GT: Tage der Entscheidung für Feller und Jani 🎥

ZWEI FINALLÄUFE UND GP MEXIKO Für Neel Jani und Sébastien Buemi geht es in Bahrain um die Fahrer-WM-Titel auf der Langstrecke, für Ricardo Feller auf dem Nürburgring um die Deutsche GT-Meisterschaft. Derweil fährt die Formel 1 in Mexiko.

Einige der besten Momente des ersten Bahrain-Rennens in 60 Sekunden.

 

Nachdem sich Toyota vor Wochenfrist nicht unerwartet den WM-Titel in der Hypercar-Klasse gesichert hatte, geht es beim zweiten Langstreckenrennen innerhalb von acht Tagen in Bahrain noch um die Krone bei den Fahrern. Dabei hat Sébastien Buemi mit seinen zwei Teampartnern eigentlich nur noch theoretische Titelchancen.

Buemi muss auf Schützenhilfe hoffen
Wegen der von sechs auf acht Stunden erhöhten Renndauer werden 50 Prozent mehr Punkte als üblich verteilt. Die Sieger erhalten somit 38, die Zweiten 27 und die Dritten 23 Zähler. Bei 16 Punkten Rückstand auf ihre in Le Mans und vor einer Woche beim 6-Stunden-Rennen im Königreich siegreichen Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López, die auch beim Finale aus der Pole-Position starten, können Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley daher nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden.

Im Falle eines Sieges kann der am 31. Oktober 33-jährig gewordene Waadtländer nur auf Pech der zweiten Toyota-Paarung oder einer Glanzleistung von Alpine, sprich einem zweiten Platz der Franzosen hoffen. Für Nakajima ist es zudem das Abschiedsrennen von der FIA WEC.

Jani-Porsche muss vor Ferrari ins Ziel kommen
Besser ist die Ausgangslage von Neel Jani. Mit ihrem dritten Saisonsieg im Porsche 911 RSR schoben sich der Schweizer und sein französischer Partner Kevin Estre auch mithilfe ihrer zweitplatzierten Werkskollegen Bruni/Lietz bis auf einen Punkt an die führenden Alessandro Pier Guido und James Calado im besseren der beiden Ferrari 488 von AF Corse heran. Mit seiner Qualifying-Bestzeit am Freitag sorgte Estre dann dank des Zusatzpunktes für Gleichstand in der Tabelle – spannender geht es nicht!

Janis Rechnung ist einfach: Sie müssen, egal wie, vor dem italienischen Auto ins Ziel kommen, um Weltmeister in der GT-Klasse zu werden. So einfach es klingt, so schwierig wird die Aufgabe im Finalrennen sein, da auch die Italiener mit ihrem starken Zweiwagenteam nichts unversucht lassen werden und ebenfalls aus Reihe 1 starten. Es wäre für den Bieler der zweite WM-Titel mit Porsche nach 2016 mit dem 919 Hybrid und auf Anhieb der erste in der GT-Kategorie.

Neel Jani nutzte ein paar ruhige Tage zwischen den beiden Rennen in Bahrain mit Golf und anderen Vergnügungen.

13 Fahrer mit GT-Titelchancen
Am Samstag und am Sonntag geht es auch für einen anderen Schweizer im GT-Sport um die Wurst. Ricardo Feller und der Deutsche Christopher Mies führen die Deutsche GT Meisterschaft alias ADAC GT Masters vor den beiden letzten Sprintrennen auf dem Nürburgring mit vier Punkten an.

Bei noch 56 zu vergebenden Punkten kommen mathematisch noch 13 Fahrer (siehe Tabelle vor Finale) für den Titelgewinn infrage. Mit dem für Italien startenden Tessiner Raffaele Marciello auf Mercedes-AMG und dem zuletzt in Hockenheim siegreichen Luzerner Rolf Ineichen auf Lamborghini befinden sich neben Feller zwei weitere Schweizer darunter, wenngleich sie auf ein eigenes Superwochenende und Pech der vor ihnen platzierten Gegner hoffen müssen.

