Renault Cup: Beyeler nutzt die Chance

ÜBERRASCHUNGSSIEGER Nicht einer der Favoriten, sondern der bisher eher unscheinbare Marc Beyeler gewann beim Slalom Ambri das letzte Rennen zum Clio Classic Cup. Meister Philipp Krebs war nur als Zuschauer dabei, Man muss die Chance nutzen, wenn sie sich bietet. Marc Beyeler spürte dies und packte sie. Denn die Ausgangslage war vor und nach dem […]

Dritte Plätze waren für Marc Beyeler bisher das Höchste der Gefühle. In Ambri liess er erstmals mit seinem Clio RS III alle Gegner hinter sich (Fotos. Peter Wyss).

Man muss die Chance nutzen, wenn sie sich bietet. Marc Beyeler spürte dies und packte sie. Denn die Ausgangslage war vor und nach dem ersten Rennlauf beim Slalom Ambri völlig anders als gewohnt.

Der Meister schaute zu
Philipp Krebs musste beim Finalrennen nicht mehr antreten. Der Doppelmeister im Cup und im Schweizer Berg-Pokal war nur als Beobachter anwesend. Er investiert das eingesparte Geld lieber in eine Meisterfeier, dann haben alle etwas davon.

Sein Freund René Schnidrig, mit dem immer zu rechnen ist, fehlte in Ambri krankheitshalber. Also war klar: Der Sieg im letzten Rennen der Saison wird zwischen dem fünffachen Meister Thomas Zürcher im Clio III und dem designierten Vizemeister Michael Schläpfer im älteren Clio II ausgemacht. Mit zwei Trainingsbestzeiten war Zürcher der klare Favorit.

Die ersten Tore nach dem Fahrerlager wurden einigen zum Verhängnis. Marcel Wälchli fuhr erst mit einem sauberen zweiten Lauf auf den zweiten Rang vor.

Festival der Dreher
Denkste. Schläpfer drehte sich schon im Training beim ersten Richtungswechsel und legte auch im ersten Rennlauf eine fulminante Pirouette mitten durch die Tore 11 und 12. Schon Marcel Wälchli und Thomas Zürcher wurde die noch kalte Hinterachse gleich nach dem Start zum Verhängnis.

So führte nach der ersten Zeitenjagd Stephan Zbinden vor Meverick Gerber, der sich mit Cousin Patrick am Steuer dessen Clio II ablöste, und Marc Beyeler. Sven Indermühle war zwar überraschend der Zweitschnellste, aber leider mit Torfehler.

Beyelers richtiger Gedankengang
Da bei einem Slalom nur die bessere Zeit zählt, hiess dies allerdings noch gar nichts. Bei den von Torfehlern Betroffenen zerrte dies etwas am Nervenkostüm, mussten sie doch nun einen sauberen zweiten Lauf ins Ziel bringen, um einen Pokal nach Hause zu nehmen und letztmals gut zu punkten.

Genau das ging Marc Beyeler durch den Kopf, bevor er den zweiten Durchgang in Angriff nahm – und diesen zur eigenen Überraschung in der Tagesbestzeit zurücklegte. Besser als Dritter, zuletzt beim Bergrennen Reitnau, war der Berner noch nie klassiert.

Marc Beyeler: «Ich nahm an, dass jene mit Drehern im ersten Lauf danach mit weniger Risiko fuhren. Ich machte genau das Gegenteil. Ich habe enorm Freude, dass mir solch ein Abschluss gelungen ist.»

Mit diesem Podium hatte niemand gerechnet: Marcel Wälchli (2.), Überraschungssieger Marc Beyeler mit Sohn und Stephan Zbinden (3.)

Auch Wälchli mit Saisonbestleistung
Von jenen mit den Fehlern überraschte danach der Zweitplatzierte.

Marcel Wälchli: «Ich wollte unbedingt einen sauberen ersten Lauf und drehte mich dann schon im sechsten Tor. Das hat mir wohl gutgetan, denn so wusste ich danach, was es erträgt. Ich habe dann mehr vor den Kurven investiert, um besser rauszukommen.»

Auch für den letztjährigen Vizemeister der Berg-Junioren bedeutete dies bei seinem ersten Slalom nach vier Bergrennen mit dem von Denis Wolf gemieteten Renault Clio III das beste Resultat. Obwohl Stephan Zbinden nach der ersten Bestzeit mehr riskierte, rutschte er auf den dritten Platz ab.

Schläpfer Vizemeister
Thomas Zürcher legte im nochmals aggressiven zweiten Lauf einen halben Dreher hin und musste sich mit dem vierten Rang begnügen. Meverick Gerbers zweite Zeit reichte hingegen nur noch zum fünften Platz hinter Zürcher und vor Sven Indermühle, Patrick Gerber und Angelo Figus.

Als einzigem missriet Schläpfer auch der abschliessende Durchgang komplett, sodass sich der stärkste Cup-Neuling des Jahres auf dem ungewohnten neunten und letzten Rang wiederfand. Zum Glück für ihn gewann nicht Thomas Zürcher das finale Rennen, sondern der überraschende Marc Beyeler. Sonst wäre ihm der Vizemeistertitel im letzten Moment noch durch die Lappen gegangen.

Marcel Schläpfer missrieten gleich beide Rennläufe. Zum Glück gewann für ihn der Richtige.

renault-classic.ch

 

(Visited 189 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema