Geering: Die Zeit ist reif für den Wechsel 🎥

SIEG ÜBER DIE NATIONALEN Beim Schweizer Slalomfinale in Ambri schlug der mit REG-Lizenz startende Marco Geering in der Gruppe IS alle nationalen Klassengegner. Ein Versprechen für die Zukunft. Das Onboardvideo von Marco Geering zeigt seine Siegesfahrt auf dem Flugplatz Ambri aus Fahrerperspektive. Meistens stehen die Fahrer mir regionaler Jahreslizenz im Schatten der um Punkte zur […]

Das Onboardvideo von Marco Geering zeigt seine Siegesfahrt auf dem Flugplatz Ambri aus Fahrerperspektive.

Meistens stehen die Fahrer mir regionaler Jahreslizenz im Schatten der um Punkte zur Schweizer Meisterschaft startenden Kollegen. Bei den Bergrennen erhalten die Regionalen ihre eigenen Kategorien. Manchmal ist ihr Programm schon am Samstag mit einer eigenen Siegerehrung zu Ende, ansonsten bilden sie in der Regel das Feld 1.

Gleicher Massstab bei Slaloms
Anders als am Berg dürfen Fahrer mit REG-Lizenz auch bei Slaloms für die Schweizer Meisterschaft punkten. Eine Unterteilung gibt es daher nicht, dafür können direkte Vergleiche mit den NAT- und INT-Lizenzierten unter stets gleichen Bedingungen angestellt werden. Und dabei setzte sich Marco Geering am 6. Oktober besonders in Szene.

Beim Slalomfinale in Ambri gewann der 29-jährige Informatiker aus Watt ZH nicht nur die immer stark besetzte IS-2000-Klasse, sondern auch das Gesamtklassement der Gruppe Interswiss (IS). Und dies mit einem Opel Kadett C GT/E mit 8-Ventilmotor (ca. 220 bis 230 PS) und 4-Gang-H-Schaltung.

Marco Geering: «Als ich nach den Trainingsläufen in der Klasse vorne lag, war dies schon eine Überraschung. Natürlich war es das Ziel, diese Position zu halten, aber ich hielt es für unrealistisch. Eher einen Platz zwischen 3 und 5. Als ich nach dem ersten Lauf mit zwei, drei Fehlern Zweiter war, legte ich danach alle Karten auf den Tisch und schonte im letzten Saisonrennen auch das Material nicht mehr.»

Man muss schon richtig Gas geben, um mit einem solchen Auto einen nationalen Gruppensieg zu holen. Marco Geering gelang dies mit dem Opel Kadett C GT/E 8V in Ambri (Fotos: Peter Wyss).

REG-Tagessieger in Hemberg und Reitnau
Bereits ein paar Monate vorher fiel der schnelle Emporkömmling auf. In Hemberg eroberte er den Tagessieg bei der Regionalen. Mit seiner Gesamtzeit hätte es in der IS-2000 bei den Nationalen zum dritten Rang hinter den Opel-16V-Kollegen Ochsner, Niederberger und Tschirky gereicht.

Noch eindrücklicher war seine Leistung in Reitnau, wo nur IS-Vizemeister Jürg Ochnser bei den Zweilitern in der Addition der zwei Laufzeiten schneller war. Vergleicht man Geerings Zeiten mit der Gruppe E1, hätte er sich dort in der Klasse bis 2000 Kubik sogar zweimal als Zweiter hinter Danny Krieg im Audi A4 STW klassiert.

Tolles Duell mit Grispino
Am Gurnigel lieferte sich Geering beim REG-Rennen vom Samstag ein grandioses Duell mit Claudio Grispino. Dieser fährt mit seinem Renault 5 Williams nur bei Bergrennen und gehört dort seit Jahren zu den schnellsten Regionalen überhaupt. Mit einem sensationellen zweiten Lauf riss «Chräsi» mit seinem optimalen 16V-Fronttriebler zwar den Sieg mit ein paar Hundertsteln Vorsprung an sich, Geerings Leistung tat dies aber keinen Abbruch.

Claudio Grispino und Marco Geering lieferten sich am Gurnigel ein grandioses Duell bei den Regionalen. Beide waren danach glücklich.

Verschobene Pläne
Der erste nationale Sieg einen Monat später in Ambri war dann sein bisher grösster Erfolg. Motiviert durch seine schnellen Zeiten am Berg, fiel die Entscheidung, 2020 zu den Nationalen aufzusteigen, jedoch schon zuvor.

Marco Geering: «Eigentlich wollte ich schon 2019 national fahren. Ich wusste aber, dass ich in Les Rangiers und Oberhallau in den Ferien sein werde. Daher hängte ich noch eine regionale Saison an.»

Die Hallauer lassen grüssen
2019 war Geerings vierte REG-Saison mit jenem Opel Kadett, den vor ihm der Hallauer Hansjörg Baumann pilotierte. Das Fahrwerk stammt von Fritz Erb, auch sonst stecke viel Knowhow des zehnfachen Slalommeisters drin. Das Auto sei nicht das schönste auf dem Rennplatz und man sähe ihm das Alter an, aber es sei absolut top.

Marco Geering: «Ich kam schon 2016 erstaunlich rasch damit zurecht und bin mit dem Auto gewachsen. Am Anfang freute ich mich über Klassensiege, mittlerweile sind es etwa sechs bis zehn Tagessiege. Nun bin ich selbst erstaunt, wo ich damit im Vergleich zu den Nationalen stehe. Es ist schön, wenn man mit einem Achtventiler mithalten kann. Aber ich hätte nicht gedacht, dass man damit gegen die 16-Ventiler gewinnen kann.»

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr
Nachdem der Neuling den Beweis zum Saisonende geliefert hat, darf man gespannt sein, ob und wie Marco Geering 2020 in der nationalen Gruppe Interswiss die Bestätigung gelingen wird. Frisches Blut tut jeder Meisterschaft gut.

Wenn beruflich oder aus anderen Gründen nichts dazwischen kommt, reiht sich Marco Geering ab 2020 bei den Nationalen ein.

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interswiss-trophy.ch

 

 

 

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