Renault-Cup: Zürchers siegreiche Rückkehr

DOPPELSIEG IN HOCKENHEIM Der fünffache Meister Thomas Zürcher kehrte in Hockenheim in den Renault Classic Cup zurück. Mit dem Clio III von Ralf Henggeler gewann er beide Rennen vor Titelverteidiger Denis Wolf. Johanna Amann eroberte ihren ersten Podestplatz. Es ist schon fast eine Tradition, dass die Schweizer Clio-Piloten aus dem Renault Classic Cup ihren Saisonstart […]

Vorstart in Hockenheim: Thomas Zürcher trat überraschend mit dem Auto von Ralf Henggeler an (links). Denis Wolf stellte sich mit seinem nun blauen Clio neben ihn in die erste Reihe (Fotos: Roger D. Meyer).

Es ist schon fast eine Tradition, dass die Schweizer Clio-Piloten aus dem Renault Classic Cup ihren Saisonstart im Rahmen des „Preis der Stadt Stuttgart“ auf dem GP-Kurs von Hockenheim absolvieren. Neben dem Porsche Cup Suisse ist dies die einzige von ASS genehmigte Meisterschaft, welche noch Rundstreckenrennen austrägt.

Leider traten nur sieben Club-Mitglieder an, darunter mit Thomas Zürcher der fünffache Meister der Jahre 2012 bis 2016. Hatten seine Kollegen erwartet, dass er mit seinem ab 2018 im Cup zugelassenen Clio IV antritt, sahen sie sich getäuscht. Der Berner erschien mit dem Clio RS III Cup des letztjährigen Vizemeisters Ralf Henggeler, den dieser noch nicht verkaufen konnte.

Vom Clio IV zurück in den Clio III
Zürcher selbst fuhr im vergangenen Jahr mit einem neuen Clio R.S. IV im Central Europe Cup. Nach einem Abschuss beim Finallauf in Hockenheim benötigt er eine neue Karosse. Weil sich der Wiederaufbau verzögerte, entschied er sich für den Start mit Henggelers Auto.

Mit der Trainingsbestzeit und Siegen in beiden Läufen über jeweils eine halbe Stunde zeigte Zürcher, dass er den Umgang mit dem älteren Clio III nicht verlernt hat.

Thomas Zürcher: „Ich konnte eigentlich nur verlieren. Denn alle haben erwartet, dass ich gewinne, daher setzte ich mich selbst unter Druck. Am Anfang hatte ich etwas Mühe beim Bremsen, da ich vom Clio IV die Bremsverstärkung gewohnt war, die der Clio III nicht hat. Durch den einen oder anderen Verbremser kam Denis Wolf im ersten Rennen nahe an mich ran.“

Podium nach dem zweiten Rennen (von links): Der Rennleiter mit Denis Wolf, Thomas Zürcher, Johanna Amann, Angelo Figus und Patrick Gerber.

Der Tabellenführer fährt zweigleisig
Bevor er in den Central Europe Cup zurückkehrt, will Zürcher noch beim einen oder anderen Schweizer Rennen starten, so auch beim Slalom Interlaken (28. April) oder im Mai auf dem Red Bull Ring. Ob mit dem eigenen Clio IV oder Henggelers Clio III, lässt er offen.

Titelverteidiger Denis Wolf belegte mit seinem frisch folierten Clio III beide Male den zweiten Platz. Dahinter entstand jeweils eine grosse Lücke, da mit Daniel Borer, Philip Krebs (fährt nur Slaloms und Bergrennen) und Stephan Zbinden drei schnelle Akteure fehlten.

So kam mit Patrick Gerber auf dem ehemaligen Clio II Cup seines Cousins Meverick Gerber ein Neuling im ersten Rennen mit 48 Sekunden Rückstand auf Anhieb zu einem Podestplatz. Meverick selbst musste aus zeitlichen Gründen  auf den Start mit dem von Sandro Zemp gekauften Clio III verzichten.

Erstes Podium für Johanna Amann aus Österreich
Mit einem weiteren Respektabstand hinter Patrick Gerber kämpften Primin Scheidegger und Johanna Amann mit ihren Clio III um den vierten Rang. Zog die Vorarlbergerin dabei noch den Kürzeren, durfte sie sich seinerseits im zweiten Rennen über das erste Podium freuen.

Johanna Amann mit Papa Peter, der regelmässig bei Schweizer Bergrennen mit einem Sportwagen antritt. Die Vorarlbergerin fährt seit Jahren bei den Schweizern mit und wurde mit dem ersten Podium belohnt.

Weil sie verspätet zum Vorstart eintrafen, mussten Gerber und Scheidegger vom Ende der Boxengasse starten. Im gemischten Feld mit langsamen Teilnehmern einer Gleichmässigkeitsprüfung war es für sie zu schwierig, bei den vielen Überrundungen den Anschluss zu finden. So erwischten sie den an vierter Stelle fahrenden Angelo Figus just nicht mehr.

Drittschnellster im Gesamtklassement beider Läufe war Gaststarter Marcel Müller als einziger Clio-IV-Fahrer ausser Konkurrenz.

Stand in der Meisterschaft: 1. Zürcher, 54 Punkte; 2. Wolf, 42; 3. Amann und Gerber, je 25; 5. Figus und Scheidegger, je 19.

renault-classic.ch

 

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