Porsche Cup Suisse: Der Gast ist König

VOLLE GT3-PUNKTE FÜR AEBERHARD Weil Leonardo Caglioni als Gastfahrer für seine zwei Siege im Porsche GT3 Cup Suisse in Le Castellet keine Punkte erhält, durfte sich Jürg Aeberhard als zweifacher Zweiter wie ein Sieger fühlen.

Start zum GT3-Sprint mit Aeberhard #17 und Caglioni #28 in Reihe 1, dahinter kleben Ferati #13 und Burkard an ihren Hecks (Fotos: Hoch zwei).

Der Mann der halben Stunde im Sprintrennen des GT3 Cup auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet hiess Leonardo Caglioni. Mit dem rund 515 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Modellgeneration 992 fuhr der ansonsten im Carrera Cup Deutschland fahrende Italiener von der Pole-Position zu einem Start-Ziel-Sieg und legte dabei auch die schnellste Rennrunde vor.

Aeberhard macht das Beste aus der Situation
Hinter ihm konnte sich Jürg Aeberhard im zwölften und letzten Umlauf an Gregor Burkhard vorbeipressen. Der 35-jährige Berner machte damit jene Plätze gut, die er nach dem Start verloren hatte, und darf sich über die volle Punktzahl freuen. Als Gastfahrer wird Caglioni nämlich nicht für die Meisterschaft gewertet.

Praktisch zeitgleich gelang es Gabriel Rindone, dem 18 Jahre jungen Jasin Ferati noch die vierte Position abzuknöpfen. Ferati wird in dieser Saison vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG als Förderpilot unterstützt.

Caglioni liess auch im Langstreckenrennen über 28 Runden nichts anbrennen. Auf die Pole-Position musste der Qualifying-Schnellste allerdings verzichten: Da er zwei defekte Reifen ersetzen liess, startete der Italiener nur von Platz 4. Nach 20 Umläufen lag er das erste Mal wieder vorn und nach dem Pflicht-Boxenstopp wenig später abermals.

Podium im GT3-Endurancelauf: Jürg Aeberhard, Leonardo Caglioni und Jasin Ferati.

Wechsel an der Tabellenspitze
In der GT3 Cup-Wertung rettete der Gastfahrer den Sieg knapp vor Aeberhard und Ferati ins Ziel. Gregor Burkards guter vierter Platz und Rang 3 in der Schweizer Wertung wurde nachträglich aberkannt, weil der Sportec-Chef durch ein Missverständnis nach dem Schliessen des vorgesehenen Zeitfensters zum Pflichtstopp an die Box kam.

Für die beiden zweiten Plätze erhält Aeberhard jeweils die Meisterschaftspunkte des Siegers, womit er Ferati die Tabellenspitze abknöpfte.

Jürg Aeberhard: «Ich habe mich in den beiden Läufen darauf konzentriert, meinen Speed zu fahren, und spulte meine Runden entspannt ab. Diese Taktik in Verbindung mit dem perfekt vorbereiteten Auto brachte mich am Schluss jeweils aufs Podest. Mit den Resultaten bin ich sehr zufrieden, da es auch meine ersten Rennen auf diesem Circuit waren.»

Neue GT4-Modelle nicht zu schlagen
Gleich in vier Klassen kämpften Fahrer eines Cayman GT4 um Punkte und Pokale. Bei den aktuellen, 425 PS starken Clubsport-Modellen mit sogenanntem MR-Paket (Manthey Racing) behielt Routinier Alexandre Mottet nach zwölf Runden die Oberhand gegen Giovanni Naldi.

Unter den Clubsport-Fahrzeugen ohne MR-Ausbaustufe fuhr Andreas Greiling zum Sieg. Mit einem Cayman GT4 CS der Vorgängergeneration 981 liess sich Stefan Kipfer als Gewinner der Klasse 12 feiern.

Auch die neueste Competition-Variante des 718 Cayman (GT4 RS Clubsport) ging in Le Castellet auf die Strecke. Wie auf dem Red Bull Ring konnte sich Valerio Presezzi am Steuer des 500 PS starken Mittelmotor-Sportwagens (Galerie links) gegen Paolo Locatelli durchsetzen und die Gesamtwertung souverän für sich entscheiden.

Auch im anschliessenden Endurance-Rennen über gut eine Stunde Fahrtzeit behielten die GT4 RS die Oberhand: Zusammen mit Profipilot Max Busnelli fuhr Valerio Presezzi auf Platz 1. Ihr Vorsprung auf die Deutschen Markus Lietzau und Florian Strauss im 718 Cayman GT4 CS MR betrug lediglich 2,359 Sekunden.

Lietzau/Strauss wiederum konnten nur knapp Titelverteidiger Laurent Misbach abwehren, dem mit Alexandre Mottet als Partner nur 0,478 Sekunden auf den ersten Platz in der Klasse 10 fehlten.

Bei den Porsche 718 GT4 Clubsport ohne MR-Zusatz dominierte erneut Fabio Resico, der sich das Auto mit Philipp Frommenwiler teilte. In der Klasse 12 freute sich Stefan Kipfer über Verstärkung durch Alain Valente und einen weiteren ersten Platz.

Guter GT3-Einstand von «Hagi»
In der Open GT fuhr Routinier Philippe Menotti am Steuer eines 991-II GT3 R (Galerie Mitte) einen knappen Sprintsieg vor Loïc Villiger (992 GT3 Cup) und dem Österreicher Frederick Jerioch (991-II GT3 Cup) ein.

Das Endurancerennen ging an das österreichische Duo Christian Voithofer/Max Wimmer in einem 991-II GT3 R vor der deutschen Paarung Schmitt/Schraml und Solist Philipp Hagnauer (beide 991-II GT3 Cup). Für «Hagi», schon im Sprint guter Vierter und ebenfalls Klassenzweiter, war es das erste Rennwochenende im GT3-Auto vom Porsche Basel Racing Team (Galerie rechts).

Tommy Eriksson nicht nach der ersten Gleichmässigkeitsprüfung die Gratulation des bisherigen Seriensiegers Nicolas Garski entgegen.

Garskis Siegesserie unterbrochen
Nach acht Siegen in Folge von Nicolas Garski sah die Porsche Drivers Competition in Le Castellet einen neuen Namen an der Spitze der Rangliste. Tommy Eriksson absolvierte mit seinem Porsche 911 GT3 RS den ersten Gleichmässigkeitswettbewerbs über vier gewertete Runden mit einer Abweichung von der eigenen Durchschnittszeit von 0,6 Sekunden. Die Ehrenplätze auf dem Podium gingen an Peter Meister, den Schnellsten des Qualifyings, und Garski.

Der amtierende Champion rückte die Verhältnisse beim zweiten Lauf jedoch wieder gerade: Mit gewohnter Präzision erlaubte sich der GT3-Fahrer nur 0,79 Sekunden Differenz, obwohl diesmal neun Runden berücksichtigt wurden. Eriksson belegte Rang zwei vor Marius Hutmacher, der einen der neuen Porsche 718 Cayman GT4 RS an den Start brachte.

porsche.com/swiss/de

 

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