Hockenheim: Georg Seiler übergibt das Zepter

NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG Der Hockenheimring ist für die Deutschschweizer Motorsportler so etwas wie eine Heimstrecke. Per 1. September übergibt Georg Seiler dessen Geschäftsführung an ein Duo.  Viele Schweizer Motorsportler haben auf dem Hockenheimring ihren Ausbildungskurs absolviert (tun sie heute noch) und danach auch ihre ersten Rennkilometer. Als die Schweizer Automobil-Meisterschaft noch Rundstreckenrennen beinhaltete, war das Motodrom […]

Stabsübergabe in ein paar Wochen: Georg Seiler (mitte) übergibt die Geschäftsführung an Jochen Nerpel (links) und Jorn Teske.

Viele Schweizer Motorsportler haben auf dem Hockenheimring ihren Ausbildungskurs absolviert (tun sie heute noch) und danach auch ihre ersten Rennkilometer. Als die Schweizer Automobil-Meisterschaft noch Rundstreckenrennen beinhaltete, war das Motodrom Hockenheim auch für etliche Veranstalter wie den ACS oder die nicht mehr existierenden Clubs SAR und FRC der bevorzugte Austragungsdort.

Unvergessen sind für den Autor etwa das SAR-Saisoneröffnungsrennen, der ACS-Preis der Nationen, das FRC-Goldpokalrennen (mit weit über 300 Teilnehmern) und das FRC-3-Stunden-Rennen als spezieller Saisonschluss. Leider ist das alles Geschichte.

Die Zeichen am Hockenheimring stehen auf Veränderung
Ob Fahrer oder Veranstalter – nicht wenige kamen bei dieser Gelegenheit mit Georg Seiler in Kontakt. Nach 41 Jahren wird er per Ende August in den verdienten Ruhestand treten. Am 1. September übernehmen Jochen Nerpel und Jorn Teske die Geschäftsführung der Hockenheim-Ring GmbH gemeinsam. Nach einem intensiven Einstellungsverfahren mit mehr als 40 Bewerbern haben sich die Gesellschafter laut einer Mitteilung für eine Doppelspitze aus den beiden erfahrenen Führungskräften entschieden.

Ein Ex-Rennfahrer an der Doppelspitze
Jochen Nerpel leitet seit 2016 den Bereich Technik und Betrieb der Hockenheim-Ring GmbH. Der 35-jährige Ingenieur verantwortet und koordiniert alle infrastrukturellen, baulichen und technischen Projekte innerhalb des Unternehmens sowie die Streckenvermietung. Ferner kennt er den Motorsport auch von der anderen Seite: In seiner Jugend fuhr der gebürtige Sinsheimer erfolgreich in diversen Kart- und Formelklassen.

Jorn Teske ist seit mehr als 13 Jahren Leiter der Marketingabteilung und besitzt als Prokurist der Hockenheim-Ring GmbH explizite Unternehmenskenntnisse, weitreichendes Branchenwissen und Erfahrung im Umgang mit kommunalen Gegebenheiten. Zukünftig wird er daher die Geschäftsführung im Bereich Verwaltung übernehmen.

Noch attraktiver machen
Beide sind sich bewusst, dass sie in grosse Fussstapfen treten, die ihnen der bisherige Geschäftsführer Georg Seiler mit seinen über 40 Jahren Branchenerfahrung hinterlässt. Zudem stünden Rennstrecken derzeit vor besonderen Herausforderungen, aufgrund geänderter Einstellungen zu Nachhaltigkeit, Automobilität und Freizeitverhalten.

Jochen Nerpel: «Mein Ziel ist es, den Hockenheimring gemeinsam mit dem ganzen Team zu einer noch attraktiveren Rennsport- und Grossveranstaltungsstätte zu machen. Er soll zukünftig allen erdenklichen Veranstaltungstypen die optimalen Voraussetzungen bieten, ohne dabei das Thema Rennsport zu vernachlässigen.»

Ganzjährig ausgebucht
Den Hockenheimring, der heute bis zu 700 000 Besucher pro Jahr aufweist, gibt es seit 1932. Bekannteste Veranstaltungen sind der Grosse Preis von Deutschland (2019 vom 26. bis 28. Juli), die beiden DTM-Rennen zu Beginn und zum Ende der Saison sowie die NitrOlympiX für Dragster jeweils im August (2019 vom 16. bis 18.). Daneben sorgen Fahrtrainings, Clubevents, Testfahrten der Automobilindustrie, Track Days und etliche nichtautomobile Veranstaltungen dafür, dass die Rennstrecke ganzjährig ausgebucht ist.

Luftaufnahme vom Hockenheimring zum Start der DTM 2018, also vor dem Bau des neuen Porsche Zentrums (Eröffnung im Oktober 2019). Viele Schweizer kennen und lieben ihn als Zuschauer, Fahrer, Veranstalter oder aus einem anderen Grund.

hockenheimring.de

 

 

 

 

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