Frauenfeld: Philip Egli bleibt der Chef

REKORDSIEGER Die 20. Auto-Renntage Frauenfeld endeten mit dem fünften Sieg in Folge von Philip Egli. Marcel Maurers Angriff begann in der Wiese und endete unter Nieselregen. Nur im ersten Training am Sonntagmorgen mussten alle Konkurrenten beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft bei Regen auf die Piste. Danach blieb es aber bis kurz vor Rennschluss trocken, […]

Marcel Maurer schien in der Lage, sich dem Frauenfelder Publikum als neuer Sieger zu präsentieren. Doch ein Fehler vereitelte dieses Vorhaben (Fotos: Peter Wyss).

Nur im ersten Training am Sonntagmorgen mussten alle Konkurrenten beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft bei Regen auf die Piste. Danach blieb es aber bis kurz vor Rennschluss trocken, wenn auch kalt und windig mit Sonnenstrahlen dazwischen. Dem Aprilwetter entsprechend war auch das Zuschaueraufkommen bei der Jubiläumsveranstaltung des ACS Thurgau leider nicht so gross wie in anderen Jahren.

Duell auf Messers Schneide
Ob des erneuten Duells zwischen Philip Egli (Dallara-EPR-1) und Marcel Maurer (Tatuus-Renault) wurde einem trotzdem richtig warm ums Herz. Nach der spüter nicht mehr erreichten Trainingsbestzeit im zweiten trockenen Trainingslauf in 1’49,86 witterte Maurer seine Chance auf den ersten Tagessieg auf der Frauenfelder Allmend.

Der erste Angriff endete jedoch beim Anbremsen der letzten Torkombination vor dem Ziel mit einem Dreher. Den zweiten vereitelte der leichte Nieselregen, der den 2,7 km langen Parcours kurz vor dem verspäteten Rennende nach 18.15 Uhr befeuchtete.

Der Berner grübelte danach über die verpasste Chance.

Marcel Maurer: „Heute wäre es möglich gewesen. Das Niveau steigt halt von Jahr zu Jahr, daher muss man immer mehr riskieren. Leider gab es kurz vor unserem Start noch einen Unterbruch, sonst hätte es klappen können. Aber ich bin selber Schuld. Wenigstens hält sich der Schaden in Grenzen.“

30. Tagessieg für Philip Egli
Wegen Maurers Dreher musste Philip Egli seinen ersten Rennlauf wiederholen. Ein Nachteil war dies nicht, konnte er nun doch taktisch vorgehen.

Philip Egli: „Ich war bis zum Anhalten super unterwegs. Weil ich wusste, dass Marcel draussen ist und das Wetterradar für den zweiten Lauf Regen anzeigte, legte ich einen Sicherheitslauf hin.“

Unter drohenden Regenwolken startete Philip Egli zweimal zum ersten Rennlauf. Diese Zeit bedeutete den fünften Tagessieg auf der Grossen Allmend.

Die Regentropfen kamen, wenn auch spät, aber für ihn im richtigen Moment, sodass der Tag gelaufen war. Eglis erste Zeit (1’50,68) bedeutete somit den Tagessieg. Sein fünfter in Folge in Frauenfeld, was noch niemand zuvor schaffte, und sein 30. bei Nationalen Slaloms, angefangen im Oktober 2013 in Ambri.

Verblüffender Lukas Eugster
Um ein Haar hätte Lukas Eugster für die Sensation schlechthin gesorgt und sich den Gesamtsieg geschnappt. Im nassen Trainingslauf war der Herisauer mit dem Ligier-Honda um Welten schneller als der Rest. Im Trockenen blieb er mit dem Zweiliter-Sportwagen nur um 25 Hundertstel hinter Egli zurück.

Den wiederholten zweiten Lauf legte der Junioren-Vizebergmeister von 2017 mit angewärmten Reifen auf feuchter Unterlage in 1’51,13 zurück, was Bestzeit bedeutete.

