Motorsport: Start zu den Rennen in der Schweiz

SCHWEIZER SPORT Das angesagte schöne Frühlingswetter bietet sich am Samstag geradezu für einen Abstecher zu den ersten Autorennen in der Schweiz an. Die Fans müssen sich allerdings zwischen dem Critérium Jurassien und dem Slalom Interlaken entscheiden… Drei Wochen nach dem Auftakt in Frankreich trifft sich die Schweizer Rallyegemeinde beim Critérium Jurassien. Der zweite Lauf zur […]

Sie freuen sich auf das Jubiläum im Jura: Sébastien Lovis, der heutige Rennleiter, mit seinem Vater Jean-François, der 1978 der erste Rennleiter war, und Rallye-Copilot Erich Götte, der schon 1978 am Start des 1. Critérium Jurassien war (Foto: Jürg Kaufmann).

Drei Wochen nach dem Auftakt in Frankreich trifft sich die Schweizer Rallyegemeinde beim Critérium Jurassien. Der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft stellt die Teilnehmer auf eine harte Probe, da die Länge der 13 Sonderprüfungen über 200 km beträgt, mehr als bei jedem anderen SM-Lauf.

Das Rallyezentrum befindet sich nicht mehr im Kantonshauptort Delsberg, sondern in Saignelégier. Aus Platzgründen gibt es dort keinen Zuschauerrundkurs mehr. Die Fans müssen sich also an eine der sechs verschiedenen Strecken zwischen 9,8 und 28,4 km Länge begeben, um die Autos wenigstens einmal pro SP in Aktion zu sehen. Drei Prüfungen gehen schon am Freitagabend über die Bühne, zehn weitere am langen Samstag.

Obwohl die Jurassier die 40. Auflage feiern, wartet der Jubiläumsanlass – abgesehen von der SlowySideways-Truppe mit ihren historischen Autos und Replicas – nicht mit einem besonderen Teilnehmerfeld auf. Ist auch nicht nötig, denn mit neun R5-Autos und dem lautstarken Porsche von Marc Valliccioni ist die nationale Spitze in diesem Jahr fahrzeugmässig ohnehin grossartig aufgestellt.

Im Mittelpunkt wird das Duell zwischen Vorjahressieger und Meister Sébastien Carron und Ivan Ballinari (beide Ford Fiesta R5) stehen, in das der zweifache Jurassien-Sieger Nicolas Althaus mit einem Skoda Fabia R5 einzugreifen versucht.

Neben Daniel Sieber/Heinz Walther in einem weiteren Fiesta R5 wird das Team Ruedi Schmidlin/Erich Götte die Deutschschweiz wieder im Vorderfeld vertreten. Weil es mit der rechtzeitigen Versorgung von Neuteilen für Göttes Fiesta S2000 nicht geklappt hat, startet das Baselbieter Duo mit dem altbewährten Mitsubishi Evo X R4. Erich Götte ist der einzige Fahrer, der schon bei der ersten Auflage des Critérium Jurassien am Start war, damals an der Seite seines Bruders Roland in einem Mazda.

Die ersten Duelle auf der Slalomstrecke
Eine ganz andere, aber nicht minder attraktive Art von Action bieten die Slaloms. Den Auftakt zur Schweizer Meisterschaft organisiert dieses Jahr der ACS Bern mit seinem zum 21. Mal ausgetragenen Rennen am Samstag in Interlaken. Die Beteiligung ist erfreulich stark, auch in der Kategorie der Rennsportwagen.

Im letzten Jahr machten Philip Egli (Dallara F3) und Marcel Maurer (Tatuus-Renault) alle Tagessiege unter sich aus. In der Meisterschaft belegten sie die Ränge 2 und 3 hinter Martin Bürki. Gleich in Interlaken erhalten sie starke Konkurrenz durch Lokalmatador Christian Balmer und Yves Hängärtner mit ihren Tatuus-Honda FM. Laut Augenzeugen machte Hängärtner bei den Slalom-Testtagen der Equipe Bernoise in Ambrì einen starken Eindruck – vielleicht gibt es schon die erste Überraschung?

Meisterpodium 2016 (von links): Philip Egli, Martin Bürki und Marcel Maurer. Wie sieht es 2017 aus?

Der Weg zum Titel führt auch in diesem Jahr nur über Martin Bürki. Eigentlich kann dem Perfektionisten aus Uetendorf nur die Technik seines optimalen VW Polo einen Strich durch die fünfte Erfolgsrechnung machen. Sollte der Berner mal einen schlechten Tag erwischen, wird es seine Gegner insgeheim freuen.

Die stärkste Konkurrenz im Titelkampf ist seitens Albin Mächler im 550 PS starken BMW M2 aus der hubraumgrössten E1-Division zu erwarten. Vielleicht versalzt Mächler ausgerechnet ein Mitglied aus dem MB-Team von Bürki schon zu Saisonbeginn die Suppe: Jürg Beiner tritt bei den ersten beiden Rennen mit einem agilen Lancia Delta S4 von Ianniello an. Sein neuer Werksmotor für den BMW M3 GTR ist nicht rechtzeitig fertig geworden.

www.criterium-jurassien.ch

www.acs.ch

Spielt er zu Saisonbeginn das Zünglein an der Waage: Jürg Beiner im Lancia Delta S4 von Ianniello. Bei den Slalom-Testtagen der Equipe Bernoise in Ambri hat er sich schon mal auf die Rakete eingeschossen (Foto: Ramon Hänggi).
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