GT Masters: Ricardo Feller zeigt seine Reife

ERSTE FÜHRUNGSRUNDEN Fahrer des Wochenendes aus dem Lager der Schweizer Piloten beim ADAC GT Masters auf dem Nürburgring war Ricardo Feller. Leider durfte der 18-Jährige den zweiten Platz vom Samstag nicht behalten. Giorgio Maggi errang im Honda NSX die ersten Punkte. Für Ricardo Feller und seinen deutschen Profi-Partner Christopher Haase begann der erste Renntag bei […]

Ricardo Feller stürmte mit dem Mücke-Audi nach dem Start aus sechster Position gleich an die Spitze – leider verhielt er sich dabei nicht ganz korrekt (Fotos: ADAC Motorsport/Gruppe C Photography).

Für Ricardo Feller und seinen deutschen Profi-Partner Christopher Haase begann der erste Renntag bei Hochsommerwetter auf dem Nürburgring perfekt. Der am 1. Juni 18-jährig gewordene Aargauer qualifizierte den pinken Audi R8 LMS von BWT Mücke Motorsport für den sechsten Startplatz.

So weit vorne stand der Junior noch nie – und als er schon in der ersten Kurve in Führung lag und diese trotz mehrerer Safety-Car-Phasen hielt, brachen in seinem Lager alle Dämme. Leider hatte er seinen Startkorridor schon vor dem Umschalten der Ampel verlassen…

Erst 5, dann 30 Sekunden Strafe
Zunächst folgte nur eine Strafe von fünf Sekunden beim Fahrerwechsel. Ungeachtet dessen lag Haase nach den Boxenstopps sämtlicher Konkurrenten wieder an dritter Stelle.

Bis ins Ziel nach 39 Runden auf dem GP-Circuit in der Eifel arbeitete sich der Audi-Vertragsfahrer auf Rang 2 vor. So stiegen der Junior und der Routinier erstmals gemeinsam aufs Gesamtsiegerpodium.

In die Statistik geht ihre Leistung aber nicht ein. Am Abend dehnten die Sportkommissare die Strafe auf eine Boxendurchfahrt aus, was 25 Sekunden Zeitzuschlag entspricht. Dies warf das Duo nachträglich auf Rang 15 zurück.

Das Team und die Fahrer freuten sich zu früh: Der Leistung von Christopher Haase und Ricardo Feller tut dies aber keinen Abbruch.

Beinahe gelang sonntags die saubere Revanche. Aus vierter Position gestartet, hielten sie die Position fehlerlos bis zur Ziellinie. Fürs Gesamtpodium reichte es knapp nicht, dafür holten Feller/Haase den zweiten Rang in der Junior-Wertung, direkt hinter ihren Teamkollegen Ortmann/Winkelhock.

Ricardo Feller: „Es war ein Achterbahn-Wochenende. Wir hatten fürs Qualifying am Samstag ein extrem gutes Setup, mit dem ich mich so gut wie noch nie qualifizierte. Leider habe ich am Start eine Sekunde zu früh gezuckt. Die nachträgliche Boxendurchfahrtsstrafe kam etwas spät. Trotzdem kann mir die Führungsrunden und die Emotionen niemand mehr nehmen. Das macht Lust auf mehr.“

Pech für Jeffrey Schmidt
Teamkollege Jeffrey Schmidt qualifizierte sich fürs erste Rennen als Zehnter. Wegen eines Unfalls vor ihm musste der Baselbieter durchs Kiesbett ausweichen, was ihn und Partner Stefan Mücke ans Ende des Feldes zurückwarf.

Am Sonntag wurde Schmidt im Kampf um Rang 7 von einem Konkurrenten getroffen, worauf er abermals kurze Bekanntschaft mit dem Kiesbett machte. Die beiden zwölften Ränge brachten ihm keine weiteren Punkte.

Als Neunter in der Tabelle bleibt der Dritte der 24 Stunden von Spa der bestplatzierte Schweizer Fahrer. Feller/Haase stiessen auf Rang 16 vor und überholten damit Rolf Ineichen und dessen Partner Christian Engelhart, die mit dem Grasser-Lamborghini nur zu einem Zähler im ersten Rennen kamen.

Mit dem 2018 erstmals in Deutschland eingesetzten Honda NSX GT3 von Schubert eroberten Giorgio Maggi und Christopher Dreyspring einen achtbaren sechsten Platz.

Fortschritte mit dem Honda NSX
Ein erster Achtungserfolg im Feld der 35 GT3-Sportwagen gelang dem Honda Team Schubert Motorsport mit seinen Fahrern Giorgio Maggi aus Hergiswil und Christopher Dreyspring aus Deutschland.

Am vierten Masters-Wochenende 2018 brachten sie den neuen Honda NSX GT3 im ersten Rennen, das nur 25 Teams in Wertung beendeten, aus der sechsten Startreihe erstmals in die Punkte. Aus dem siebten Platz wurde am Samstagabend durch die zusätzliche Strafe für Feller/Haase sogar der sechste und der dritte Rang in der Junior-Wertung.

Als Elfter verpasste Nikolaj Rogivue mit Frédéric Vervisch (B) im Audi R8 von Aust Motorsport die Top Ten im ersten Rennen um eine Sekunde, der in Zug aufgewachsene Philip Ellis (GB) als Elfter am Sonntag hingegen um fast fünf Sekunden.

Callaway war mit seiner Corvette auf Podiumskurs, ging aber leer aus und führt die Meisterschaft weiterhin mit einem Punkt Vorsprung an.

Verdichtung an der Tabellenspitze
Die zwei Laufsiege gingen an Dontje/Buhk (DNL/D) auf einem Mercedes von Lokalmatador Zakspeed im ersten und Salaquarda/Stippler (CZ/D) auf einem Audi des erstmals erfolgreichen Teams I.S.R. aus Prag im zweiten Rennen.

Obwohl sie auf dem Nürburgring leer ausgingen, führen die Deutschen Daniel Keilwitz und Marvin Kirchhöfer (er fuhr bei den 24 Stunden Spa für R-Motorsport/Aston Martin St. Gallen) mit ihrer Callaway-Corvette die Meisterschaft nach vier Veranstaltungen (= acht Rennen über je eine Stunde mit Fahrerwechsel) weiterhin an.

Allerdings haben Markus Pommer und Maxi Götz auf einem Mercedes-AMG GT3 von HTP Motorsport mit den Rängen 3 und 2 bis auf einen Punkt zu den Leadern aufgeschlossen.

Die Meisterschaft bleibt in der zweiten Saisonhälfte mit noch drei Rennen in Zandvoort (NL), auf dem Sachsenring und in Hockenheim (Finale am 22./23. September) spannend – leider scheinen die Schweizer bei der Titelvergabe keine Rolle zu spielen.

adac-motorsport.de

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