Sachsenring: Krönung für Niederhauser 🎥

NOCH EIN SIEG DER MEISTER Stilgerecht endete das ADAC GT Masters 2019 mit dem dritten Saisonsieg der schon als Meister festgestandenen Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde. Dafür lief alles gegen Junior-Titelanwärter Ricardo Feller. Schon seit zwei Wochen standen Patric Niederhauser und sein Traumpartner Kelvin van der Linde als Champions im ADAC GT Masters […]

Schon seit zwei Wochen standen Patric Niederhauser und sein Traumpartner Kelvin van der Linde als Champions im ADAC GT Masters 2019 fest. Beim Finale auf dem Sachsenring setzten sie noch einen drauf.

Überragende konstante Leistung
Mit dem dritten Saisonsieg im 14. Lauf sicherten der Berner und der Südafrikaner der neuen Mannschaft von HCB-Rutronik Racing auch auf Anhieb den Gesamtsieg in der prestigeträchtigen Teamwertung. Chef des Audi-Kundenteams ist der frühere Hobbyrennfahrer Fabian Plentz, Sportlicher Direktor der frühere DTM-Pilot und Le-Mans-Sieger Manuel Reuter (1989 mit Sauber-Mercedes).

Am Samstag brachte ein Reifenschaden das Duo um eine gute Top-Ten-Platzierung. Am Sonntag qualifizierte Van der Linde den Audi R8 LMS mit einer überlegenen Bestzeit für die Pole-Position. Das war bereits die halbe Miete, denn auch im Rennen über eine Stunde mit Fahrerwechsel gab das Meisterauto von Anfang bis zum Schluss das Tempo vor.

Patric Niederhauser: «Kelvin war so unglaublich gut drauf. Ich hätte 500 Euro gewettet, dass er hier auf Pole fährt. Als er mir das Auto mit klarem Vorsprung übergab, war die grösste Arbeit getan. Ich musste mich auf der zunehmend verdreckten und rutschigen Piste nur noch darauf konzentrieren, keinen Fehler zu machen. Wir freuen uns fürs ganze Team, die übers Jahr einen sensationellen Job getan haben. Die Mechaniker haben auch hier in beiden Nächten eine Sonderschicht eingelegt, um uns an beiden Tagen ein perfektes Auto hinzustellen. Solche Anstrengungen im ganzen Jahr habe ich noch bei keinem Team erlebt, und sie sind auch der wesentliche Grund für unseren Erfolg.»

Kelvin van der Linde, Patric Niederhauser und HCB-Rutronik Racing waren mit ihrem Audi R8 LMS die überragende Kombination im ADAC GT Masters 2019 (Fotos: ADAC Motorsport).

Nebst den drei Siegen in Most (CZ), Hockenheim und am Sachsenring standen sie zu Saisonbeginn in Oschersleben und im Sommer bei beiden Rennen auf dem Nürburgring als Zweite auf dem Podium. Dazu kam ein dritter Rang auf dem Red Bull Ring. Nur in Zandvoort (NL) hatten sie ein schwaches Wochenende. Das Resultat ist der Meistertitel mit einem in 13 Jahren noch nie dagewesenen Punktevorsprung.

Enttäuschung und Unverständnis bei Feller
Ausser Niederhauser gewann nur Ricardo Feller ebenfalls ein Rennen (in Zandvoort). Als Gesamtdritter und Leader in der umkämpften Junior-Trophy für Fahrer unter 25 Jahren nach Sachsen gereist, erlebte er hier ein Debakel.

Patric Niederhauser vor Ricardo Feller: Beide Schweizer waren schon in Rennen 1 auf dem Weg zu einem Top-Resultat, das aber nur dem Meister am Sonntag gelang.

Ausgerechnet vor dem entscheidenden Finale kommandierte Audi Sport Fellers vertrauten Stammpartner Dries Vanthoor zur Blancpain GT Series nach Barcelona ab. Frédéric Vervisch, auch er wie Vanthoor ein Vertragsfahrer von Audi Sport customer racing, war kein adäquater Ersatz. Nicht nur war der Belgier langsamer als der 19-Jährige, er machte auch Fehler und trug wesentlich zum missratenen Wochenende des Aargauers bei. Dadurch rutschte Feller in der Junior-Wertung an die dritte Stelle ab, während sein Teamkollege bei Land Motorsport, Max Hofer, den Titel holte.

Zudem wurde der zweitstärkste Schweizer Fahrer im diesjährigen Feld von den Samstagsiegern Dontje/Götz auf Mercedes und seinen Teamkollegen im Gesamtklassement der Meisterschaft 2019 noch vom dritten auf den fünften Rang verdrängt. In seiner Enttäuschung drückte er sich noch höflich aus.

Ricardo Feller: «Ich finde es schade, dass Audi Sport mein möglicher Juniortitel egal war und Dries und mich als eingespieltes Paar getrennt hat. Man sieht das nun an meinen Teamkollegen, die hier zweimal aufs Podium fuhren, wie wichtig das ist. Ich wollte diese Meisterschaft gewinnen. Ansonsten hatte ich eine gute Saison. Vom Speed her war ich überall dabei, habe im ganzen Jahr nur zwei Fehler gemacht, weniger als meine bezahlten Teamkollegen, und bin daher mit meiner Leistung zufrieden.»

Enttäuschter Ricardo Feller. Schade, dass Audi nicht mehr Interesse am talentierten Youngster zeigt, der oftmals schneller war als die Werksfahrer (Foto: Peter Wyss).

Von den übrigen Schweizern kamen nur Nikolaj Rogivue (Audi) und Rolf Ineichen (Lamborghini) im Rennen vom Samstag als Zehnter und Elfter (vor Feller) zu Punkten.

GT4-Teamwertung an Hofor Racing
Grund zum Jubeln hatte dafür Martin Kroll als Fahrzeugbesitzer und Teampartner in der ebenfalls auf dem Sachsenring abgeschlossenen ADAC GT4 Germany. Michael Schrey (D) und Thomas Jäger (A) steuerten den einen der beiden BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport im Sonntagsrennen zum dritten Rang.

Zusammen mit der drittbesten Punktzahl der zweiten Paarung Claudia Hürtgen/Michael Fischer (D/A) im Lauf vom Samstag reichte dies für die schweizerisch-deutsche Mannschaft zum Teamtitel. Die Fahrerwertung ging an Mads Siljehaug (N) und Eike Angermayr (A) auf einem der auf dem Sachsenring allzu überlegenen KTM X-Bow GT4.

Erfolgreiche Allianz: Die BMW M4 GT4 gehören Martin Kroll von Hofor Racing, die Vorbereitung und den Einsatz übernahm Bonk Motorsport aus Münster (D).

adac.de/motorsport

 

 

 

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