OPC Challenge: Ein Meister der Konstanz

TITEL 2018 AN RENE ZOGG Die beiden allerletzten Rennen der 2019 nicht mehr durchgeführten Opel OPC Challenge endeten in Ambri mit zwei Siegen von Stephan Tschaggelar. René Zogg gewann das Duell mit Rolf Tremp um den Meistertitel. Er war schon Meister und wusste es nicht einmal. Der gute zweite Platz von René Zogg im frühmorgendlichen […]

Nach dem ersten Rennlauf am Sonntagmorgen stand René Zogg mit seinem starken zweiten Rang als Meister fest. Leider klappte es aber auch am Nachmittag nicht mit dem gewünschten Sieg.

Er war schon Meister und wusste es nicht einmal. Der gute zweite Platz von René Zogg im frühmorgendlichen Slalom von Ambri bedeutete die Vorentscheidung in der OPC Challenge 2018.

Als Challenge-Leiter und Mitstreiter Christian Mettler in der Mittagspause nämlich genau nachrechnete, fehlten Rolf Tremp rechnerisch zwei Punkte, um das Blatt bei einem allfälligen Ausfall von Zogg im zweiten Slalom mit einem Sieg doch noch zu seinen Gunsten zu wenden.

Meister ohne Laufsieg
Gerne liess sich der 63-jährige Automechaniker, der auf einem Opel Adam S seines Arbeitgebers Auto Germann aus Hunzenschwil unterwegs war, zum vorzeitigen Titelgewinn gratulieren. Leider hat er einen Schönheitsfehler, da es dem neuen Meister auch im abschliessenden zweiten Rennen am Nachmittag nicht gelang, doch noch einen Sieg herauszufahren.

René Zogg: „Es wurmt mich schon, aber ich kann gut damit leben. Hier hatte ich Probleme mit dem eingreifenden ESP, auch brauche ich stets etwas lange, um in einen Rhythmus zu kommen. Ich habe wohl nie das Letzte aus dem Adam rausgeholt, weil ich mit einem zur Verfügung gestellten Auto nicht zu viel riskieren wollte.“

Comeback nach fast drei Jahrzehnten
Auf Zoggs Konto stehen je drei zweite und dritte Plätze. Dagegen auch nur zwei fünfte Ränge als schlechteste Resultate, von denen eines gestrichen wird.

Rolf Tremp wechselte sich in Ambri mit Roland Graf am Lenkrad des Opel Adam S ab. Doppelstarts schienen für Tremp ein Handikap zu sein.

Zogg begann schon von mehr als 40 Jahren mit einem Opel Kadett GT/E in der Gruppe 1 und erlebte danach bis etwa 1988 die abenteuerliche Zeit der Formel Ford.

Nach fast 30-jähriger Pause kehrte der Aargauer zunächst als gelegentlicher Fahrer von Auto Germann im Team-Cup der OPC Challenge zurück. Erst 2018 absolvierte Zogg eine volle und gleich erfolgreiche Saison.

Vizemeister mit einem Laufsieg
Rolf Tremp wusste eigentlich nicht, warum es in Ambri nicht besser lief, nachdem der 65-jährige Toggenburger das Rennen zuvor in Drognens für sich entschieden hatte.

Vielleicht lag es daran, dass der Fahrlehrer aus Ebnat-Kappel nur dort den Adam S von Auto Bollhalder ganz für sich allein hatte, während er sich ansonsten immer mit wechselnden Partnern am Steuer ablöste.

In der Enttäuschung über den knapp entgangenen Titelgewinn überwiegt daher die Freude aufgrund dieses Laufsiegs.

Rolf Tremp: „Eigentlich hatte ich vor, hier einfach zweimal schneller zu sein als René. Leider war ich das halt nur in den Trainingsläufen. Ich bewundere Renés Leistung. Der Titel wäre schön gewesen, aber es gibt Wichtigeres.“

Die besten Fünf in beiden Läufen von Ambri (von links): Roland Graf, der neue Meister René Zogg, Doppelsieger Stephan Tschaggelar, Fabio Gubitosi und Vizemeister Rolf Tremp.

Roland Graf, mit dem sich Tremp ablöste, war wie bei seinem ersten Start in Chamblon noch einen Tick schneller als der Stammpilot und holte in Ambri einen vierten und zweiten Rang.

Im zweiten Slalom war Graf nur drei Zehntel langsamer als Stephan Tschaggelar, dem im Tessin ein Doppelsieg gelang. Weil Tschaggelar nur vier Rennen bestritt und davon drei gewann, spielte er in der Meisterschaft keine Rolle mehr.

Aus nach 13 Saisons
Spannend verlief noch der Kampf um den dritten Gesamtrang. Trotz seiner zwei schlechtesten Resultate (Plätze 11 und 13) rettete ihn Jean-Philippe Jaquier vom Team Millier aus Crissier über den Zielstrich. Jaquiers Vorsprung auf Fabio Gubitosi schrumpfte auf zwei Punkte.

Jean-Philippe Jaquier rettete den dritten Meisterschaftsrang. Wie im Fall von Zogg ein Resultat der Konstanz, ein fünfter Platz in Drognens war seine beste Klassierung in den neun Rennen.

Gubitosi startete nur sechs Mal und schloss seine Saison mit zwei dritten Rängen ab. Hätte der Bündner neben drei zweiten Plätzen nicht einen „Abschiffer“ in Chamblon gehabt, wo es nur zu Rang 7 reichte, ginge der dritte Schlussrang an ihn.

Nach 13 Saisons wird die OPC Challenge 2019 nicht mehr durchgeführt. Im Schnitt nahmen dieses Jahr pro Rennen nur zwölf Fahrer teil.

opc-challenge.ch

 

 

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