Jenzer: Frischer Elan mit drei Rookies 🎥

START ZUR FIA FORMEL 3 Im Rahmen der Grands Prix beginnt am nächsten Wochenende in Österreich auch die FIA Formel-3-Europameisterschaft. Jenzer Motorsport steigt mit einem neuen Fahrertrio in die verspätete Saison. Der Teaser, gedreht bei den Testfahrten im Frühjahr in Bahrain kurz vor dem weltweiten Lockdown, stellt die zehn Teams und ihre Fahrer vor. Nach Fabio […]

Der Teaser, gedreht bei den Testfahrten im Frühjahr in Bahrain kurz vor dem weltweiten Lockdown, stellt die zehn Teams und ihre Fahrer vor.

Nach Fabio Scherers Wechsel in die DTM ist 2020 kein Schweizer Fahrer mehr mit von der Partie, jedoch ein renommiertes und seit den Anfängen der GP3 anno 2010 engagiertes Team.

Mit dem Japaner Yuki Tsunoda schrieb sich Jenzer Motorsport 2019 einmal in die Siegerliste der als GP3-Nachfolgeserie lancierten FIA Formel-3-Europameisterschaft ein. Dieses Jahr fährt der von Red Bull geförderte Junior bereits in der Formel 2, auch dessen letztjährigen Jenzer-Teamkollegen haben die Szene gewechselt.

Ein Australier und zwei Italiener
Das Jenzer-Trio 2020 besteht aus den beiden Italienern Federico Malvestiti und Matteo Nannini sowie dem Australier Calan Williams. Der soeben 20-jährig gewordene Williams gewann 2017 in seiner ersten Rennsaison die australische Formel-3-Meisterschaft und fuhr danach in der Euroformula Open F3 2018 und 2019 zu guten Klassierungen.

Von Calan Williams kann einiges erwartet werden. Aber auch der Westaustralier muss zuerst lernen (Fotos: Carl Bingham / LAT Images / FIA F3 Championship).

Der aus der Rennstadt Monza stammende, gleichaltrige Malvestiti absolvierte 2017 und 2018 bereits seine Basisausbildung im Motorsport bei Jenzer Motorsportin der italienischen Formel 4. Im letzten Jahr fuhr er im Formel Renault Eurocup, wo er in Spa als Dritter aufs Podium stieg.

Ein Schnupperrennen in Silverstone und die offiziellen FIA-Formel-3-Testtage mit Jenzer im vergangenen Herbst festigten seinen Entschluss, zum Team aus Lyss zurückzukehren und 2020 in der Formel 3 an den Start zu gehen.

Junior mit bekanntem Namen
Der bald 17-jährige Matteo Nannini ist der Neffe des früheren GP- und DTM-Piloten Alessandro Nannini. Nach vielen Erfolgen im Kartsport stieg er 2019 auf vier grosse Räder um und entschied mit sieben Siegen die internationalen Formel-4-Meisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten für sich.

Nach mehreren Rennen im Formel Renault Europacup und in der Formula Regional European Championship mit ansprechenden Resultaten will Nannini jr. sein Talent am Steuer der 380 PS starken Dallara-Rennwagen beweisen.

Matteo Nannini wechselt nach nur einer Saison im Automobilsport bereits in die FIA Formel 3. Ob der Schritt nicht zu gross ist, wird sich zeigen.

Schwerer Stand im 30-köpfigen Fahrerfeld
In Anbetracht der Tatsache, dass nun drei Rookies bei ihm fahren, hält der Teamchef in seinen Erwartungen den Ball flach.

Andreas Jenzer: «Von den 30 Fahrern bestreitet mehr als die Hälfte die zweite oder dritte Saison mit diesen Autos. Ich denke, dass wir ab Mitte Saison in die Punkte fahren können. Manchmal ist es besser, hungrige Rookies im Team zu haben anstatt Leute, die glauben, gewinnen zu können. Vom Team her stehen wir gut da, wir haben alles im Griff.»

Lieber so als gar nichts
Wie alle Rennen an den GP-Wochenende gehen jene der Formel 3 ohne Zuschauer über die Bühne. Auch der personelle Aufwand ist limitiert.

Um Ansteckungen mit Covid-19 zu vermeiden, müssen strenge Sicherheitsauflagen erfüllt werden, auch ist der Kontakt zur Aussenwelt praktisch erst wieder nach den ersten drei aufeinanderfolgenden Rennwochenenden möglich.

Der Teamchef kann aber gut damit leben, ist dies doch besser als gar nichts.

Andreas Jenzer: «Der neue Kalender ist ganz in unserem Sinn, wobei noch die letzten zwei Formel-1-Rennwochenenden im Dezember in Bahrain und Abu Dhabi für uns dazukommen dürften. Natürlich sind so viele Rennen verteilt auf wenige Monate mit viel Arbeit verbunden, zumal wir auch in der Formel 4 Italia engagiert sind. Wichtig ist jedoch, dass wir überhaupt wieder fahren können.»

Wie alle Motorsportler ist Andreas Jenzer froh, dass es auf der Rennstrecke endlich losgeht. Zuhause in Lyss wird er in den nächsten Wochen nicht sein (Foto: Peter Wyss).

Reglement wie gehabt
Pro Wochenende gibt es ein 45-minütiges Freies Training, ein halbstündiges Qualifying und zwei Rennläufe über jeweils mindestens 40 Minuten. Punkte gibt es nach beiden Rennen für die Top Ten, wobei es im ersten Lauf für die besten acht mehr Zähler zu holen gibt als im zweiten.

Die Startaufstellung für Rennen 2 vom Sonntag erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Top Ten vom Samstag. Für Rookies, wie jene von Jenzer Motorsport, ist dies die beste Chance, sich in Szene zu setzen. Ob sie sie nutzen, wird man bald sehen.

Die drei Jenzer-Dallara stehen bereit für die ersten Rennen, die bereits am 21./22. März in Bahrain hätten stattfinden sollen. So nah beieinander wie bei den Testfahrten darf aus Sicherheitsgründen aber nicht mehr gearbeitet werden.

jenzermotorsport.ch

fiaformula3.com

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