Jasin Ferati: Lehrjahr mit Höhen und Tiefen

KEINE POKALE Erstmals stand Jasin Ferati in einer Rennsaison nie auf dem Podium. Probleme im Qualifying und der Umgang mit Druck verhinderten bessere Ergebnisse in der Formel 4. Nun weiss er, woran er für 2021 arbeiten muss. Die erste Rennwagen-Saison von Jasin Ferati brachte trotz 35 Tagen im Formel-4-Cockpit und mehr als 300 Tagen im […]

Grosse Sprünge machte Jasin Ferati resultatmässig in seinem ersten Formel-4-Jahr noch keine (Foto: ACI Sport).

Die erste Rennwagen-Saison von Jasin Ferati brachte trotz 35 Tagen im Formel-4-Cockpit und mehr als 300 Tagen im Simulator oder im Fitnesstraining nicht die erhofften Resultate.

Hohe Leistungsdichte
Die wegen der Covid-19-Massnahmen auf die zweite Jahreshälfte verschobene Meisterschaft in Italien mit sieben Veranstaltungen und 21 Rennen hat sich als grösstmögliche Herausforderung für den von Racing Unleashed und vielen Co-Sponsoren unterstützten Winterthurer im Team Jenzer Motorsport erwiesen. Standen in Deutschland zwölf Fahrer am Start, waren es in Italien bis 34 aus der ganzen Welt.

Da Prema Powersport und Van Amersfoort Racing mit bis zehn Autos antraten, war das Saisonziel mit Top-10-Klassierungen zu hoch gesteckt für den 17-jährigen Rookie. Einzig die Routiniers Filip Ugran und Andrea Rosso konnten regelmässig in die Phalanx der beiden mit grösseren Budgets operierenden Spitzenteams eindringen.

Rückschlag statt Fortschritte
Für Ferati blieb das Gastspiel in der spanischen Meisterschaft auf dem Circuit Paul Ricard mit einem knapp verpassten Podestplatz, einem fünften und einem sechsten Rang das Highlight der Saison. In Italien waren elfte Plätze in Misano und Imola mit Meisterschaftspunkten in der Rookie-Wertung ein Aufsteller.

Die unangenehme Rückenverletzung als Folge eines Fluges über die Randsteine von Monza, der anschliessende Startverzicht und die Zwangspause waren das Gegenstück dazu.

Auf jeder Strecke und bei jedem Wetter lernte der 17-jährige Winterthurer dazu.

Erklärungsversuche
Die Rundenzeiten in den freien Trainings bestätigen Feratis Grundspeed. Der Rückstand von 0,3 bis 1,2 Sekunden auf den erfahreneren Jenzer-Teamleader Ugran war zu erwarten. Im Qualifying gelang es Ferati leider erst an der finalen Veranstaltung in Vallelunga, sein Potenzial den Möglichkeiten entsprechend mit den Startpositionen 10 und 16 umzusetzen.

Aufgefallen sind in den ersten Formel-Rennen gute Zweikämpfe und viele Platzgewinne. Schlechte Startpositionen und einige Zwischenfälle im «dümmsten Augenblick» kosteten bessere Klassierungen und Punkte.

Die Saison 2020 sei sehr intensiv und voller Aufs und Abs gewesen, bringt es der Formel-4-Rookie auf den Punkt.

Jasin Ferati: «In den ersten Rennen konnte ich mich im vorderen Mittelfeld einreihen und regelmässig um Punkte kämpfen. Ab Mitte Saison wurde es immer schwieriger, in die ersten 15 vorzustossen. Der Abstand zu den Spitzenteams wurde grösser, obwohl ich nie aufgegeben und alles versucht habe. Dass wir trotz vielen Diskussionen im Team keine Erklärung für den Rückschritt gefunden haben, war ärgerlich.»

Wenn Ferati im Kopf stärker wird, sind 2021 erste Spitzenresultate möglich. Am Fahrkönnen liegt es nicht.

Kopfsache
Trotzdem habe er bei Jenzer Motorsport viel gelernt und sich im Team wohl gefühlt.

Jasin Ferati: «Körperlich war ich – von der Rückenverletzung abgesehen – während der ganzen Saison gut aufgestellt. Bezüglich Fitness gehörte ich dank grossen Trainingsaufwand zu den Besten im ganzen Startfeld. Darauf lässt sich aufbauen. Vor allem im mentalen Bereich muss ich mich noch verbessern. Ich bleibe aber zuversichtlich: Kein Meister ist vom Himmel gefallen.»

jasinferati.ch

jenzermotorsport.ch

acisport.it

 

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