Rechberg: Starker Auftritt von Marcel Steiner
GUTER SAISONSTART Nur die italienischen Profis Christian Merli und Simone Faggioli waren beim Int. Rechbergrennen in Österreich schneller als der Schweizer Meister Marcel Steiner. Hingegen musste Joel Burgermeister das Debüt mit PRC verschieben. Der Grosse Bergpreis von Österreich in Rechberg nördlich von Graz zählte als zweiter Lauf zur Berg-EM 2018 und lockte viele Toppiloten in […]

Der Grosse Bergpreis von Österreich in Rechberg nördlich von Graz zählte als zweiter Lauf zur Berg-EM 2018 und lockte viele Toppiloten in die Steiermark. Mit Christian Merli und Simone Faggioli waren die zwei stets dominierenden Italiener ebenso am Start wie der französische Bergmeister Sébastien Petit und der Schweizer Meister Marcel Steiner.
Der französische Meister schlägt die EM-Favoriten
Beim EM-Auftakt am 15. April in seiner Heimat (Col St-Pierr)e hatte Petit die italienischen Profis im Gesamtklassement überraschend geschlagen. Im ersten Lauf war Faggioli in neuer Rekordzeit der Beste, im zweiten setzte Merli eine nochmals um 16 Tausendstel bessere Marke.
Weil der Europameister im zweiten Durchgang einen Strohballen streifte und dabei die Front seines Norma-Zytek beschädigte, rutschte er auf den dritten Rang ab. Merli haderte seinerseits im ersten Lauf mit dem Handling seines Osella FA30. So lag am Ende der Franzose vorne.
Marcel Steiner: „Als ich die Startliste für Rechberg sah, war mir klar, dass es schwierig werden würde, bei meinem ersten Saisonstart gleich aufs Podium zu fahren. Doch ich nahm mir dies vor. Daher war mein Ziel, zumindest Petit zu schlagen.“
Als nach den drei Trainingsläufen auch der Tscheche Dusan Neveril auf einem Norma-Sportwagen, wie ihn Petit fährt, vor Steiner im LobArt-Mugen lag, während Merli klare Bestzeit vor Faggioli erzielte, schien die Aufgabe für Steiner noch schwieriger.

Sieg und Tabellenführung für Merli, Zufriedenheit bei Steiner
Doch der vierfache Schweizer Meister behielt die Nerven und absolvierte als einziger Fahrer neben den zwei Italienern zwei Läufe à 5,05 km unter zwei Minuten. Somit durfte er sich über den dritten Rang freuen, wie zuletzt 2017 beim Schweizer EM-Lauf St-Ursanne–Les Rangiers.
Marcel Steiner: „Nach dem Training wusste ich nicht recht, wohin die Reise führt. Wir bauten dann am Samstagabend sogar noch das Fahrwerk um. Daher bin ich mit dem Resultat zufrieden, mit den Zeiten aber nur bedingt. Mit dem Osella FA30 war ich vor Jahren schon schneller, aber es war wohl zu warm, denn auch Merli und Faggioli erreichten ihre früheren Rekordzeiten nicht.“
Den Tagessieg errang wie in den zwei Vorjahren Christian Merli, diesmal mit einem erstaunlich grossen Vorsprung von 6,59 Sekunden auf den zehnfachen Europameister Faggioli. Damit führt der Südtiroler zum ersten Mal in seiner Karriere die EM-Tabelle alleine an, da Faggioli in Frankreich bei den Sportwagen nur Zweiter hinter Petit geworden war.

Steiner visiert den fünften SM-Titel an, Lampert macht grosse Fortschritte
Bevor er die Titelverteidigung in der Schweiz in Angriff nimmt (Saisonstart ist am 9./10. Juni in Hemberg), bestreitet Steiner am 5./6. Mai wie einige andere Schweizer (Berguerand, Faustini, Hugentobler) das Bergrennen Eschdorf in Luxemburg und wahrscheinlich den EM-Lauf von Tschechien am 2./3. Juni in Ecce Homo. Sein klares Ziel ist der fünfte SM-Titel.
Eine beeindruckende Leistung bot auch der in der Schweiz gut bekannte und schon erfolgreiche Christoph Lampert. Der Vorarlberger kam im zweiten Lauf ebenfalls unter zwei Minuten und war mit dem neu erworbenen Osella FA30 (den einst der Genfer Julien Ducommun pilotierte) nur noch um eine halbe Sekunde langsamer als Steiner. Die Addition der zwei Zeiten ergab für Lampert den vierten Rang, noch vor Petit, dem Italiener Degasperi auf einem identischen Osella und Neveril.

Burgermeister muss auf ersten Einsatz warten
Leider musste Joel Burgermeister die geplante Premiere mit dem neuen PRC-Honda 2.0 am Rechberg wegen technischer Probleme absagen. Die erste Testfahrt soll nun am 1. Mai stattfinden. Seine Enttäuschung ist zwar gross, doch sieht der Thurgauer das Ganze realistisch.
Joel Burgermeister: Natürlich war ich etwas enttäuscht. Doch wir wollen sicher sein, dass ich mich im Auto wohlfühle und wir kein Risiko eingehen. Ich will top vorbereitet antreten und dann Resultate bringen.“
Sein erster Start ist nun für den 9./10. Juni beim Glasbachrennen in Ostdeutschland geplant.