Schweizer Sport: Ein Neuling im Formel 3000

MOTORSPORT In vier Wochen locken die Auto-Renntage Frauenfeld viele Zuschauer zum ersten Slalom-SM-Lauf. Bei diesem beliebten Rennen wird Markus Bosshard sein Debüt in einem Reynard F3000 geben. Thomas Amweg fehlt das Budget zum Wechsel in die F3000-Klasse leider noch. Die am 22. und 23. April zum 18. Mal vom ACS Thurgau ausgetragenen Auto-Renntage Frauenfeld auf […]

Vorfreude auf das F3000-Debüt: Markus Bosshard pflegt den Reynard 93D von Simon Hugentobler und darf ihn nun bei Nationalen Rennen pilotieren.

Die am 22. und 23. April zum 18. Mal vom ACS Thurgau ausgetragenen Auto-Renntage Frauenfeld auf der Grossen Allmend zählen als zweiter Lauf (nach Interlaken vom 8. April) zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2017 und sind die erste grosse Publikumsveranstaltung in diesem Jahr. Nennschluss ist der Samstag, 25. März, um Mitternacht. Auf das Teilnehmerfeld werden wir in einer nächsten Meldung eingehen.

Für einen der maximal 360 zugelassenen Fahrer über zwei Tage wird es ein ganz spezielles Renn-Wochenende, auf das auch die Zuschauer gespannt sein dürfen. Markus Bosshard steigt mit einem Reynard 93D in die Formel-3000-Klasse auf und wird in Frauenfeld wohl deren einziger Vertreter sein.

Dass der Herisauer trotz geballter Power von 456 PS aus dem Cosworth-Motor ein Wort um den Tagessieg mitreden wird, glauben weder wir noch er selbst. Doch eine Attraktion wird dieses Rennfahrzeug trotzdem darstellen. Besitzer ist Simon Hugentobler, der insgesamt drei Reynard besitzt (92D, 93D und 97D) und diese abwechselnd bei Bergrennen pilotierte. Karosseriespezialist Bosshard half und hilft dem Aargauer bei der Vorbereitung und darf ihn nun als Gegenleistung für Renneinsätze benützen.

Zwei schöne Rennwagen in Bosshards Garage: Sein eigener Tatuus Formel Renault und Hugentoblers Reynard F3000.

Den Start beim Slalom in Frauenfeld nutzt der 47-jährige Appenzeller als Probegalopp für die Bergrennen, seine Lieblingsdisziplin. Diese bestritt Bosshard bisher mit einem Formel Renault Tatuus, der weiterhin bei ihm in der Garage steht. Dicke Stricke hat er damit noch nie zerrissen, darum erwartet er dies nun auch mit dem Dreiliter-Boliden nicht. „Ich fahre nur zum Vergnügen und ohne Aussichten auf Topzeiten. Ich weiss, was ich mache. So einen Rennwagen zu fahren, der mich an die frühere Formel 1 erinnert, ist ein Traum für mich.“

Auch Thomas Amweg auf Sponsorensuche für Formel-3000-Auto
Diesen Traum würde sich auch Thomas Amweg gerne erfüllen. Der Sohn des früheren Bergkönigs Fredy Amweg, der als erster Fahrer überhaupt in Europa einen Formel 3000 an den Berg brachte und damit Topzeiten erzielte, hat sich in Italien nach einem solchen Auto umgeschaut. Zwar wäre er fündig geworden, doch leider fehlt noch das Geld zum Erwerb oder zur Miete.

In den vergangenen Jahren fuhr der Ammerswiler mit einem Dallara-Mercedes F3 bei ausgewählten Bergrennen regelmässig aufs Gesamtsiegerpodest und liess damit manches PS-stärkere Fahrzeug hinter sich. Wegen der Geschichte dieses Rennwagens, den einst Sebastian Vettel in der Formel-3-EM pilotierte, will er ihn (noch) nicht verkaufen. Daher kann er dessen Erlös nicht ins Kalkül ziehen.

„Ich habe ein Niveau erreicht, wo ich mit dem Formel-3-Wagen nicht mehr schneller werde. Ich wäre nun reif für einen Formel 3000, aber leider ist die Sicherstellung des Budgets dafür sehr schwierig“, seufzt er.

Thomas Amweg weiss, wie man schnelle Autos schnell pilotiert: Im September 2016 holte der Aargauer mit dem Ralt-BMW F2 von Phimmoracing den Tagessieg beim Arosa Classic Car Bergrennen.

Die Hoffnung gibt Thomas Amweg jedoch nicht auf – vielleicht liest ein AutoSprintCH-Leser, der ihn gerne unterstützen würde, diese Zeilen… Bis zum ersten Bergrennen am 10./11. Juni in Hemberg und dann 2. Juli in Reitnau (Amwegs Heimrennen) sind es ja noch gute zweieinhalb Monate.

www.acs-tg.ch

www.amweg-motorsport.ch

 

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