OPC Challenge: Auf Wiedersehen, Opel-Fahrer!

ZWANGSPAUSE Nach 13 Saisons fand die letzte Schlussfeier mit den Besten der OPC Challenge statt. Ob es irgendwann eine Nachfolgeserie für den einst beliebten Opel-Slalompokal geben wird, ist ungewiss. Es gab Zeiten, da war die Opel OPC Challenge der quantitativ stärkste Markenpokal im nationalen Breitensport. Felder mit bis zu 50 Fahrern auf identischen Astra oder […]

Letztes OPC-Challenge-Podium (von links): Rolf Tremp, Meister 2018 René Zogg und Jean-Philippe Jaquier.

Es gab Zeiten, da war die Opel OPC Challenge der quantitativ stärkste Markenpokal im nationalen Breitensport. Felder mit bis zu 50 Fahrern auf identischen Astra oder Corsa OPC, manche als Doppelstarter auf einem Auto im Einsatz, waren keine Seltenheit.

Beginn der Titelflut von Martin Bürki
Der erste Meister hiess 2006 Martin Bürki auf dem Opel Astra H OPC. Es war sein erster nationaler Titel überhaupt, dem bis dato sechs SM-Titel im Slalom und drei im Berg-Pokal folgten. Auf Bürki, der 2013 im neuen Astra J OPC nachdoppelte, folgten weitere Slalom-Koryphäen wie Jakob Morgenegg, Daniel Kammer, Marcel Muzzarelli, Fabian Eggenberger, Fabio Gubitosi und Thierry Kilchenmann.

Laut der Statistik von Christian Mettler, dem Präsidenten der Opel-Sportkommission des Händlerverbandes, kamen bis 2018 total 934 Starts – von einzelnen oder mehrfach startenden Teilnehmern – zusammen. Beeindruckend.

Verunsicherung
Nach der 13. und schwächsten Saison mit nur acht Teams und 21 verschiedenen Fahrern (davon zehn klassiert) auf dem neuen Opel Adam S ist Schluss. Die Verunsicherung der Händler über die Zukunft der in den PSA-Konzern eingebundenen und finanziell gebeutelten Marke veranlasste viele Händler zum Stopp der sportlichen Aktivitäten.

Team-Cup 2018 (von links): Andreas Gähler, Roland Graf und Rolf Tremp (2./Auto Bollhalder), Christian Mettler, Stephan Tschaggelar und Marcel Muzzarelli (1./Garage Metropol) und Fabian Logos, Pierre Cosandier (vorne), Max Langenegger und Marcel Fritsch (hinten, 3./AHG-Cars).

Als letzter OPC-Champion geht René Zogg in die Geschichte ein. Der 63-jährige Aargauer war mit dem Auto seines Arbeitgebers Auto Germann konstant schnell, gewann zu seinem Leidwesen aber keines der neun Rennen im 2018.

Vizemeister Rolf Tremp, Fahrlehrer aus Ebnat-Kappel, gelang zu seiner Genugtuung wenigstens ein Volltreffer. Je drei Siege gingen auf das Konto der für die Garage Metropol Amriswil erfolgreich im Team-Cup Gestarteten Stephan Tschaggelar und Marcel Muzzarelli, einer an Christian Zimmermann im Auto von Online print for you Racing.

Verschiedene Szenarien
Christian Mettler und seine sportlichen Verbandskollegen hatten bis zuletzt gehofft, dass «die Geschichte mit den drei heiligen Buchstaben», spricht OPC, 2019 weitergeht. Nach realistischer Beurteilung der aktuellen Situation mussten sie das Ende der OPC Challenge beschliessen. Vielleicht komme sie in anderer Form zurück.

Christian Mettler: «Wir haben halt kein OPC-Modell mehr. Wir wollen die Challenge aber nicht beerdigen, sondern neu auszurichten. Wir möchten wieder mit Opel-Produkten einsteigen. Die Frage ist nur wie und wo.»

Elektro-Cup, Trackdays, etwas anderes oder gar nichts?
Sie seien gespannt auf neue Modelle. Etwa auf den kommenden E-Corsa. Denkbar wäre der erste Elektro-Cup in der Schweiz. Dazu müsse aber die Sporthoheit mitspielen. Auch reine Opel-Sportfahrkurse bzw. Trackdays seien eine Überlegung wert. Wenngleich dies keine sportliche Challenge von breitem Interesse mehr wäre.

Vor 2020 wird aber sicher nichts mehr passieren. Schlimmstenfalls fahren die treuen Opel-Sportler halt nur noch für sich und um irgendwelche Meisterschaften. So, wie dies vor 1970 der Fall war, als der Bieler Garagist Engelbert Möll den Opel-Sportpokal ins Leben rief. Aus diesem ging nach 35 Jahren die OPC Challenge hervor.

Wiedersehen macht Freude
Auf den einen oder anderen Top-Piloten müssen die Freunde des Schweizer Rennsports trotzdem nicht verzichten. Deren Absichten sind auch Mettler bekannt. Daher konnte er sich bei der Verabschiedung im autobau Romanshorn ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Christian Mettler: «Wenn ein ehemaliger OPC-Champion künftig anderswo zuoberst steht, etwa beim neuen Cup von Emil Frey, können wir sagen, er komme aus unserer Schule…»

opc-challenge.ch

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