Berg-Pokal: Tag der Nutzniesser

NEUE SIEGER IN MASSONGEX In Massongex fiel der VW Polo von Martin Bürki einem Defekt zum Opfer. Dies ebnete seinem Teamkollegen Joël Werthmüller den Weg zum Sieg und für SM-Neuling Rolf Reding jenen an die alleinige Tabellenspitze. Die Liste der Opfer technischer Ausfälle in Massongex war so lang wie noch nie in den letzten paar […]

Chance genutzt: Nach dem Ausfall seines Teamchefs Martin Bürki gewann Joël Werthmüller mit seinem Peugeot 106 die Klasse mit sieben Tausendsteln Vorsprung (Fotos: Ramon Hänggi).

Die Liste der Opfer technischer Ausfälle in Massongex war so lang wie noch nie in den letzten paar Jahren. Nicht alle hängen mit der materialmordenden Strecke zusammen – so auch der Kupplungsschaden von Martin Bürki nicht.

Um seinen VW Polo zu schonen, bestritt Bürki schon nur zwei der fünf Trainingsläufe. Trotzdem machte sich am Vorstart zum ersten Rennlauf eine nicht saubere trennende Kupplung bemerkbar.

In der Folge legte der alte Fuchs den ersten Rennlauf ohne zu kuppeln zurück und fuhr dabei trotzdem vier Sekunden schneller als im Training und sieben Sekunden schneller als Beat Oertig im Peugeot 106 Maxi, der Zweitschnellste in der Klasse E1-1600.

Erster Sieg für Joël Werthmüller
Um keinen kapitalen Schaden zu riskieren, lud Bürki seinen Polo auf und überliess das Feld seinen bisher stets um Welten geschlagenen Gegnern. Nachdem er sich am Montag bei Tuner Minichberger in Deutschland Ersatzteile besorgt hatte, lief sein Auto am Dienstagabend kurz vor Miternacht bereits wieder einwandfrei.

Martin Bürki: „Der Fehler lag auf der Seite des Tuners. Ich mache ihm keinen Vorwurf, denn diese können passieren. Es gibt Schlimmeres. Zudem freut mich nun, dass wenigstens einer aus unserem Team MB Motorsport den Klassensieg erobern konnte.“

Dieser hiess nämlich Joël Werthmüller, der die Tipps seines Lehrmeisters umzusetzen vermochte. Mit seinem Peugeot 106 verdrängte er den bis dahin führenden Oertig dank seiner klar besseren dritten Zeit noch um sieben Tausendstel auf den zweiten Platz.

Rolf Reding: Ein Selfie des neuen alleinigen Tabellenleaders im Berg-Pokal (Foto: Facebook Rolf Reding).

Nun führt Rolf Reding die Tabelle alleine an
Bürkis Ausfall zieht auch eine neue Situation an der Tabellenspitze nach sich. Von den vier gemeinsamen Leadern war ausser ihm nur Rolf Reding am Start. In der SuperSerie bis zwei Liter hatte er allerdings bloss die zwei Honda Integra von Andy Krähenbühl und Raphael Feigenwinter als Gegner.

Der Juniorenmeister hatte beide im Griff und gewann mit dem vom Eventcenter Seelisberg geliehenen Toyota GT86 die Klasse abermals. Obwohl der Schwyzer nur halbe Punkte erhielt, ist er nun alleiniger Leader im Berg-Pokal.

Mit drei zweiten Klassenrängen ist Beat Oertig nun Tabellenzweiter mit 45 Punkten vor einer Sechsergruppe mit je 40 Zählern. Zu diesen gehört Martin Bürki, der nun halt sein erstes Streichresultat bereits bezogen hat.

Erster Sieg für Jonas Magnin
Den mit seinem punkto Leistung identischen VW Polo 1600 in der Gruppe Interswiss startenden Stephan Burri traf es noch schlimmer: Infolge eines technischen Defekts erlitt er im ersten Rennlauf einen Unfall.

Nachdem auch Frédéric Neffs Porsche und Gérard Nicolas‘ Ford Escort WRC Schäden zum Opfer gefallen waren, nahm die Gruppe IS mit dem Sieg von Hervé Villoz in einem Renault Clio einen ungewohnten Ausgang.

Weil Massongex nicht zur IS-Trophy zählte, waren neben Burri nur Manuel Santonastaso und Sergio Kuhn aus der Deutschschweiz am Start. Mit dem BMW 320 WTCC war „Santi“ auf dieser Strecke aber auf verlorenem Posten und am Ende nur Dritter der IS-2000.

Jonas Magnin feierte mit dem nach dem Unfall in St-Ursanne 2017 wieder schön aufgebauten Honda Civic FD2000 von Rikli Motorsport den Sieg in der E1-2000.

In der ebenfalls ungewöhnlich schwach besetzten E1-2000 feierte Jonas Magnin im Honda Civic FD2000 seinen ersten Klassensieg. Was dieser Wert ist, wird sich nächste Woche in Anzère zeigen, wo der Freiburger dies im vergangenen Jahr bei grosser Konkurrenz beinahe schaffte.

Brennender BMW M1
Der bedauerlichste Ausfall betraf in Massongex den Bieler Nicolas Bührer. Dessen wertvoller BMW M1 geriet im dritten Rennlauf in Brand. Seine beiden ersten Laufzeiten reichten zwar zum Klassensieg, dies dürfte aber ein schwacher Trost für den angerichteten Schaden sein.

Alain Pfefferlé ist in der Gruppe VHC eine Klasse für sich und bereits wieder auf dem Vormarsch zu einem Podestplatz im Berg-Pokal 2018.

Die Gruppe der Historischen dominierte aber wie schon in Reitnau Bührers Walliser Freund Alain Pfefferlé. Mit dem ebenso spektakulären Porsche 935 Turbo aus der ehemaligen Gruppe 5 von Ende der 70er-Jahre fuhr Pfefferlé zum zwölften Rang im Gesamtklassement.

Im Berg-Pokal liegt der letztjährige Vizemeister zusammen mit Buchser, Bürki, Krieg, Niederberger und Werthmüller bereits wieder an dritter Stelle.

motorsport.ch

 

 

 

 

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