Ronnie Bratschi rüstet sich für Hemberg

SCHWEIZER SPORT Neun Monate nach seinem letzten Bergrennen mit dem Mitsubishi kehrte Ronnie Bratschi in Italien siegreich auf die Rennstrecke zurück. Der zweifache FIA-E1-Champion aus Seedorf UR startet auch am 10./11. Juni beim Schweizer Saisonauftakt in Hemberg. Er gilt als einer der schnellsten und erfolgreichsten Tourenwagenfahrer auf Schweizer und europäischen Bergstrecken. Seit dem Motorschaden im […]

Erster Saisonstart 2017 von Ronnie Bratschi, erster Sieg: In Verzegnis (I) war der Urner mit seinem weiter optimierten und neu lackierten Mitsubishi Evo VIII der schnellste Tourenwagenpilot im FIA E1 Bergcup (Fotos: ACI Sport).

Er gilt als einer der schnellsten und erfolgreichsten Tourenwagenfahrer auf Schweizer und europäischen Bergstrecken. Seit dem Motorschaden im August 2016 (in St-Ursanne) konnte Ronnie Bratschi dies aber nicht mehr beweisen. Seine bis dahin angehäuften Punkte im FIA International Hill Climb Cup reichten aber zum erneuten Titelgewinn in der Kategorie E1.

Inzwischen liess der Urner den nun weit über 600 PS starken Turbomotor bei Egmo (Eggenberger Motorsport) in Lyss revidieren und optimieren. Im gleichen Zug hat Bratschi sein bewährtes Auto um ein paar Kilo erleichtert und in Details verbessert. Vom Leichtgewicht-Überflieger eines Reto Meisel ist der Evo VIII RS aber weiterhin fast 300 Kilo entfernt.

Trotzdem nimmt Bratschi den Kampf um den Titel oder zumindest um einen Podestplatz in der Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen nochmals auf. „Es wird zwar schwierig gegen Meisels Mercedes SLK 340, aber sollte es beim einen oder anderen Bergrennen regnen oder gemischte Bedingungen geben, rechne ich mir durchaus Chancen aus. Auch im Trockenen war ich bis zu meinem Ausfall im letzten Jahr nie weit weg von ihm. Zudem ist auch Reto von der Technik abhängig…“

Schon zweimal gewann Ronnie Bratschi die FIA-Trophäe für Gruppe-E1-Autos. In der Schweiz fehlt ihm noch der SM-Titel am Berg in der Sammlung…

Bratschis erster Start seit neun Monaten verlief auf jeden Fall schon zufriedenstellend, wenngleich noch nicht alles am Auto optimal ist. Beim 48. Int. Bergrennen Verzegnis–Sella Chianzutan in der Nähe von Udine gewann der einzige Schweizer unter 240 Fahrern aus neun Nationen die stark besetzte Kategorie E1. Damit war er der Zweitschnellste mit Dach über dem Kopf hinter einem Italiener in einem Fiat X1/9 aus der Gruppe E2-SH (Silhouette).

Bei einer Gesamtzeit von 5:39,43 nahm der Innerschweizer dem im FIA E1 Cup führenden Tschechen Trneny auf einem Skoda Fabia WRC ohne Leistungsbegrenzung mehr als vier Sekunden ab. Schneller war nur Bratschis österreichischer Erzrivale Karl Schagerl in einem mindestens ebenso kräftigen Allrad-Golf, doch bremste diesen in beiden Rennläufen eine gebrochene Antriebswelle ein.

Schon im Vorjahr gewann Bratschi in Verzegnis die Gruppe E1 und holte damit sogar den Tagessieg. Der erste Rennlauf war vor dem Start der Rennsportwagen infolge eines heftigen Gewitters abgebrochen und die ganze Veranstaltung nicht mehr fortgesetzt worden.

„Es war gut, dass ich vor dem Start in der Schweiz noch ein Rennen bestreiten und das Auto testen konnte. Es hat einiges noch nicht so funktioniert, wie es muss“, verrät Bratschi. Für den Saisonauftakt in Hemberg am 10./11. Juni wird der Vorjahres-Gesamtzweite hinter Eric Berguerand auf jeden Fall gerüstet sein.

Während der Start von Reto Meisel infolge beruflicher Belastung und mangelnder Vorbereitungszeit noch unsicher ist, werden mit Roger Schnellmann, Thomas Kessler (beide Mitsubishi) und Romeo Nüssli (Ford Escort) drei weitere schnelle Fahrer mit Turbobombern in Hemberg am Start erwartet. Der Countdown zum beliebten Bergrennen im Toggenburg hat begonnen…

www.bergrennen-hemberg.ch

Auch Romeo Nüssli ist schon gut gerüstet: Am 7. Mai gewann der Aargauer mit seinem Ford Escort Cosworth die Tourenwagen-Gesamtwertung beim Bergrennen Eschdorf in Luxemburg (Foto: Thomas Bubel).
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