Gurnigel: Berguerand knackt die Schallmauer

TITEL AN MARCEL STEINER Mit einem zweiten Gesamtrang sicherte sich Marcel Steiner vorzeitig den Berg-Meistertitel 2018. Gegen Eric Berguerand, der mit seinem Lola-Cosworth als erster Fahrer eine Laufzeit unter 100 Sekunden erzielte, hatte der Hausherr am Gurnigel aber keine Chance. Nachdem er in Oberhallau wegen Motorproblemen hatte aufgeben müssen, lief der Lola-Cosworth von Eric Berguerand […]

Vor mehr als 10 000 Zuschauern zeigte Eric Berguerand am Gurnigel seine Stärke (Foto: Ramon Hänggi).

Nachdem er in Oberhallau wegen Motorproblemen hatte aufgeben müssen, lief der Lola-Cosworth von Eric Berguerand am Gurnigel einwandfrei. So liess der Walliser dem alten und neuen Meister Marcel Steiner keine Chance.

Erstmals unter 100 Sekunden
Mit 1’39,81 pulverisierte Berguerand den von Steiner seit 2012 mit dem Osella FA30 in 1’41,39 gehaltenen Rekord auf der 3734 Meter langen Strecke bei idealen äusseren Bedingungen schon im ersten Rennlauf. Im zweiten Durchgang blieb er nur um eine Hundertstel über der von ihm zuvor gebrochenen Schallmauer von 100 Sekunden.

Zwar erzielte auch Steiner im LobArt-Mugen mit 1’41,46 einen klaren neuen Sportwagenrekord (bisher 1’45,08 vom Vorjahr). In der Addition musste er sich aber um 3,45 Sekunden geschlagen geben.

Mit zwei 1’42er-Zeiten und 5,18 Rückstand kam der Vorarlberger Christoph Lampert im Osella FA30 auf den dritten Gesamtrang.

Fünfter SM-Titel für Marcel Steiner
So ergab sich dasselbe Podium wie im Vorjahr. Für Eric Berguerand ist es der siebte Triumph am Gurnigel, der sechste in Folge mit demselben Rennwagen.

Die schnellsten drei Fahrer am Gurnigel 2018: Marcel Steiner, Eric Berguerand und Christoph Lampert (Fotos: Jürg Kaufmann).

Da er zuvor jedoch zu viele technische Probleme und Ausfälle zu beklagen hatte, konnte Berguerand auch mit dieser Superleistung den fünften SM-Titelgewinn von Marcel Steiner nicht mehr verhindern. Dieser muss und will am nächsten Wochenende in Les Paccots nicht mehr antreten.

Balmer dreht das Ding noch rum
Spannend verlief die Entscheidung bei den Zweiliter-Rennwagen. Mit einer neuen Klassenrekordzeit verdrängte Christian Balmer den nach dem ersten Lauf überraschend führenden Marcel Maurer noch um fast eine Sekunde vom ersten Platz.

Was Maurer 2018 mit dem unterlegenen Tatuus-Renault Midland aufführt, verdient höchsten Respekt. Sein Slalom-Dauergegner Philip Egli (Dallara-EPR-1) musste sich trotz zweitbester Zeit im zweiten Lauf mit den dritten Rang zufrieden geben.

Siegertrio bei den Tourenwagen Ronnie Bratschi (links) sieht man die Verärgerung an, Roger Schnellmann die Freude über den Sieg. Thomas Kessler wurde mit seinem nicht ganz so starken Mitsubishi Evo VIII zum wiederholten Mal Dritter.

Probleme bei Ronnie Bratschi
Wenngleich klar über dem bestehenden Tourenwagenrekord von Reto Meisel, lagen Roger Schnellmann und Ronnie Bratschi mit ihren Mitsubishi-Bombern nach dem ersten Lauf absolut zeitgleich an der Spitze der Gruppe E1. Allerdings klagte Bratschi ein weiteres Mal über Motorprobleme, diesmal blies die Zylinderkopfdichtung Wasser raus.

In der Zeitnot unternahm er alles, um wenigstens den zweiten Lauf absolvieren zu können. Während Schnellmann im zweiten Durchgang nur einen Zehntel langsamer war, büsste der Urner mit Leistungsabfall 8,5 Zehntel ein.

Vorteil Neff
Für den SM-Leader wird es nun knapp in der Meisterschaft. In der Gruppe Interswiss gewann Frédéric Neff im Porsche GT3 R in Rekordzeit, der ersten unter zwei Minuten auf der seit 2011 befahrenen Streckenvariante.

Gewinnt Neff auch am nächsten Sonntag in Les Paccots, nützt Bratschi selbst ein fünfter Rekordsieg nichts mehr.

Mit dem Sieg in der SuperSerie über den anfänglich führenden Röbi Wicki (Mitsubishi) wahrte auch Andy Feigenwinter im Lotus Exige 430 Cup seine theoretische Titelchance.

Schnell und nervenstark: Thomas Schmid hätte nicht gewinnen müsste, um Junior-Meister zu werden – aber er tat es abermals.

Thomas Schmid ist Juniormeister
Entschieden wird auch der Berg-Pokal erst beim Finale. Abgeschlossen ist hingegen die Berg-Meisterschaft Junior zugunsten von Thomas Schmid. Nach dem ersten Rennlauf lag noch der auch im Training schnellste Lokalmatador Marcel Wälchli vorne, ehe Schmid nochmals alle Register zog und den vierten Sieg im vierten Rennen feierte.

Auf beide Meisterschaften und die Ausgangslage bei den Tourenwagen kommen wir diese Woche noch separat zu sprechen.

gurnigelrennen.ch

 

 

 

 

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