Critérium: Erster Sieg von Michaël Burri

TOLLES DUELL IM JURA Ivan Ballinari und Lokalmatador Michaël Burri lieferten sich bei Critérium Jurassien das erwartete Duell. Am Ende feierte Burri seinen ersten Gesamtsieg, während „Bally“ die Führung in der Schweizer Rallye-Meisterschaft ausbaute. Wenn nicht hier, wo dann? Dies fragte sich sowohl Michäel Burri als auch Nicolas Althaus. Für die beiden Bernjurassier war das […]

Sie drückten dem 41. Critérium Jurassien ihren Stempel auf: Ivan Ballinari und Michaël Burri mit ihren Beifahrern Anderson Levratti (links) und Giusva Pagani (rechts; Foto: Jürg Kaufmann).

Wenn nicht hier, wo dann? Dies fragte sich sowohl Michäel Burri als auch Nicolas Althaus. Für die beiden Bernjurassier war das Critérium Jurassien mit Start und Ziel in Saignelégier quasi ein Heimspiel und zudem der einzige geplante Einsatz für lange Zeit. Daher wollten sie hier beide gewinnen und dabei Ivan Ballinari in die Schranken verweisen.

Mit zwei Bestzeiten auf den ersten beiden Prüfungen vom Freitagabend legte Burri tatsächlich ein Polster von 13,3 Sekunden zwischen sich und den Tessiner. Am Samstag drehte „Bally“ mit vier Bestzeiten den Spiess um, wobei Burri aber an ihm dran blieb.

Zwei verschiedene Rennen
So betrug der Abstand nach sieben der elf Prüfungen nur neun Sekunden. Nach SP8 und der letzten Neutralisation wuchs er wieder auf 13,4 Sekunden an. Für den Sieger von „Pays du Gier“ im März war die Sache hiermit im Prinzip gelaufen.

Ivan Ballinari: „Burri fährt hier wirklich gut. Aber wir fahren hier zwei verschiedene Rennen. Er will hier unbedingt gewinnen, ich habe aber die Meisterschaft im Kopf.“

In der vorletzten SP machte Burri dann mit einer deutlichen Bestzeit alles klar, sodass die Plätze bezogen waren. Nur auf dem abschliessenden kurzen Zuschauerrundkurs in Saignelégier überliess das überlegene Duo den ersten Platz dem Walliser Mike Coppens.

Flug zum ersten Rallye-Gesamtsieg: Michaël Burri mit Co Anderson Levratti im Skoda Fabia R5 (Foto: Ramon Hänggi).

Erster Gesamtsieg für Michaël Burri
Nachdem sein Vater Olivier Burri, dem der Skoda Fabia R5 gehört, das Critérium im Zeitraum von 1990 bis 2013 insgesamt sechs Mal für sich entschieden hatte (so oft wie kein anderer), gelang nun Michäel Burri mit dem Franzosen Anderson Levratti an der Seite der erste Sieg.

Als Dritter war Burri jr. beim Rallye du Valais 2017 der beste Schweizer gewesen, nun hat er auch den ersten Gesamtsieg bei einem Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft auf dem Konto. Aus familiären und finanziellen Gründen (Hochzeit im Mai) wird Burri erst wieder beim Finale im Wallis antreten – falls er seine Pläne nicht doch wieder kurzfristig ändert…

Praktisch unangefochten eroberte Nicolas Althaus den dritten Gesamtrang, womit die Marke Skoda beim ersten Triumph auf Schweizer Boden gleich zu einem Dreifacherfolg kam. Beim ersten und auf lange Sicht wohl einzigen Start (Geld und Zeit wird für die R2-Einsätze von Junior Sacha Althaus benötigt) vermochte Althaus die Erfahrung beim Critérium (Sieger 2011 und 2012) mangels Fahrpraxis mit dem R5-Auto nicht wettzumachen.

„Mit diesem Auto kann man machen, was man will“: Daniel Sieber fühlte sich im S2000-Auto sichtlich wohler als im Vorjahr mit dem Fiesta R5 (Foto: Peter Wyss).

Deutschschweizer Duell um den S2000-Sieg
Spannend verlief auch der Kampf um den vierten Gesamtrang. Erst belegte ihn der gut gestartete Steeves Schneeberger, ehe Cédric Althaus (beide Ford Fiesta R5) am zweiten Tag und Mike Coppens (Skoda) auf der letzten Schleife richtig aufdrehten. So rettete Nicolas’ Neffe Cédric Rang 4 um 1,8 Sekunden vor Coppens und 17,4 vor Schneeberger.

Einen tollen Dreikampf lieferten sich auch Daniel Sieber, Ruedi Schmidlin und Joël Rappaz in der 2000-Klasse. Rückkehrer Sieber führte bei seinem ersten Start mit einem solch agilen Auto, das ihm sichtlich Spass machte, von Anfang an. Ruedi Schmidlin, der seit Valais 2016 seinerseits nie mehr im Ford Fiesta S2000 von Copilot Erich Götte sass, liess sich jedoch nicht abschütteln und rang ihm sogar eine Bestzeit (plus eine weitere ex-aequo) ab.

Schliesslich siegte der Zürcher mit Beifahrerin Katja Totschnig mit 1’10 Minuten Vorsprung auf die beiden Rallye-Opas aus Reinach BL. Joël Rappaz konnte hingegen kein Glanzlicht setzen und gab nach Drehern auf den SP6 und 7 auf. Bei seinem Heimrennen, dem Rallye du Chablais am 1./2. Juni, wird der Waadtländer mit einem Ford Fiesta R5 von Balbosca starten.

Revanche geglückt: Jonathan „Jo“ Michellod siegte nach dem Ausfall von Thomas Schmid unangefochten (Foto: Peter Wyss).

Ausfall von Thomas Schmid
In der Junior-SM gab Jonathan Michellod vom Start weg den Ton an. Thomas Schmid, wieder mit Cornel Frigoli als Beifahrer, blieb ihm so lange auf den Fersen, bis der Motor des Peugeot 208 R2 seinen Geist aufgab. Ob der Gier-Sieger aus St. Gallen die Rallyesaison fortsetzt, ist nun ungewiss. Der zweite Platz ging danach an Sacha Althaus bei seinem erst zweiten R2-Einsatz.

In der Clio R3T Alps Trophy siegte Titelverteidiger Ismaël Vuistiner vor dem Franzosen Olivier Courtois und dem Neueinsteiger Nicolas Lathion, dem Junior-Meister von 2017. Gier-Sieger Styve Juif (F) bezahlte seine Attacke auf Vuistiner mit einem Unfall in der SP5.

www.criterium-jurassien.ch

chrono-asafcomte.com/rallyes/criterium/2018/rallye.html

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