Le Mans: Schweizer setzen auf Wasserstoff 🎥

LANGSTRECKENRENNEN In drei Jahren wird es beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans eine Wasserstoffklasse geben. Dazu haben sich die Schweizer Green GT und der französische Automobilclub ACO im Projekt Mission H24 zusammengeschlossen. Das Video veranschaulicht, wie der LMPH2G funktioniert – und tönt. Bereits 2019 gründeten das Schweizer Unternehmen Green GT und der Automobilclub Automobile Club de l‘Ouest […]

Das Video veranschaulicht, wie der LMPH2G funktioniert – und tönt.

Bereits 2019 gründeten das Schweizer Unternehmen Green GT und der Automobilclub Automobile Club de l‘Ouest (ACO) das Rennteam H24Racing, und im vergangenen September fuhr der Wasserstoffprototyp H24 anlässlich des 24-Stunden-Rennens in Le Mans eine erste Demonstrationsrunde.

Hybride und Benziner im selben Rennen
Ab 2024 sollen dann gleich mehrere mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge in Le Mans und Spa rennmässig an den Start gehen. Bernard Niclot und Vincent Beaumesnil vom ACO haben im Rahmen des Wiener Motorensymposiums über den Stand der Vorbereitungen berichtet.

Nach ausführlicher Abklärung entschieden sich die Organisatoren in einer Arbeitsgruppe mit neun Autoherstellern und einigen grossen Zulieferern für die Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellentechnik. Hochtemperatur- und Festkörper-Brennstoffzellen werden ebenso ausgeschlossen wie mit Wasserstoff betriebene Verbrennungsmotoren. Wichtig aber ist: Die Brennstoffzellenautos sollen im selben Rennen starten wie Hybride und Benziner.

Tankvolumen von 300 Litern = 300 Kilo Gewicht
Da in Le Mans Durchschnittsgeschwindigkeiten von 220 bis 250 km/h gefahren werden, müsste ein batterieelektrisch angetriebenes Auto schon nach vier bis fünf Runden geladen werden Das wäre zu zeitraubend, und ein Batteriewechsel wäre zu gefährlich.

Wasserstoffautos werden mit 700-bar-Tanks des Herstellers Plastic Omnium ausgestattet. Voraussichtlich werden zwölf Kilogramm Wasserstoff getankt, was ein Tankvolumen von 300 Litern nötig macht und ein Gewicht von etwa 300 Kilogramm bringt.

Zwölf Kilogramm Wasserstoff für zehn Runden
Da Wasserstoffmodelle mehr wiegen als Benziner, wird abgeklärt, ob ihnen Vorteile wie Allradantrieb, Torque Vectoring oder unbegrenzte Bremsenergierekuperation zugestanden werden sollen.

Simulationen bei ACO haben ergeben, dass sich ein Fahrzeuggewicht von rund 1300 Kilogramm ergeben wird und die Nettoleistung der Brennstoffzelle etwa 300 kW, die Elektromotorleistung 600 bis 800 kW und die Batteriekapazität zwischen 5 und 10 kWh betragen würde.

Zwölf Kilogramm Wasserstoff reichen für zehn Runden. Nur alle 35 Runden müsste getankt werden, was knapp zwei Minuten dauert. Dafür hat Entwicklungspartner Total eine mobile Betankungsanlage entwickelt.

Monocoque, Fahrwerk und der Antriebsstrang
Um die Kosten nicht ausufern zu lassen, werden in den Wasserstoffautos viele Universalkomponenten verbaut. Dazu gehören nicht nur das Chassis mit Monocoque und Fahrwerk, sondern auch der Antriebsstrang mit Batterie, Inverter, Motor und Getriebe.

Der Wettbewerb konzentriert sich also auf die Brennstoffzellentechnik. Damit erhofft man sich schliesslich auch einen grossen Nutzen für die Entwicklung von Strassenfahrzeugen, speziell für LKW.

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