IndyCars: Premiere mit Windschutzscheiben 🎥

SICHERE AEROSCREENS Als Erste nahmen die Amerikaner den Rennsport in Zeiten von Corona schon Mitte Mai wieder auf. Am 6. Juni debütierten die IndyCars in Texas mit Windschutzscheiben, die Schule machen könnten. Die rund fünfminütigen Highlights des ersten Laufs zur NTT Indy Car Series 2020 mit den Aeroscreen-Rennwagen von Dallara. Am 17. Mai machte die […]

Die rund fünfminütigen Highlights des ersten Laufs zur NTT Indy Car Series 2020 mit den Aeroscreen-Rennwagen von Dallara.

Am 17. Mai machte die Nascar mit der Wiederaufnahme ihrer im Februar begonnenen Rennsaison den Anfang. Am ersten Juni-Wochenende zogen die IndyCars mit ihrem verspäteten Saisonstart nach. Austragungsort war der für Zuschauer hermetisch abgeriegelte Texas Speedway in Fort Worth.

Erinnerungen an Simona de Silverstros Unfall
In diesem Highspeedoval hatte Simona de Silvestro Anfang Juni in ihrer ersten Indy-Saison 2010 einen schweren Unfall, nur eine Woche nach ihrem grandiosen Sieg in der Rookie-Wertung des Indianapolis 500.

Sie selbst entstieg dem völlig zerstörten und am Ende verkohlten Dallara glücklicherweise nur mit Verbrennungen an der Hand, die sie sich beim Aussteigen aus dem Cockpit zugezogen hatte. In der Not half ihr Mäzen Fredy Lienhard daraufhin mit dem Kauf eines Ersatzwagens aus, mit dem sie ihre erste IndyCar-Saison beenden konnte. Dieser Dallara steht heute im autobau Romanshorn.

Erstmals mit Windschutzscheibe
Zehn Jahre später sind die IndyCars immer noch gleich schnell, dafür noch etwas sicherer. Einen weiteren Schritt in diese Richtung macht die Einführung der sogenannten Aeroscreens.

Der Anblick IndyCars ist gewöhnungsbedürftig. So richtig im Fahrtwind sitzen die Piloten nicht mehr (Fotos: Indy Car Series/CHris Owen).

Die Windschutzscheiben umranden das Cockpit und schützen den Kopf und Oberkörper des Fahrers bei Überschlägen, Flügen in die Fangzäune oder bei Kontakt mit anderen Fahrzeugen, herumfliegenden Rädern und Trümmerstücken. In der Vergangenheit hätte dies in manchen Formel-Rennserien schon Leben gerettet.

Gemeinschaftswerk
Der Aeroscreen aus Polycarbonat und Titaneinfassung entstand in Zusammenarbeit von Red Bull Advanced Technologies (RBAT), Dallara und der Serienorganisation. Nach vielen Probefahrten, spezifischen Belastungstests und ballistischen Versuchen gaben alle Beteiligten grünes Licht für die Premiere in Texas. Diese verlief einwandfrei.

Gewöhnungsbedürftig
An den Anblick von verschalten Monoposti muss man sich genauso gewöhnen wie vor ein paar Jahren in der Formel 1 an den Cockpitschutz Halo, den mittlerweile alle FIA-Formeln übernommen haben. Langsam gewöhnen wird man sich auch Zeit komplett leeren, monströsen Tribünen auf den amerikanischen Speedways. Bald folgt Europa…

Das IndyCar-Feld wird etwas verloren. Normalerweise nehmen Zehntausende Platz auf den Tribünen.

Die Fahrer selbst äusserten sich zufrieden. Das Handling des Fahrzeugs sei etwas anders aber problemlos, sobald man sich daran gewöhnt habe. Auch die Sicht sei uneingeschränkt, und man fühle sich tatsächlich sicherer.

Scott Dixon schreibt Geschichte
Als Sieger in dem am Samstagabend gestarteten Rennens über 200 Runden ging der fünffache Champion Scott Dixon auf einem Dallara-Honda von Chip Ganassi Racing hervor. Der bald 40-jährige Neuseeländer feierte bereits den 47. IndyCar-Sieg.

Als erster Fahrer seit dem legendären A.J. Foyt gewann Dixon in 18 aufeinanderfolgenden Saisons – 2020 ist seine 19. – mindestens ein Rennen. Mit einem Schnitt von 215 mph /rund 346 km/h) war er schon im Qualifying der Schnellste.

Das Siegerteam in der Victory Lane. Natürlich tragen auch hier alle einen Mundschutz.

indycar.com

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