Rahel Frey: Volles Programm in drei GT-Meisterschaften đŸŽ„

SPEERSPITZE IM FERRAR-DAMENTEAM Die Solothurner Profirennfahrerin wird im Team Iron Dames gleich drei grosse Meisterschaften auf zwei verschiedenen Ferrari-GT-Modellen bestreiten. Seit 2022 ist Rahel Frey zudem seltene FIA-Goldfahrerin.

 

Das Team aus Cesena (I) lĂ€utet in einem kurzen Video den Countdown fĂŒr 2022 ein.

 

Seit drei Jahren gehört Rahel Frey der italienischen Motorsport-Organisation Iron Lynx an, die sich sowohl als Rennteam, als auch als Rennakademie und vieles mehr versteht. Dabei bilden die Iron Dames (Eiserne Frauen) ein eigenes Team, das 2022 mehr denn je zeigen soll, was es draufhat.

So steht mit dem Ferrari 488 GTE Evo wie im vergangenen Jahr die komplette FIA Langstrecken-WM (WEC) und die europĂ€ische Le Mans-Serie mit je sechs Rennen auf dem Programm, zudem mit dem etwas zahmeren GT3-Modell nun auch die Teilnahme an den fĂŒnf Endurance-Cup-LĂ€ufen der GT World Challenge Europe.

Die einzelnen Terminkalender lassen das zu, momentan ĂŒberschneiden sich keine Daten. Passt also perfekt.

Aufstieg zur FIA-Goldfahrerin
Teamkolleginnen der Schweizerin sind Michelle Gatting aus DÀnemark und Sarah Bovy aus Belgien. Die DÀnin hat 2021 als erste Frau die Ferrari Challenge Europe in der Kategorie Pro gewonnen, die Belgierin zÀhlt zu den grössten weiblichen Nachwuchstalenten.

Als schnelle Bronzefahrerin ist Bovy fĂŒr Iron Dames genauso wichtig wie Gatting und Frey. Die routinierte frĂŒhere DTM-Fahrerin ist die Speerspitze von Iron Dames. FĂŒr 2022 wird die 35-jĂ€hrige Schweizerin erstmals als Gold-Fahrerin eingestuft, was neben ihr nur Landsfrau Simona de Silvestro und die Kanadierin Katherine Legge sind.

Kleine Frage, dass sie sich auf die kommende Rennsaison freut.

Rahel Frey: «Das wird eine Herausforderung fĂŒr uns alle! So eine Chance ist einmalig. Ich bin nun wirklich im GT-Sport angekommen und darf bei Iron Lynx viel Verantwortung ĂŒbernehmen. Das wird auch sehr geschĂ€tzt.»

Sarah Bovy, Michelle Gatting und Rahel Frey sind ein eingespieltes Frauenteam mit hohen Erwartungen.

Teamchefin ist FIA-Kommissions-PrÀsidentin
Das Team gehört der engagierten Unternehmerin und Ferrari-Enthusiastin Deborah Mayer aus Frankreich. UnlĂ€ngst ist sie zur neuen PrĂ€sidentin der FIA Kommission fĂŒr Frauen im Motorsport erkoren worden, als Nachfolgerin der frĂŒheren Rallyepilotin MichĂšle Mouton.

Da Mayer selbst Rennen fÀhrt, weiss sie, wovon sie spricht, was sie verlangen und welche realistischen Ziele sie setzen kann.

Rahel Frey: «FĂŒr die nĂ€chsten Jahre sind einige Projekte in der Pipeline. Iron Lynx plant auch den Einstieg bei den Rennwagen und wird den Schritt zu den Sportprototypen wagen. FĂŒr mich kommt dieser nicht mehr infrage, da ich lange nicht mehr solche Aero-Autos bewegt habe und ich wichtige Aufgaben im GT-Sport ĂŒbernehme.»

Erste Siege im Visier
In den kommenden anderthalb Monaten werden sich die drei Rennfahrerinnen mit Testfahrten auf verschiedenen europÀischen Rennstrecken intensiv auf die Saison vorbereiten. Entsprechend hoch sind daher ihre Erwartungen.

Rahel Frey: «Unser Ziel muss es sein, in der GT-Kategorie der ELMS als erste Frauen Rennen zu gewinnen, nachdem wir schon mehrere PodestplĂ€tze herausgefahren haben. In der WEC wĂ€re eine Klassierung in den Top FĂŒnf gut. Und in der GT World Challenge fahren wir um den neu ausgeschriebenen Gold Cup, um den Teams mit höchstens einem Gold-Fahrer kĂ€mpfen dĂŒrfen. Leider erhalte ich deswegen in der ELMS und der WEC laut Reglement auch am wenigstens Fahrzeit. Daher ist es wichtig, dass wir gut harmonieren und alle ihre erwartete Leistung erbringen.»

Die MĂ€nner (Iron Lynx) und Frauen (Iron Dames) sollen sich mit ihrem Ferrari auch farblich klar unterscheiden.

Abschied von Audi und Aushilfe in Aedermannsdorf
Dass Frey seit 2022 nicht mehr in Diensten von Audi steht, was bisher als Instruktorin und Kundensportfahrerin bei der Audi Driving Experience möglich war, kommt ihr nicht ungelegen.

Rahel Frey: «Es war schön mit Audi. Aber jetzt habe ich keine Zeit mehr dafĂŒr. Ich habe an meiner Arbeit bei Iron lynx wirklich viel Spass und Freude und trage zudem immer mehr Verantwortung.»

Und wenn sie dann zwischendurch noch Zeit habe, wie in den vergangenen Winterwochen, dann hilft sie «als MĂ€dchen fĂŒr alles» in der elterlichen Garage in Aedermannsdorf aus, in der auch ihr Bruder Enzo und Schwester Jenny eingebunden sind.

Nein, langweilig wird es Rahel Frey 2022 und ihren zwei Teampartnerinnen wahrlich nicht.

rahelfrey.ch

irondames.racing

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