Oberhallau: Comeback von Joël Volluz?

START MIT FRAGEZEICHEN Joël Volluz steht zwar in der Startliste zum Int. Bergrennen Oberhallau vom 26. August. Ob der 2016 verunglückte Walliser mit dem wieder aufgebauten Osella FA30 nicht doch erst am Gurnigel zurückkehren wird, lässt er offen. Obwohl St-Ursanne–Les Rangiers als nächstes Schweizer Bergrennen am 18./19. August auf dem Programm steht, macht der Veranstalter […]

Die Zuschauer werden in Oberhallau viele interessante und schnelle Fahrzeuge am Start und auf der Strecke sehen (Fotos: Peter Wyss).

Obwohl St-Ursanne–Les Rangiers als nächstes Schweizer Bergrennen am 18./19. August auf dem Programm steht, macht der Veranstalter noch bis am Freitag dieser Woche ein Geheimnis aus der internationalen Teilnehmerliste.

Das Rennen zählt als drittletzter Lauf zur Berg-EM, daher werden viele starke Ausländer, angeführt von Streckenrekordhalter Christian Merli, am Start im Jura erwartet.

250 Fahrer aus fünf Nationen
Hingegen lässt der Verein Bergrennen Oberhallau die Katze bereits aus dem Sack: Rund 250 Fahrer aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Belgien werden am 25./26. August samt Anhang in den Schaffhauser Klettgau reisen.

Zwei Namen stechen aus den üblichen Verdächtigen der Schweizer Bergmeisterschaft 2018 heraus. Neben dem bereits erwähnten Vorarlberger Christoph Lampert ist es der von Joël Volluz. Beide auf Osella FA30 – jener Marke, mit der Marcel Steiner bis 2012 drei SM-Titel in Folge errang und immer noch den Streckenrekord hält.

Volluz hat den Osella FA30 mit dem Motor aus dem Unfallchassis neu aufgebaut (Foto: Luigi Galuppini).

Aus dem Wrack entstand wieder ein Rennfahrzeug
Zwei Jahre nach seinem Unfall am 21. August 2016 – am Vorabend seines 25. Geburtstages – in der berüchtigten Kurve „Les Gripons“ unter der Autobahnbrücke beim malerischen Jurastädtchen kehrt der Unterwalliser auf die Bergrennstrecken zurück.

Wie viele Schutzengel Volluz dabei hatte, zeigt das Video eines Zuschauers auf Youtube. Weil sich der Unglücksrabe wie durch ein Wunder bloss Prellungen zuzog, zeigen wir es an dieser Stelle.

Seither weiss man, dass dieser Fahrzeugtyp und die Strecke bei günstigem Einschlagwinkel mehr Sicherheit bieten, als man bis dahin glaubte:

Aus den Überbleibseln des Wracks und Ersatzteilen hat sich der gelernte Auto- und Lastwagen-Mechaniker in der Freizeit einen neuen Osella FA30 zusammengebaut. Als Kraftquelle war der versehrt gebliebene Judd-V8-Motor noch zu gebrauchen.

Testfahrten in Italien
Am 31. Juli probierte der mehrfache Tagessieger und Streckenrekordhalter (zuletzt bis vor zwei Wochen in Anzère und nach wie vor in Les Paccots) den verschalten Rennwagen auf dem Circuit von Franciacorta in Italien aus.

Ob er den nun wieder schwarz-golden lackierten Osella (wie einst der Reynard F3000) wirklich schon in Oberhallau pilotiert oder erst zwei Wochen später am Gurnigel, liess Volluz gegenüber AutoSprintCH offen.

Die Verschalung des Osella ist nun schwarz-golden (Foto: Luigi Galuppini).

Joël Volluz: „Der Wagen lief gut, das Feeling dafür war wieder da. Aber ein Bergrennen ist etwas völlig anderes. Ich habe mich nur für den Fall in Oberhallau eingeschrieben, dass es sich finanziell ausgeht und meine Moral stimmt. Ich habe es ja nicht eilig, sondern will mich auf 2019 vorbereiten.“

Wird er wieder so gut wie Eric Berguerand?
Bis zum verhängnisvollen 21. August 2016, sechs Stunden vor seinem 25. Geburtstag, war Joël Volluz auf dem Weg zu seinem ersten Meistertitel am Berg. Auf der Rundstrecke (Formel Lista Junior 2008) hat er schon einen. Ob und wann er an seine Form von 2016 anknüpfen kann, wird mit Spannung erwartet.

Eric Berguerand und Joël Volluz: Letztmals trafen sie vor genau zwei Jahren beim Bergrennen Osnabrück aufeinander. Berguerand wurde Vierter, Volluz (hinter Christian Merli) Zweiter – seine bisher letzte Klassierung.

Eric Berguerand brauchte nach seinem nur mit schweren Beinverletzungen überlebten Unfall von 2007 nach seinem Comeback lange – und ist inzwischen besser und erfolgreicher denn je.

bergrennen-oberhallau.ch

 

 

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