Le Mans & Indy: Dieses Jahr ohne Zuschauer

ENTWEDER ODER Trotz aller Bemühungen, wenigstens ein limitiertes Publikum zuzulassen, werden die 24 Stunden von Le Mans und auch das Indy 500 vor leeren Tribünen über die klassische Bühne gehen. Ein Novum. Der veranstaltende Automobile Club de l’Ouest hatte verschiedene Lösungen in Erwägung gezogen, damit die 88. Austragung der 24 Stunden von Le Mans nicht […]

Das Bad der Sieger und Klassierten in der Menschenmenge gehört zu den Highlights eines Motorsportlers. 2020 wird ihnen dies in Le Mans fehlen.

Der veranstaltende Automobile Club de l’Ouest hatte verschiedene Lösungen in Erwägung gezogen, damit die 88. Austragung der 24 Stunden von Le Mans nicht vor leeren Rängen stattfindet. Zuletzt wären die Tore des Circuit des 24 Heures nur für Mitglieder des A.C.O. und die Besitzer von Vorverkaufskarten geöffnet worden.

Auch in den Vereinigten Staaten bemühten sich die Organisatoren des ebenso klassischen 500-Meilen-Rennens, für die 104. Austragung am 23. August wenigstens 25 Prozent der üblichen Zuschauermenge zuzulassen.

Absage nur für GP Monaco
Beide Veranstalter winken nun ab – 2020 werden zwei der drei grössten Autorennen der Welt ohne Zuschauer vor Ort abgewickelt. Der Grand Prix von Monaco, der zu den Big Three des Automobilsports gehört, wurde schon im Frühjahr abgesagt.

Eine Absage kam offenbar weder für Le Mans, noch für Indianapolis infrage. Beide Rennen waren auf spätere Daten verschoben worden: Der französische Marathon von Mitte Juni auf den 19./20 September und das berühmte Ovalrennen im Nudeltopf mit seinen zahlreichen vorausgehenden Trainingstagen von Mai auf August.

Nur am TV oder im Internet
Behördliche Bestimmung und die unsichere Entwicklung der gesundheitlichen Situation bewogen beide Rennveranstalter für diese aussergewöhnliche Massnahme in aussergewöhnlichen Zeiten.

Fans sollen jedoch mit TV-Übertragungen und Livestreams sowie exklusiven Hintergrundberichten in den Sozialen Medien bei Laune gehalten werden.

Zusammen fast 200 Jahre alte Geschichte
Das Indy 500 gibt es bereits seit 1910, die 24 Stunden von Le Mans seit 1923. Gab es in Kriegsjahren Zwangspausen, so sind nun zwei «Geisterrennen» ein Novum in der Geschichte der beiden Klassiker.

Sportlich sollte dies dem Geschehen keinen Abbruch tun ­– die stets grandiose Atmosphäre beider Veranstaltungen mit jeweils um die Viertelmillion Zuschauern wird jedoch zweifelsfrei völlig verloren gehen.

Das Oval von Indianapolis bietet auf 257 000 Zuschauern auf den gigantischen Tribünen Platz. Ab dieser Woche (Trainingsbeginn am 12. August) pfeilen sich die Indy-Cracks tagelang unter trostlos leeren Rängen durch die Kurven.

lemans.org

indianapolismotorspeedway.com

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