Hyundai: Nach WRC auch WTCR-Titel
MEISTER AUS UNGARN Beim Finale in Malaysia sicherte Norbert Michelisz sich und Hyundai den Fahrertitel im Tourenwagen-Weltcup. Nach dem Gewinn der Rallye-Marken-WM ein weiterer Erfolg für die Marke aus Korea. Die Highlights aus Malaysia aus der Sicht von Hyundai Motorsport und seinen Fahrern. In der WTCR (World Touring Car Racing) sind Kundenteams mit einer mehr […]
Die Highlights aus Malaysia aus der Sicht von Hyundai Motorsport und seinen Fahrern.
In der WTCR (World Touring Car Racing) sind Kundenteams mit einer mehr oder weniger grossen Werksunterstützung im Einsatz. Audi, Cupra, Honda, Hyundai, Lynk & Co (Geely), Volkswagen sowie Alfa-Romeo sind in diesem offiziellen FIA-Weltcup für Tourenwagen mit Autos nach TCR-Reglement vertreten.
Mehrere Führungswechsel
Im zweiten Jahr in Folge setzte sich ein Hyundai-Fahrer die Tourenwagen-Krone auf. Auf Vorjahresmeister Gabriele Tarquini aus Italien folgt der Ungar Norbert Michelisz im Hyundai i30 N TCR von BRC Hyundai N Squadra Corse.
Erst nach der siebten von zehn Veranstaltungen mit je drei Sprintrennen lag Michelisz das erste Mal an der Tabellenspitze. Danach löste ihn der Argentinier Esteban Guerreri auf Honda Civic wieder ab, der zur Saisonmitte einmal 45 Punkte Vorsprung hatte. Dieser nützte ihm am Ende nichts mehr.
Entscheidung im letzten Rennen bei Dunkelheit
Nach den drei vorletzten Rennen im November auf dem berüchtigten Guia Circuit von Macau lag die Hyundai-Speerspitze in der Meisterschaft wieder vorne und blieb es auch nach dem Saisonfinale von Mitte Dezember auf dem Sepang Circuit in Malaysia. Dort gingen erstmals alle drei Läufe an einem Renntag über die Bühne, das vorletzte und das letzte Rennen bei Regen unter Flutlicht.
Zwischenzeitig musste Michelisz bangen, doch nach einer Berührung mit Mikel Azcona (Cupra) fiel sein Titelkontrahent Guerrieri im Feld zurück. Platz 5 reichte dem Osteuropäer, um neuer Tourenwagen-König zu werden.
Norbert Michelisz: «Das war der längste Tag meines Lebens. Es war so eng bis zum Ende.»
Erfolgreichster Fahrer in allen Bereichen
Sein Erfolg kommt nicht von ungefähr. Mit fünf Siegen, drei zweiten und zwei dritten Plätzen aus 30 Rennen sowie vier Pole-Positions führt Michelisz die Liste an. Insgesamt kam er auf 370 Punkte, Esteban Guerrieri im Honda Civic auf 349 und Yvan Muller (Lynk & Co) auf 329 Zähler. Im Gegensatz zu 2018 und 2019 war kein Fahrer aus der Schweiz am Start eines WTCR-Rennens.
In der Teamwertung gewann Cyan Racing mit seinen Lynk & Co 03 TCR (624 Punkte) vor BRC Hyundai N Squadra Corse (602) und All-Inkl.com Münnich Motorsport (Honda, 572).
Weltcup am Scheideweg
Ging mit dem Flutlicht in Sepang auch das Licht für die Serie langsam aus? In der kommenden Saison, der dritten mit FIA-WTCR-Prädikat, werden im Tourenwagen-Weltcup die Karten neu gemischt. Volkswagen hat bereits angekündigt, sein Engagement in dieser Serie zu beenden. So wird es den Golf 8 nicht als Tourenwagen geben. Ebenfalls kürzer tritt Audi Customer Racing bei der werksseitigen Unterstützung seine Kundenteams.
WTCR-Promoter François Ribeiro: «Das Ziel muss sein, die Qualität des Teilnehmerfeldes zu wahren. Die war in dieser Saison aussergewöhnlich. Bis zum Anmeldeschluss für 2020 werde ich hart daran arbeiten.»
ETCR in den Startlöchern
Ribeiro hofft zudem auf neue Hersteller und würde weibliche Rennfahrerinnen gerne in der Serie sehen. Allerdings geht er auch davon aus, dass sich Fans von Verbrenner-Motorsport in den kommenden Jahren noch von dem ein oder anderen Hersteller werden verabschieden müssen. Die vollelektrische Rennserie ETCR steht in den Startlöchern.
François Ribeiro: «Das muss man komplett anders aufziehen. Einfach das Verbrenner-Motorsport-Konzept auf elektrischen Motorsport übertragen, wird nicht funktionieren.»
(ampnet/blb/PW)
