderneren Clio IV RS mit Turbomotor. Der frühere Meister hatte sich kurzfristig für den Start in Hockenheim entschieden und sich zuvor in Massongex abgemeldet, weil der längst versprochene LRM-Abarth-Rennmotor für seinen Tatuus F4 immer noch nicht fertig ist. Bis Anzère sollte es endlich klappen.

Thomas Zürcher und Marcel Müller fuhren mit ihrem Clio IV RS voraus. Für Zürcher war es vorerst das einzige Clio-Rennen.

Rückkehr an den Berg
Im Wallis werden auch die bei Bergrennen dominierenden Philipp Krebs (Clio II) und René Schnidrig (Clio III) ins Geschehen zurückkehren. Krebs rutschte durch die Absenz von der Tabellenspitze an die vierte Position ab. Da Cup-Neuling Schläpfer seine Stärke auch schon bergauf zeigte, darf man gespannt sein, wann ihn Bergspezialist Krebs einholt.

renault-classic.ch/pdf’s/Zwischenranglisten/2019/05_Zwischenklassement_2019.pdf

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