NASCAR: Im Blindflug um den Ovalkurs 🎥

MAGGI MIT HANDIKAP Im einzigen NASCAR-Ovalrennen in Europa stand der Innerschweizer Giorgio Maggi auf der Pole-Position. Daraus resultierte wegen einer ölverschmierten Scheibe nur ein fünfter Rang. Am zweiten Juli-Wochenende kehrte die NASCAR Whelen Euro Series an den Raceway Venray in den Niederlanden zurück. Venray ist ein Half Mile Oval (880 Meter), gebaut in den Jahren […]

Auf dem Halbmeilenoval von Venray fand das einzige NASCAR-Rennen nach typisch amerikanischem Muster statt. Und Polesitter war mit Giorgio Maggi im #50 Ford Mustang ein Schweizer, dem der Start aber misslang.

Am zweiten Juli-Wochenende kehrte die NASCAR Whelen Euro Series an den Raceway Venray in den Niederlanden zurück. Venray ist ein Half Mile Oval (880 Meter), gebaut in den Jahren 2010 und 2011, und weist ein progressives Banking zwischen 10 und 25 Grad auf. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt um die 160 Kilometer pro Stunde.

Erstmals gab es beim einzigen Ovalrennen in Europa auch ein neues Format. Jede Division – Elite 1 für Pro-/Semi-Pro-Piloten und Elite 2 für Amateur-, Rookie und Legend Driver – absolvierte ihr Programm mit Training, Qualifying und dem einzigen Rennen an einem Tag. Den Anfang machte die Elite 2 am Samstag, der mit einem weiteren Coup von Giorgio Maggi begann.

Erst Motorschaden im freien Training, dann Ritt zur Pole-Position
Im Qualifying gelang dem Nidwaldner mit einem neuen Motor in seinem #50 Hendriks Motorsport Ford Mustang die perfekte Runde. Mit der Bestzeit von 19,636 Sekunden sicherte er sich im Feld der 16 Elite-2-Fahrer wie zuletzt im tschechischen Most die Pole-Position.

Giorgio Maggi: «Anfangs habe ich geführt, bin dann aber auf Platz fünf zurückgefallen. Es war ein intensiver Kampf um die Spitzenposition, aber ich habe es im letzten Stint geschafft. Das Auto hat sich gut angefühlt, obwohl ich etwas Untersteuern hatte. Im Rennen muss ich aufpassen, weil Vittorio und natürlich auch Myatt sehr schnell sind.»

Yes, he can: GIorgio Maggi freute sich wie in Tschechien über den Pole Award.

Schlechter Start und schlechte Sicht
So kam es auch: Vittorio Ghirella gewann den knapp 24-minütigen Sprint über 70 Runden im Gegenuhrzeigersinn, der Amerikaner Myatt Snider kam nach einem Windschattenduell mit dem Italiener auf den zweiten Rang.

Dass Giorgio Maggi trotz der optimalen Ausgangslage diesmal nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen konnte, hatte zwei Gründe. Am Start liess er die Räder durchdrehen und verlor dadurch einige Positionen. Der einzige Schweizer im Feld kämpfte um den Anschluss zur Spitzengruppe, bis ein vor ihm fahrendes Fahrzeug Öl verlor, das sich gleichmässig auf der Frontscheibe von Maggis Mustang verteilte.

Der Beweis: Durch diese ölverschmierte Frontscheibe war die Sicht ziemlich beschränkt.

Im Blindflug ums Oval
So ging es nur noch darum, Schadensbegrenzung zu betreiben. Der fünfte Platz, knapp 20 Sekunden hinter der Spitze, brachte ihm aber noch genügend Punkte ein, um weiterhin die Tabellenspitze zu behaupten.

Giorgo Maggi: «Urplötzlich hatte ich fast keine Sicht mehr, auch der Scheibenwischer war keine Hilfe. So musste ich meine Linie Runde um Runde halb aus dem Seitenfenster suchen. An einen Angriff auf die Spitze war nicht mehr zu denken. Ich war froh, überhaupt noch auf der Bahn zu bleiben. Daher bin ich auch mit dem fünften Platz zufrieden.»

Die Highlights des Elite-2-Rennens von Venray zeigt das folgende Video:

Als Tabellenleader in die Playoffs
Mit inzwischen sieben Top-5- und acht Top-10-Klassierungen – so viele wie keiner seiner Elite-2-Gegner – führt Maggi die Serie mit 278 Punkten vor Ghirelli (269) und dem Dänen Lasse Sörensen (263) an. Weiter geht es in der NASCAR Whelen Euro Series erst wieder am 21. und 22. September.

Beim ersten Halbfinale in Hockenheim mit zwei Rennen über je 16 Runden auf dem GP-Kurs gibt es zweimal doppelte Punkte. Wie sieht «Maggi Magic» seine weiteren Chancen?

Giorgio Maggi: «Hockenheim ist eine meiner Lieblingsstrecken. Unser Ford Mustang müsste dort stark sein. Hilfreich waren für mich bisher auch die Tipps von Motorsport-Legende Toine Hezemans, mit dessen Sohn Loris ich das Auto teile. Eine tolle Kombination. Natürlich will ich nun in der Meisterschaft vorne bleiben, daher bin ich für Hockenheim bereits enorm motiviert.»

euronascar.com

giorgiomaggi.ch

 

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