Rally Ticino: Ein Rennen mit drei Siegern

RALLYE Der Italiener Andrea Crugnola war bei der Rally Ronde del Ticino der schnellste Fahrer, doch den Gesamtsieg errang wie 2016 sein WRC-Kollege Kevin Gilardoni. Ivan Ballinari gewann mit dem Ford Fiesta R5 (Bild) erstmals die Schweizer Wertung. Eigentlich gab es bei der 20. Rally Ronde del Ticino drei verschiedene Sieger. Kevin Gilardoni, ein in […]

Gesamtsieger der 20. Rally Ronde del Ticino: Kevin Gilardoni erzielte mit dem einwandfrei laufenden und den R5-Autos überlegenen Ford Fiesta WRC nur eine Bestzeit, aber das reichte nach fehlerfreier Fahrt zum Sieg beim vierten SM-Lauf (Fotos: Jürg Kaufmann).

Eigentlich gab es bei der 20. Rally Ronde del Ticino drei verschiedene Sieger. Kevin Gilardoni, ein in Soazza im Misox ansässiger Italiener, holte wie im Vorjahr den Tagessieg. Diesmal nicht auf einem Hyundai i20 WRC, sondern einem Ford Fiesta WRC von Movisport aus Italien.

Allerdings markierte der Frankoschweizer nur auf den neuen ersten SP Penz vom Freitagabend im Mendrisiotto eine Bestzeit. Auf dieser 3,6 km langen Prüfung bekundete der aus dem grenznahen Varese kommende Norditaliener Andrea Crugnola arge Motorprobleme an seinem Citroën DS3 WRC, sodass er sich gleich zu Beginn einen uneinholbaren Rückstand von 22:51 Minuten auf den ersten Rallyeleader und späteren Gesamtsieger einhandelte.

Mit Bestzeiten auf den fünf SP der zweiten Etappe von Samstag, die zwei Durchgänge der SP Valcolla (14,58 km) und drei in Isone (6,74 km) beinhaltete, deutete Crugnola an, dass er nicht zu schlagen gewesen wäre. Zumindest moralisch durfte sich der Halbprofi als Sieger fühlen.

Gesamtsiegerpodium der 20. Rally Ronde del Ticino: Links Co Paolo Pianca mit seinem Fahrer Ivan Ballinari, in der Mitte Kevin Gilardoni mit Co Corrado Bonato und rechts der erstmals geschlagene SM-Leader Sébastien Carron mit Beifahrer Vincent Landais (im Rennoverall vom Walliser Bergrennfahrer Joël Grand).

Der dritte Gewinner der Tessiner Ronde, für welche es aufgrund der Kürze (52,96 km) weniger SM-Punkte als üblich gibt, hiess Ivan Ballinari. Der Tessiner war zwar nur einmal (Valcolla 2) der schnellste Vertreter aus der Klasse R5 hinter den beiden vom Material her überlegenen WRC-Piloten Crugnola und Gilardoni. Doch „Bally“ blieb ansonsten am Ball und eroberte so den dritten Gesamtrang sowie den ersten Sieg in der Schweizer Wertung, seit er mit dem Ford Fiesta R5 unterwegs ist.

Allerdings kämpfte Sébastien Carron, dessen Siegesserie im Tessin endete, diesmal mit dem Rücken zur Wand. Vom Start weg machte sich ein Leistungsverlust (Turbo) am Ford Fiesta R5 von Balbosca bemerkbar, den der Walliser auch mit seinem Fahrkönnen nicht wettzumachen vermochte. Immerhin reichte es zum zweiten Platz in der SM-Wertung vor Michael Burri (Ford Fiesta R5 Evo), Greg Hotz (Skoda Fabia R5) und Cédric Althaus (Peugeot 208 R5).

Beinahe hätte seine Absicht, Carron zu schlagen, geklappt. Greg Hotz war mit dem Skoda Fabia auf vier der sechs Prüfungen der schnellste Schweizer R5-Pilot.

Bei seinem ersten und wohl einzigen SM-Einsatz in diesem Jahr war Hotz der schnellste unter den Schweizer Fahrern. Der achtfache Meister war auf der SP1, 3, 4 und 6 der beste R5-Pilot, wobei er sogar zweimal schneller war als der Gesamtsieger im stärkeren WRC.

Leider touchierte der Neuenburger auf der SP2 leicht eine Mauer, die einen schleichenden Plattfuss und einen Zeitverlust von 46 Sekunden auf Ballinari nach sich zog. So musste sich Hotz im Rallyeziel von Lugano mit Gesamtrang 5 begnügen.

Für die beiden Senioren hat der Spass Vorrang: Ruedi Schmidlin und Erich Götte freuen sich über die Zielankunft in den Top 20.

Als einziges Team aus der Deutschschweiz waren Ruedi Schmidlin und Erich Götte mit dem Mitsubishi Evo X am Start. Sie kamen als 18. bzw, 14. der Schweizer Wertung und konkurrenzlose Sieger der R4 ins Ziel.

www.rallyticino.com

 

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