Motorsport: Statt Marcel Fässler siegt nun Neel Jani

Obwohl der siegreiche Audi von Marcel Fässler nachträglich disqualifiziert wurde, gab es beim Auftakt zur Langstrecken-WM in England dank dem Porsche-Team mit Neel Jani einen Schweizer Sieg. In zwei weiteren Kategorien kamen Schweizer zum Erfolg.   Nach der Sicherstellung der Pole-Position bei nasskalten Bedingungen kam der Audi R18 mit Marcel Fässler, André Lotterer (D) und […]

Leider zu früh gefreut: André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer wiederholten ihren Vorjahressieg, wurden aber nachträglich disqualifiziert.

 

Nach der Sicherstellung der Pole-Position bei nasskalten Bedingungen kam der Audi R18 mit Marcel Fässler, André Lotterer (D) und Benoît Tréluyer (F) auch bei Sonnenschein als Erster der 6 Stunden von Silverstone ins Ziel. Damit schien die Serie von sechs Porsche-Siegen in Folge, die im Juni 2015 in Le Mans begann, beendet. Marcel Fässler: „Auch wenn wir im Qualifying vorne lagen, durften wir diesen Erfolg nicht erwarten. Denn wir wussten nicht, ob wir auch im Trockenen konkurrenzfähig genug sein werden.“

Doch während das Audi-Team den Triumph feierte, stellten die Kommissare einen Regelverstoss fest und nahmen die Sieger aus der Wertung. Artikel 3.5.6. a3 des Technischen Reglements besagt, dass die am Unterboden angebrachte Referenzplatte zum Ermitteln der Mindestfahrzeughöhe jederzeit mindestens 20 Millimeter dick sein muss. Offenbar wurde sie durch das ständige Aufschlagen des Fahrzeugs zu sehr abgeschliffen.

Neel Janis erste Weltmeisterschaft-Führung
Weil das Audi-Team nach langer Beratung in Berufung ging, hat nun das FIA-Gericht über den Ausgang des WM-Auftakts zu entscheiden. Bis dahin darf sich Porsche als Sieger wähnen. Nachdem man das eine Auto durch einen spektakulären Unfall beim Überrunden verloren hatte, setzte der zweite Porsche 919 Hybrid mit Neel Jani am Steuer den führenden Audi mit Marcel Fässler im letzten Renndrittel unter Druck. Ein zusätzlicher Boxenstopp zum Wechseln eines platten Reifens warf ihn bis ins Ziel um 46 Sekunden zurück. Falls es beim Ausschluss von Audi bleibt, läge der Bieler zusammen mit Marc Lieb und Romain Dumas erstmals in seiner Karriere in Führung einer Weltmeisterschaft. Der Toyota mit Sébastien Buemi fiel durch einen Karosserieschaden nach einem Reifenplatzer weit zurück, der andere TS050 Hybrid wird vorläufig als Zweiter klassiert.

Optimum herausgeholt: Mathéo Tuscher, Alexandre Imperatori und Dominik Kraihamer kamen im privaten Rebellion-AER V6 als Vierte ins Ziel und sind nun sogar provisorische Dritte.
Optimum herausgeholt: Mathéo Tuscher, Alexandre Imperatori und Dominik Kraihamer kamen im privaten Rebellion-AER V6 als Vierte ins Ziel und sind nun sogar provisorische Dritte.

Siege für die Teams Rebellion und Morand
Da auch der zweite Werks-Audi ausschied, rücken die beiden in der FIA-Trophy für LMP1-Privatteams siegreichen Rebellion-AER V6 auf die Ränge 3 und 4 vor. Dies wäre das erste Gesamtsiegerpodium für das unter Schweizer Flagge laufende britische Team. Am Steuer sassen die Westschweizer Mathéo Tuscher und Alexandre Imperatori sowie Dominik Kraihamer. Mit dem an seinen mexikanischen Fahrer Ricardo Gonzalez verkauften Team durfte zudem der Freiburger Benoît Morand als Einsatzleiter den Sieg in der LMP2-Wertung feiern.

www.fiawec.com
Fotos: Audi, Adrenal Media

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