Kart-SM: Ekaterina Lüscher macht ernst

SAISONSTART IN ITALIEN Beim Start zur Kart-SM 2020 in 7 Laghi wurde in den fünf Kategorien verbissen um den Sieg gekämpft. Einen Auftakt nach Mass erwischte dabei Ekaterina Lüscher bei den OK Junioren. In diesem Jahr wird es nur vier Läufe zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geben. Doch die haben es in sich. Das haben die […]

Start der OK Junioren: Ekaterina Lüscher (#411) zog immer gleich in Führung. Daneben Elia Sperandio #449 (Fotos: Weibel).

In diesem Jahr wird es nur vier Läufe zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geben. Doch die haben es in sich. Das haben die Rennen am vergangenen Wochenende im italienischen 7 Laghi bei Pavia gezeigt. An Spannung hat es beim verspäteten Saisonauftakt nicht gefehlt.

Nun weiss die Konkurrenz Bescheid
Herausragend war dabei die Leistung von Ekaterina Lüscher. Sie entschied in ihrer Kategorie (OK Junior) gleich alle drei Läufe für sich. Die 13-Jährige aus Kallern bei Wohlen AG liess schon im Vorfeld der diesjährigen Saison ihre Absicht verlauten, um den SM-Titel fahren zu wollen. Nun wissen ihre Konkurrenten bei den OK Junioren, dass sie es ernst meint.

In keinem der drei Läufe in 7 Laghi liess sie etwas anbrennen. Im Finale verwies sie Vorjahresmeister Elia Sperandio um fünf Sekunden auf Platz 2. Und in den Vorläufen zeigte sie Jérôme Huber und Dario Cabanelas jeweils das Auspuffrohr.

Trotz ihre drei Siege gab sie sich danach bescheiden.

Ekaterina Lüscher: «Viel zu sagen gibt es nicht. Wir waren einfach gut vorbereitet und haben als Team unser Bestes gegeben. Das hat sich am Ende ausbezahlt.»

Erstes Finalpodium 2020 in der OK Junior (von links): Elia Sperandio, Ekaterina Lüscher und Jérôme Huber.

Dreikampf bei den Kleinsten
Lüscher war nicht die einzige Dame, die beim Saisonauftakt positive Schlagzeilen schrieb. Auch die 10-jährige Chiara Bättig aus Meggen LU zeigte in 7 Laghi in der Kat. Super Mini starke Leistungen. In den beiden Vorläufen verpasste sie als jeweils Vierte nur knapp das Podium.

Dieses machten in allen drei Durchgängen das Trio Enea Frey, Tiziano Kuzhnini und Sergio Koch unter sich aus. Kuzhnini gewann den ersten Vorlauf, Frey den zweiten und das Finale – allerdings in beiden Fällen nur mit einem hauchdünnen Vorsprung auf Kuzhnini.

Finalpodium in der Super Mini. Auch die Jüngsten müssen aus Sicherheitsgründen einen Mundschutz tragen.

Volle Punkte für den Titelverteidiger
In der X30 Challenge Switzerland, dem Feld mit den meisten Teilnehmern, machen 2020 alle Jagd auf Titelverteidiger Savio Moccia. Doch der 18-Jährige aus Lyss liess sich davon beim Auftakt nicht aus der Ruhe bringen.

Zwar musste der in diesem Jahr als Privatbewerber an den Start gehende Seeländer dem Italiener Valentino Baracco in allen drei Läufen den Vortritt gewähren. Doch Moccia sahnte jeweils als Zweiter und bester Schweizer die volle Punktzahl ab.

Savio Moccia startete seine Titelverteidigung mit Siegen in der SM-Wertung.

Hinter ihm etablierte sich Markenkollege Yoshindo Baumgartner als stärkster Verfolger. Für Danny Buntschu, den Moccia vor 7 Laghi zum Titelgegner Nummer 1 erklärte, lief es beim Auftakt nicht nach Mass. Im ersten Vorlauf wurde er wegen Untergewichts disqualifiziert. Im zweiten Durchgang wurde er Sechster, im Finale Siebter.

Drei Rennen, drei Sieger
In der Kategorie OK Senior kreuzte in jedem der drei Läufe ein anderer Pilot als Erster die Ziellinie. Im ersten Vorlauf hatte Nathan Neuhaus die Nase vor Patrick Näscher. Der Meister von 2018 war dann im zweiten Vorlauf der schnellste, diesmal dicht gefolgt von Miklas Born.

Dieser trumpfte dann im Finale gross auf und siegte vor Näscher und Mattia Banella, der in allen drei Läufen jeweils als Dritter aufs Podest kam.

Miklas Born: «Ich war im Warm-Up und im Quali unzufrieden mit meinem Set-up. Also haben wir alles geändert. Und das hat dann sehr gut funktioniert, auch wenn Näscher im Finale mal kurz die Führung übernommen hatte.»

Nach ersten Siegen im Tourenwagensport kehrte Miklas Born erfolgreich auf die Kartpiste zurück.

Vierkampf in der KZ2
Sehr eng waren die Rennausgänge auch bei den KZ2-Schaltkarts. Die Top 4 lagen in allen drei Läufen nur knapp zwei Sekunden auseinander.

SM-Rückkehrer Nicolas Rohrbasser war der Mann der Vorläufe, wobei ihm im ersten Durchgang der Italiener Paolo Castagnetti vor der Sonne stand. Im Finale belegte der Schweizer Meister von 2017 den vierten Gesamtrang, wobei auch hier Castagnetti den Sieg (ausser Konkurrenz) davontrug.

Der schnellste Schweizer im Finale war Marco Bellanca. Im Sandwich von Bellanca und Rohrbasser kam Théo Vaucher ins Ziel.

Nicolas Rohrbasser (rechts) kann mit dem Saisonauftakt zufrieden sein, auch wenn es noch nicht optimal lief.

Rückkehrer André Reinhard, KZ2-Meister von 2018, belegte bei seinem Comeback in der SM-Wertung die Plätze 3, 4 und 4, womit er in der Meisterschaft einen Punkt hinter Bellanca liegt. Reinhard fehlte im Finale die Erfahrung auf einer Strecke mit viel Gummiabrieb, ausserdem hatte er das ganze Wochenende über mit einer gebrochenen Rippe zu kämpfen.

Nächste Runde in Wohlen – aber ohne Zuschauer
Weiter geht’s mit der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am 12. September in Wohlen. Auch dort werden Covid-19-Massnahmen gelten und müssen gegenüber 7 Laghi sogar noch verschärft werden.

Klar ist, die Rennen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und es gibt eine Mindestbegrenzung an Begleitpersonen pro Pilot. Die genauen Richtlinien werden in den nächsten Tagen kommuniziert.

Andrea Reinhard zog sich mit seiner Rippenverletzung sehr gut aus der Affäre.

motorsport.ch

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