Gurnigel: Wiedersehen macht Freude

AMWEG UND STEINER IM DOPPEL Die Familien Amweg und Steiner haben das am 7./8. September zum 50. Mal national ausgetragene Bergrennen Gurnigel geprägt. Aus Anlass des Jubiläums treten am nächsten Wochenende die Väter und die Söhne mit Rennfahrzeugen auf. In den zwei Jahren zuvor nur als ACS-Sektionsrennen durchgeführt, gibt es das Nationale Bergrennen am Gurnigel […]

Thomas Amweg gehört heute zu den schnellsten Rennwagenpiloten am Berg. Papa Fredy begleitet ihn noch zu jedem Rennen als Helfer (Foto: Peter Wyss).

In den zwei Jahren zuvor nur als ACS-Sektionsrennen durchgeführt, gibt es das Nationale Bergrennen am Gurnigel seit 1970. Fredy Amweg und Heinz Steiner haben das traditionelle Rennen bis zur Jahrtausendwende geprägt – heute tun es ihre Söhne. Der ungekrönte Bergkönig Fredy Amweg eroberte den Gurnigel von 1973 bis 1998 nicht weniger als 20-mal als Tagessieger. Längst ist Sohn Thomas (34) in seine Fussstapfen getreten. Wie zuletzt sein Vater, kämpft er mit einem Lola-Mader F3000 um Podestplätze.

Rummel beim Heimrennen
In den letzten Jahren vor ihrem Rücktritt – beide hörten 1999 in ihrem 50. Lebensjahr auf – machte Lokalmatador Heinz Steiner dem Aargauer den Sieg streitig. Dreimal mit Erfolg. Mit bisher fünf Tagessiegen am Gurnigel (2008 bis 2012) und fünf Meistertiteln ist Sohn Marcel Steiner (44) inzwischen noch erfolgreicher. «Am Hausberg vor den eigenen Leuten zu gewinnen, war und ist immer speziell», betonen beide. Das ist Fluch und Segen zugleich. «Der Rummel ist so gross», meint Marcel Steiner, «dass ich mich kaum noch aufs Fahren konzentrieren kann. Aber es macht Freude.»

Als Erster im Rennen unter zwei Minuten
Am nächsten Wochenende wird der Rummel um die Amwegs und Steiners noch grösser, wenn die Väter und ihre Söhne am Gurnigel fahren – die Älteren im Demonstrationsfeld der Legenden, die Jüngeren beim 50. Nationalen Bergrennen auf Bestzeit.

Wie 2015 beim BMW-Thementag fährt Fredy Amweg mit seinem selbst gebauten Formel-2-Rennwagen im Feld der Gurnigel-Legenden (Foto: Jürg Kaufmann).

Fredy Amweg bringt den mittlerweile bei verschiedenen Veranstaltungen mit historischen Fahrzeugen, zuletzt beim Indianapolis in Oerlikon im Juli, gern gesehen Eigenbau-Formel-2-Rennwagen an den Start. Mit dem Amweg-BMW eroberte Fredy 1976, 1977 und 1978 den Tagessieg am Gurnigel. Und dabei gelang ihm als erstem Fahrer im Rennen eine Laufzeit unter zwei Minuten.

Fredy Amweg: «Die Gurnigelstrecke hatte mir von Anfang an zugesagt. Sie ist nicht so schnell, dafür technisch anspruchsvoll. Eine spezielle Herausforderung. Dieses Rennen ist noch heute für mich ein Highlight, weil nun auch Thomas ums Podium fährt, der schon als Kind immer dabei war.»

Für Marcel und Heinz Steiner hat das Gurnigelrennen eine spezielle Beduetung. Zusammen gewannen sie ihr Heimrennen schon acht Mal.

Rückkehr mit dem letzten Siegerauto
Exklusiver ist der Auftritt von Heinz Steiner. Er war schon 1968 beim allerersten Gurnigelrennen mit einem Opel Kadett Rally am Start. Mit dem Martini Mk77 triumphierte der Oberdiessbacher 1997 und 1999 an seinem Hausberg. Daraufhin hängte er den Helm an den Nagel, den er nun am 7. und 8. September nur für die Fahrten im Feld der Gurnigel-Legenden nochmals anzieht.

Seit 20 Jahren sass Steiner sr. nie mehr am Lenkrad dieses Sportwagens, der noch bis und mit 2015 für Tagessieg in Händen seines Sohnes gut war.

Heinz Steiner: «Gurnigel war als Heimrennen immer wichtig, daher waren auch die Siege hier speziell. Wir fühlen uns hier auch immer sehr gut aufgehoben und haben stets denselben Fahrerlagerplatz rechts nach der Abzweigung zum Vorstart. Es macht sicher wieder Spass, einmal mit meinem letzten Sportwagen den Berg hochzufahren. Ich hoffe, ich kann es noch…»

Nach dem Rücktritt seines Vaters fuhr Marcel Steiner in den ersten Jahren mit dem Martini Mk77 am Gurnigel, hier beim Rennen von 2000 (Foto: Jürg Kaufmann).

gurnigelrennen.ch

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