Motorsport: Aufgebot für Rekrut Nico Müller
Audi-Werksfahrer Nico Müller und Moto2-Pilot Dominique Aegerter haben ihre Rennkombis gegen den Tarnanzug getauscht. Beide absolvieren bis März die militärische Grundausbildung. Für Nico Müller wird sie nächste Woche vom GT-Einsatz bei FIA-Weltcup in Asien unterbrochen. Nico Müller ist bald 25-jährig, Dominique Aegerter sogar schon 26 Jahre alt, und beide haben mit ihren sportlichen Erfolgen schon […]
Nico Müller ist bald 25-jährig, Dominique Aegerter sogar schon 26 Jahre alt, und beide haben mit ihren sportlichen Erfolgen schon viel Ehre für die Schweiz eingelegt. Dem Vaterland haben sie als normaler Schweizerbürger allerdings noch nicht gedient. Dies holen sie über den Winter nach, dürfen die militärische Grundausbildung aber in der Spitzensport-RS absolvieren. Ein Privileg, das die wenigen Profi-Motorsportler aus der Schweiz noch nicht allzu lange geniessen.
„Man muss sich unterordnen. Bei Audi ist das nicht so extrem. Aber es ist ganz okay, man lernt mal eine andere Seite kennen“, nimmt es DTM-Pilot Nico Müller genauso wie sein Berner Berufskollege gelassen. Für Dominique Aegerter ist die Motorrad-GP gelaufen, seit er nach Bekanntgabe des Teamwechsels für 2017 quasi aus dem bisherigen Team geworfen wurde. Nico Müller hat hingegen von Audi das Aufgebot für den Start beim FIA GT Weltcup in Macau erhalten. So wird er nächste Woche zum ersten Mal in seinem Leben für eine Woche nach Asien reisen. Zum Einsatz auf dem zweiten Audi R8 LMS von Phoenix Racing kommt Nico Müller wegen seiner Lizenz. Pro Marke dürfen nur zwei Platinfahrer – die höchste Lizenzeinstufung – an den Start gehen. Diese sind bei Audi Edoardo Mortara und Laurens Vanthoor.
Abschiedsvorstellung von Edoardo Mortara
Für Edoardo Mortara, der ab nächster Saison für Mercedes in der DTM und wohl auch bei GT-Rennen starten wird, ist es die Abschiedsvorstellung von Audi. Kein Fahrer hat in Macau öfter gewonnen als der Italoschweizer. Nico Müller wundert sich zwar selbst, dass er aufgrund seiner bisherigen Erfolge immer noch als Goldfahrer gilt, würde das aber gerne so beibehalten, da es bei einer Teamzusammenstellung – wie nun für Macau – auch Vorteile bringt. Den spektakulären und schwierigen Guia Circuit in den Häuserschluchten von Macau, einer Spielerstadt vor den Toren Hongkongs, kennt er nur von Videoaufnahmen und dem Training am Simulator: „Es wird schwierig, da erfahrene Piloten dort im Vorteil sind. Aber ich freue mich darauf, zumal es eine Ehre ist, dort für einen Hersteller wie Audi fahren zu dürfen.“ In der Woche danach muss Rekrut Müller wieder einrücken, darf die bis zum 17. März 2017 dauernde Ausbildung dann aber in Magglingen fortsetzen, wo er sich als Spitzensportler täglich dem persönlichen Training widmen darf. Ruhn, abtreten!
www.nicomueller.ch
www.domi77.com
Fotos: Archiv
