Formel 2: Finale ohne Schweizer Glanzlicht 🎥

DELETRAZ BLEIBT OHNE F2-SIEG Nach einem tollen Podium in der Vorwoche ging Louis Delétraz beim Finale der Formel 2 in Bahrain wie auch Ralph Boschung leer aus. Den Titel holte Mick Schumacher. Auf dem zum ersten Mal befahrene Outer Circuit von Bahrain kam Louis Delétraz nie auf den nötigen Speed, um bei der Vergabe der […]

Louis Delétraz sass voraussichtlich zum letzten Mal im Cockpit des Dallara F2 von Charouz Racing (Fotos: Dutch Photo Agency).

Auf dem zum ersten Mal befahrene Outer Circuit von Bahrain kam Louis Delétraz nie auf den nötigen Speed, um bei der Vergabe der vordersten Positionen ein Wort mitzureden, wie er es in der abgelaufenen Saison oft getan hatte.

Als Zehnter gestartet, ergab ein zwölfter Platz im Hauptrennen am Samstag auch den Startplatz für den Sprint vom Sonntag, den der 23-jährige Genfer an 13. Position beendete. Eine Woche zuvor war er auf dem GP-Kurs von weiter hinten aufs Podium vorgefahren.

Schwäche im Qualifying
Statt sich in der Meisterschaftstabelle zu verbessern, wie es das Mindestziel war, rutschte Delétraz vom siebten auf den achten Schlussrang ab. In den 24 Rennen im Rahmen von zwölf Grands Prix sammelte der Routinier 134 Zähler. Fünfmal stand Louis 2020 auf dem Podium, aber auch in der vierten und voraussichtlich letzten Formel-2-Saison nie ganz oben.

Woran dies lag, versucht er zu erklären.

Louis Delétraz: «Das letzte Weekend war zwar schwierig und enttäuschend, aber übers Jahr waren wir ansonsten recht konstant und bei mehreren Gelegenheiten wirklich schnell. Meiner Schwäche im Qualifying war ich mir bewusst, und dabei blieb es fast übers ganze Jahr. So oft im Mittelfeldpulk starten zu müssen, ist nie ideal. Trotzdem habe ich ein paarmal gut gepunktet und als einziger Fahrer sämtliche möglichen Rennrunden absolviert. Das allein ist in einer umkämpften Klasse wie der Formel 2 eine Leistung.»

Der Genfer beendete auch die letzten beiden Rennen in Sakhir in der gleichen Runde wie der Erste – nur mit dem Sieg klappte es nie.

Highlight in Mugello
So blieb Delétraz bis zum vorletzten Wochenende theoretisch im Titelkampf. Praktisch fehlte ihm jedoch mindestens ein Sieg, womit er sein selbst gestecktes Saisonziel verfehlte.

Was waren seine besten Momente im Ausnahmejahr 2020?

Louis Delétraz: «Ich würde sagen Mugello, wo ich im September am gleichen Wochenende zweimal aufs Podium fuhr. Vor einer Woche war das Sonntagrennen von Bahrain auch eines meiner besten. Dazwischen gab es Rennen, in denen ich zwar nicht die nötige Pace hatte und dank Teamwork weiter nach vorne kam als erwartet.»

Formel-2-Krone 2020 an einen gebürtigen Schweizer
Als vierter Meister der modernen Formel-2-Ära ging der als Tabellenführer angereiste Mick Schumacher vor. Nach einem bescheidenen sechsten Platz am Samstag hinter seinem direkten Titelrivalen Calum Ilott musste er am Sonntag noch zittern.

Den Grund zeigen die folgenden Highlights.

Als Folge eines kapitalen Verbremsers musste Mick Schumacher nach ein paar Runden die Boxen ansteuern. Calum Ilott wäre mit einem Sieg Meister geworden, ging aber ebenfalls leer aus.

Schon zuvor stand der 21-jährige, am Genfersee im Waadtland aufgewachsene Deutsche als neuer GP-Pilot bei HaasF1 fest. Wohin die Zukunft Louis Delétraz führen wird, lässt er offen. Denkbar sind, wie bereits im laufenden Jahr, Langstreckenrennen mit Sportprototypen und GT-Fahrzeugen.

Allerdings nimmt er diese Woche noch an den drei offiziellen Formel-2-Testtagen in Bahrain teil, wo er in den Dallara F2 von MP Motorsport steigt. Vielleicht ist dieses Kapitel doch noch nicht ganz abgeschlossen.

Durchzogenes Comeback von Boschung
Mit Ralph Boschung wird die Schweiz, wie berichtet, weiterhin einen Fahrer in der zweithöchsten FIA-Formel haben. Der Walliser übernahm kurzfristig schon in Sakhir den Platz von Jack Aitken bei Campos Racing.

Nach einem ermutigenden 13. Platz im freien Training musste sich Boschung in dem von Gelb- und Rotphasen beeinträchtigten Qualifying mit einem 20 Rang unter 22 Fahrern begnügen. Mit guter Fahrt und Strategie rückte er im Hauptrennen auf Rang 13 vor.

Den Sprint vom Sonntag musste er hingegen nach einem Treffer durch einen Konkurrenten mit beschädigtem Rennwagen an den Boxen aufgeben.

An den drei Nachsaison-Testtagen von dieser Woche auf dem GP Circuit von Bahrain wird sich Boschung weiter an sein neues Team aus Spanien und dessen Dallara F2 gewöhnen können.

fiaformula2.com

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