Niederhauser: Der Titel ist Tatsache

SIEG UND MEISTERSCHAFT Vor vielen Schweizer Fans sicherte sich Patric Niederhauser mit Partner Kelvin van der Linde in Hockenheim vorzeitig den Meistertitel im umkämpften ADAC GT Masters. Das gelang noch keinem Schweizer. Nach einem neunten Rang am Vortag mit klarem Punktevorsprung ins drittletzte Saisonrennen gestiegen, machten Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde den vorzeitigen […]

Ihre Schnelligkeit und Konstanz zahlt sich aus. Patric Niederhauser (rechts) und Kelvin van der Linde dürfen nach dem Sieg in Hockenheim auch den Titelgewinn feiern.

Nach einem neunten Rang am Vortag mit klarem Punktevorsprung ins drittletzte Saisonrennen gestiegen, machten Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde den vorzeitigen Titelgewinn souverän perfekt. Erstmals seit etlichen Jahren im ADAC GT Masters aus der Pole-Position gestartet, übergab der Südafrikaner den Audi R8 LMS von HCB-Rutronik Racing seinem Schweizer Teamkollegen beim Pflichtboxenstopp an erster Position. Der Berner liess danach nichts mehr anbrennen und fuhr mit 5,158 Sekunden Vorsprung zum zweiten Saisonsieg.

Der erste Schweizer ADAC-GT-Meister in 14 Jahren
Damit stand ihr Triumph im ADAC GT Masters 2019 schon vor dem Finale am Sachsenring fest. Eine Premiere in der seit 2006 ausgetragenen Meisterschaft für GT3-Autos. 50 Punkte werden am letzten September-Wochenende noch vergeben, uneinholbare 55 Zähler Vorsprung haben Niederhauser/van der Linde schon auf dem Konto.

Für «Nidi» – und für einen Schweizer Fahrer überhaupt – ist es der erste in der sogenannten Liga der Supersportwagen, für van der Linde der zweite nach 2014. Unter den rund 18000 Zuschauern am Hockenheimer Rennwochenende befanden sich viele Fans aus der Schweiz und auch die Eltern des neuen Titelträgers, die sich mit ihm darüber freuten.

Patric Niederhauser: «Zuzuschauen war für mich definitiv anstrengender, als im Auto zu sitzen. Kelvin hat eigentlich die ganze Arbeit geleistet und mit seiner Bestzeit im Quali den Grundstein zum Sieg gelegt. Ich wusste nach dem Fahrerwechsel zuerst gar nicht, wo wir liegen. Deshalb habe ich gepusht, bis klar war, dass ich weiterhin vorne liege. Ich konnte dann den Vorsprung verwalten und die Fahrt richtig geniessen. Das Auto war super. Mein Dank gilt dem ganzen Team, das im ganzen Jahr einen unglaublichen Job getan hat.»

Drei Schweizer auf dem Podium
Den zweiten Platz im Rennen machten zwei weitere Schweizer unter sich aus.  Bis zu den Boxenstopps hielt Franck Perera den zweiten Rang, doch als der V10-Motor des Lamborghini Huracán nach dem Fahrerwechsel nicht sofort wieder ansprang, übernahm Ricardo Feller den zweiten Platz. Diesen behauptete der 19-jährige Aargauer bis zum Fallen der Zielflagge nach 69 Minuten. Feller gewann damit auch die Pirelli-Junior- Wertung, deren Gesamtklassement er nach dem dritten Saisonsieg übernommen hat. Auch hier winkt also der erste Schweizer Titelgewinn.

Pereras Partner Rolf Ineichen kam 7,3 Sekunden hinter dem Audi von Land Motorsport als Dritter ins Ziel. Der Luzerner siegte damit auch zum sechsten Mal 2019 in der Pirelli-Trophy-Wertung für Nicht-Profis. Wegen des vorteilhafteren Koeffizienten, mit dem die Leistungsstärke jeder Paarung beurteil wird, geht dieser Titel (aus dem sicher der professionell eingestellte Ineichen eh nichts macht) trotzdem vorzeitig an den Deutschen Sven Barth auf Corvette.

Entscheidende Vorarbeit: Van der Linde führt vor Perera. Nach der Übernahme fährt Niederhauser den Audi zum Sieg, während Ineichen mit dem Lambo Dritter wird (Foto: Gruppe C Photography).

adac-motorsport.de

 

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