Ricardo Feller braucht warme Reifen und Rennglück
Nach einer bisher gut verlaufenen zweiten Saisonhälfte mit dem von Land Motorsport stets optimal vorbereiteten Audi R8 LMS ist der 21-jährige Aargauer am Mittwochabend zuversichtlich in die kalte Eifel gereist.

Ricardo Feller: «Natürlich ist man vor einem solch entscheidenden Wochenende anders angespannt als vor normalen Rennen. Anders ist sonst aber nichts. Das Team hat bisher eine mega Arbeit verrichtet, alles hat funktioniert, daher machen wir alles wie bis jetzt. Wir brauchen nur noch das nötige Rennglück.»

Unberechenbar sind einzig die Kampfwut der Gegner und das Wetter am Finalwochenende. Beides kann allen Titelfavoriten einen Strich durch die Erfolgsrechnung machen. Mitentscheidend wird auch sein, welche Teams die Pirelli-Einheitsreifen ihrer unterschiedlichen Autos am besten auf Temperatur bringen, um sich im guten Arbeitsfenster zu bewegen. Mercedes und Porsche waren in dieser Beziehung oftmals im Vorteil.

Die drei Favoritenduos geben sich kampfbereit: Ammermüller/Jaminet (links, 148 Punkte), Mies/Feller (165) und Engel/Stolz (161). Ihre Teams vertreten die Marken Porsche, Audi und Mercedes (Gruppe C Photography).

Live im Fernsehen und Internet
Beide Titelentscheidungen sind am Wochenende im Fernsehen und Internet zu sehen. Das 8-Stunden-Rennen von Bahrain wird am Samstag ab 11.40 Uhr bis ca. 20.40 Uhr bei RTL+, dem kostenfreien Live-Stream von RTL Deutschland (vormals TVNOW), zu sehen sein.

Die letzten drei Rennstunden werden auf NITRO im Fernsehen übertragen. Zuvor berichtet der auch in der Schweiz frei empfangbare TV-Sender ab 14.30 Uhr vom ersten Renntag auf dem Nürburgring und am Sonntag ab 15 Uhr von der Titelentscheidung.

Hofor Racing schwört auf Revanche
Qualifying und Rennen sind auch online im Livestream bei RTL+, auf adac.de/motorsport und bei YouTube zu sehen, ebenfalls das ganze Geschehen in der ADAC GT4 Germany. Hier führen der im Tessin lebende Italiener Gabriele Piana und der Deutsche Michael Schrey im BMW M4 GT4 aus dem Besitz des Aargauers Michael Kroll bzw. von Hofor Racing.

Nachdem das Duo im Vorjahr den Titel am Grünen Tisch verloren hatte, hat es noch eine Rechnung offen. Der Vorsprung beträgt 21 Punkte, 50 sind noch zu holen. NITRO bringt am Sonntag ab 17 Uhr die Highlights der GT4-Rennen.

Mit dem zweiten Platz wie im Vorjahr möchten sich Piana/Schrey im BMW M4 GT4 von
Hofor Racing by Bonk Motorsport nicht mehr zufrieden geben.

Formel-1-Titelduell in Mexiko
Nicht einmal eine Vorentscheidung ist hingegen in der Formel 1 zu erwarten. Der Grosse Preis von Mexiko ist erst das fünftletzte Saisonrennen. Auf der 2200 Meter hoch gelegenen GP-Strecke könnte es zwischen Max Verstappen und Lewis Hamiltons höchstens zum wiederholten Wechsel an der Tabellenspitze kommen –das allein ist das Einschalten wert.

SRF zwei berichtet am Samstag von 20.55 bis 22.10 Uhr vom Qualifying und überträgt am Sonntag das Rennen von 19.50 bis 22 Uhr. Kommentatoren aus dem Zürcher Studio sind Michael Weinmann und Marc Surer.

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adac-gt-masters.de

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