Rallye: „Bally“ und Schmid auf Meisterkurs

RALLYE TICINO Mit Platz 3 hinter zwei WRC-Teams übernahm Ivan Ballinari im Skoda Fabia R5 von dem im Tessin verunglückten Ehepaar Schneeberger die Spitze der Rallye-SM. Bei den Junioren kehrte Thomas Schmid an die Tabellenspitze zurück. Mit 52,48 gezeiteten Kilometern auf den drei Sonderprüfungen Isone, Valcolla und Penz (Chiasso) ist und war das zum 21. […]

Der Italo-Schweizer Kevin Gilardoni feierte mit einem Hyundai i20 WRC den dritten Gesamtsieg in Folge.

Mit 52,48 gezeiteten Kilometern auf den drei Sonderprüfungen Isone, Valcolla und Penz (Chiasso) ist und war das zum 21. Mal als Ronde ausgetragene Rallye Ticino der kürzeste SM-Lauf im Kalender 2018. Obwohl es deswegen nur halbe Punkte gab, reisten der in der Schweizer Rallye-Meisterschaft führende Steeves Schneeberger ebenso wie Cédric Althaus und Michaël Burri in die Höhle des Löwen, sprich zum Heimspiel von Ivan Ballinari.

Den Gesamtsieg machten zwei Italiener auf überlegenen WRC-Autos unter sich aus. Dabei behielt der im Misox heimische Kevin Gilardoni mit einem Hyundai i20 wie in den zwei Vorjahren die Oberhand.

Bis zur letzten SP führte Ex-Europameister Giandomenico Basso in einem Ford Fiesta WRC, doch wegen etwas zu verhaltener Fahrweise fing ihn GIlardoni noch um zwei Zehntelsekunden ab.

Gesamtsiegerpodium: Ivan Ballinari und Co Paolo Pianca (rechts) stellten sich als SM-Sieger neben die beiden WRC-Equipen.

Glück im Unglück für Ehepaar Schneeberger
Hausherr Ivan Ballinari nistete sich am Steuer des Skoda Fabia R5 von Anfang an auf dem dritten Gesamtrang ein. Ohne grosse Fehler gewann er damit die SM-Wertung.

Dank des dritten Saisonsiegs holte sich der inzwischen vollständig genesene Tessiner (ein Bandscheibenvorfall hielt ihn vom Start im Chablais ab und behinderte ihn zuletzt beim Rallye Moscato) die Führung in der Meisterschaft zurück.

Der bisherige SM-Leader Steeves Schneeberger flog mit Ehefrau Isabelle auf dem Beifahrersitz des Ford Fiesta R5 schon auf der verregneten ersten Prüfung vehement von der Strecke. Zum Glück blieben beide unverletzt. Somit haben auch sie vor dem Finale im Wallis ihr Streichresultat bezogen.

Ivan Ballinari ist nach seinem Heimsieg in der Schweizer Wertung auf dem besten Weg zum ersten SM-Titel.

Quartett mit Titelchancen
Beim ersten Start seit dem Heimsieg beim Critérium Jurassien im April konnte Michaël Burri gegen „Bally“ zwar nichts ausrichten, hatte aber die nächsten Verfolger Cédric Althaus (Ford) und Tiziano Riva (Skoda) sicher im Griff.

Mangels Gegnern in der Gruppe R3 kam Jonathan Scheidegger im Citroën DS3 R3T beim Rallye Ticino nur zu wenigen Punkten, bleibt aber SM-Dritter knapp vor Althaus. Einer aus diesem Quartett wird nach dem Rallye du Valais vom 19./20. Oktober erstmals als Schweizer Rallyemeister feststehen.

Der lachende Dritte: Guillaume Girolamo kam nach den anfänglichen Problemen von Schmid und dem Ausfall von Michellod kurz vor Schluss zum ersten Junior-Sieg.

Thomas Schmid wieder an der Junior-SM-Tabellenspitze
Drunter und drüber ging es bei den Rallye-Junioren mit ihren R2-Autos. Wegen falsch eingestellter Stossdämpfer verlor Thomas Schmid in den beiden verregneten ersten Prüfungen durch mehrere Verbremser massiv Zeit. Zwar konnte sein Team das Problem beim ersten Service beheben, Jonathan Michellod war aber längst ausser Reichweite.

Schmids Titelrivale kämpfte aber noch weit unglücklicher: Mit dem zweiten Platz vor Augen blieb der Walliser auf dem Weg zur abschliessenden Prüfung ohne Benzin im Tank des Peugeot 208 stehen! Guillaume Girolamo holte so völlig unerwartet seinen ersten Volltreffer mit zehn Sekunden Vorsprung auf Thomas Schmid.

Der St. Galler rückt damit wieder an die Tabellenspitze vor, die er auch in der Berg-Meisterschaft Junior innehält. Schmids einmalige Chance, im gleichen Jahr Schweizer Meister in zwei verschiedenen Disziplinen zu werden, ist also völlig intakt.

Informationen und Fotos: Jürg Kaufmann

rallyticino.com

 

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