Lukas Eugster: „Schade, dass ich aufgehalten worden war. Ich war beim ersten Versuch sehr gut unterwegs, danach war es schon etwas nass. Meine Regenbestzeit gab mir einen Motivationsschub. Ich hätte nie gedacht, dass ich auf dieser Strecke so nahe an die Spitze komme.“

Wie im Vorjahr stand Lukas Eugster (links) in Frauenfeld auf dem Gesamtsiegerpodium. Diesmal jedoch als Zweiter neben Sieger Philip Egli und Marcel Maurer.

Michael Helm war nach Maurers Ausfall im ersten Durchgang mit dem Tatuus-Abarth Evo noch Gesamtdritter und wurde danach vom Berner nur um 29 Hunderststel auf Rang 4 verdrängt. Den im Vorjahr von Eugster ausgeliehenen Formel Renault pilotierte Raphael Koch im ersten Lauf zur fünftbesten Zeit.

Husarenstück von Wüthrich und Wintsch
Nicht unerwartet erzielte Simon Wüthrich mit seinem VW Golf Turbo 4WD wie 2018 die Tourenwagen-Bestzeit – aber wie. Nachdem der Langnauer im ersten Lauf etwas zu vorsichtig und nur wenig schneller als die ersten E1-Zweiliter war, erzielte er im wiederholten zweiten Rennlauf mit angewärmten Reifen auf bereits angefeuchteter Fahrbahn eine neue Rekordzeit auf dieser Streckenvariante.

Tourenwagen-Gesamtsieger: Simon Wüthrich schöpfte das Potenzial seiner Turbiene aus.

Nicht die Zeit, aber der Name und das Auto des Zweitschnellsten bei den „Hüsliautos“ sind unglaublich. Bevor die SM-Kategorien zu ihren Rennen starteten, schloss der Lotus V6 Cup Suisse sein Programm ab. Dino Wintsch realisierte wie im Training eine Zeit unter zwei Minuten, und dies mit einem strassenzugelassen Lotus Exige 430 Cup! Erst Wüthrich vermochte Vorlage diese drei Stunden später zu unterbieten. Chapeau!

Steiner schlägt Darani und Krieg
Toll auch der Fight bei den Zweiliter-Tourenwagen. In der Gruppe E1 bezwang Reto Steiner im Ford Escort RS mit Mondeo-V6-Motor den Titelanwärter Christian Darani im Fiat X1/9 um sieben und Danny Krieg im Audi A4 STW um 15 Hundertstel. Dazu reichte die Zeit aus dem fehlerfreien ersten Lauf.

Trotz der Disqualifikation im zweiten Lauf sprang Reto Steiner im Ford Escort als Sieger der E1-Zweiliterklasse Richtung Ziel.

In der Gruppe Interswiss vermochte Manuel Santonastaso im BMW 320 die Angriff der schnellsten Kadett-Piloten Jürg Ochsner und René Tschirky abzuwehren. Obwohl der Lokalmatador die angestrebte Zeit unter zwei Minuten knapp verpasste, bedeutete dies auch den Gruppensieg vor Willi Jenni im Porsche 997 Cup.

Noch sechs Fahrer an der Tabellenspitze
Obwohl er trotz gebrochener Antriebswelle am VW Polo mit der Bestzeit in der E1-1600 ins Ziel rollte, legte Martin Bürki nach der Reparatur ebenfalls eine 2’00er-Zeit in die Bahn. Zusammen mit fünf weiteren Klassensiegern – Egli (E2-SS-2000), Eugster (CN-2000), Santonastaso (IS-2000), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, N/ISN-1600) und Christoph Zwahlen (Opel Kadett, IS-3000) – führt der Titelverteidiger die Tabelle nach zwei der acht Saisonrennen noch verlustpunktfrei an. Nächstes Rennen ist am 19. Mai in Bière.

acs-thurgau.ch/ch-de/sektionen/thurgau/motorsport/auto-renntage_frauenfeld.asp

motorsport.ch

 

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