Bergrennen Gurnigel: Neues für die Zukunft

AMTSWECHSEL Die Austragung des Bergrennens Gurnigel im September hängt nur davon ab, wie weit das Veranstaltungsverbot bis dahin gelockert wird. Der Verein erhält einen neuen Präsidenten und Rennleiter. Kurz vor den einschneidenden Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus konnte der Verein Bergrennen Gurnigel seine ordentliche Hauptversammlung noch wie geplant abhalten. Ob er allerdings sein diesjähriges Bergrennen, […]

In 140 Tagen muss die Infrastruktur am Gurnigel bereit fürs Bergrennen sein. Wenn es das Gesetz nicht erlaubt, dann halt erst weitere 365 Tage später…

Kurz vor den einschneidenden Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus konnte der Verein Bergrennen Gurnigel seine ordentliche Hauptversammlung noch wie geplant abhalten. Ob er allerdings sein diesjähriges Bergrennen, das am Wochenende vom 12./13. September im Kalender steht, durchführen kann, liegt nicht mehr in der Kompetenz des VBG.

Stichwort Grossveranstaltungen
Erst gegen Ende Mai oder Anfang Juni wird der Bundesrat entscheiden und kommunizieren, wie und ab wann grössere Veranstaltungen abgehalten werden können. Mit weit über 10’000 Zuschauern bei schönem Wetter gehört das Bergrennen Gurnigel im Kanton Bern eher zu den Grossveranstaltungen.

Dasselbe trifft im Übrigen auf das zwei Wochen zuvor geplante Bergrennen Oberhallau zu. Die Schaffhauser haben längst mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen und wollen ihre Entscheidung so lange wie möglich hinausschieben.

Nur mit möglichst vielen Zuschauern
Beim VBG laufen sie zurzeit auf Sparflamme. Sie werden allenfalls im Sommer hochgefahren. Die Berner haben sich nämlich einen konkreten Entscheidungstermin gesetzt.

OK-Präsident Theo Bertschi: «Wir werden sicher bis Mitte Juni zuwarten. Zur Kostendeckung brauchen wir um die 8000 bis 9000 Zuschauer über beide Tage. Wenn Veranstaltungen auch im September nur auf 1000 oder vielleicht 5000 Personen beschränkt werden, dann haben wir ein Problem. Denn in der Regel kommen am Sonntag bei gutem Wetter weit mehr.»

Gemeinde Riggisberg als Helfer in der Not
Immerhin, so Bertschi, sehe es mit der Zusage von Sponsoren momentan nicht schlecht aus. Viele grössere Firmen, die das Bergrennen unterstützen, können ihren Betrieb während der Coronakrise aufrechterhalten. Dazu kommen etliche kleinere treue Sponsoren und Gönner.

Nachdem der VBG von allen Schweizer Rennveranstaltern im vergangenen Jahr das grösste Wetterpech hatte, resultierte ein enormes Defizit. Nur dank einem langfristigen Darlehen der Gemeinde Riggisberg droht dem populären Rennen im Gantrischgebiet vorläufig nicht das Aus. Noch ein, zwei Regenrennen mehr darf es aber nicht mehr geben.

Theo Bertschi: «Nach der grossen finanziellen Einbusse vom letzten Jahr werden wir daher überhaupt kein Risiko eingehen. Nur wenn wir das Rennen diesen September, abgesehen vom Wetter, risikofrei durchführen können, halten wir 2020 daran fest.»

Theo Bertschi (links) übergibt das Präsidium an den Ortsansässigen Kurt Ruchti. Noch bis zum Jahresende führen sie es gemeinsam (Fotos: Peter Wyss).

Neues Präsidium…
Für Bertschi wäre es die Abschiedsvorstellung als OK- und Vereinspräsident. Der erfahrene Eventorganisator und Sportkommissar demissioniert aus Alters- und Gesundheitsgründen per Ende Jahr, kümmert sich danach jedoch noch eine Weile ums Marketing.

Sein Nachfolger wird Kurt Ruchti. Als Landwirt auf der Las, dem grössten Zuschauerbereich, ist er mit dem Gurnigelrennen seit Jahrzehnten tief verwurzelt ist. Gemeinsam übernehmen Bertschi und er 2020 das Co-Präsidium.

… und neue Rennleitung
Einen Wechsel gibt es auch in der Rennleitung. Nach dem Rücktritt des verdienstvollen Peter Flückiger wird sie künftig gemeinsam von Silvio Gaffuri und Martin Guggisberg getragen. Am Rennwochenende wechseln sie sich jährlich in der Hauptverantwortung ab.

Den Anfang als Chef-Rennleiter macht Gaffuri, vertreten von Guggisberg und Patric Remy. Letzterer ist zusammen mit André Dürig neu in den Vorstand gewählt worden.

Mehr Fahrzeit für alle Teilnehmer
Gute Nachrichten gibt es auch für die Teilnehmer, egal ob sie in ein paar Monaten oder erst im nächsten Jahr zum Fahren kommen. Wie in den Jahren 2007 bis 2010 wird es, sofern der Zeitplan am Sonntag eingehalten werden kann, wieder drei Rennläufe geben, auch für die REG-Lizenzierten.

Ihr Programm wird daher ebenfalls auf zwei Tage verteilt, wobei die Nationalen drei und die Regionalen am Samstag zwei Trainingsläufe absolvieren dürfen. Findet dieses Konzept Anklang, wird daran festgehalten.

Peter Flückiger übergibt die Rennleitung an Silvio Gaffuri. Dieser freut sich, den Teilnehmern ab dem nächsten Rennen mehr Fahrzeit zu bieten. Die Fotos entstanden unmittelbar vor dem Lockdown.

gurnigelrennen.ch

 

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