Renault: Platz für das Schwesterteam 🎥

ENDE EINER ÄRA Beim GP von Abu Dhabi startete letztmals ein Renault-Werksteam in der Formel 1. Seine Nachfolge tritt ab 2021 die Konzernschwester Alpine an. Zeit für einen kurzen Rückblick. 2019 feierte Renault das 40-Jahr-Jubiläums des ersten Siegs. Das legendäre Duell zwischen Sieger Jean-Pierre Jabouille und René Arnoux im Ferrari, zu sehen am Anfang des […]

2019 feierte Renault das 40-Jahr-Jubiläums des ersten Siegs. Das legendäre Duell zwischen Sieger Jean-Pierre Jabouille und René Arnoux im Ferrari, zu sehen am Anfang des Films, ging in die Geschichte ein.

Mit 43 Jahren Zugehörigkeit zur Formel 1 zählt Renault zu den traditionsreichsten Akteuren im Grand-Prix-Sport. Am 16. Juli 1977 rollte beim Grossen Preis von England mit dem Renault RS01 der erste Monoposto der Marke an die Startlinie und schrieb als erstes Formel-1-Fahrzeug mit Turboaufladung auch gleich Motorsportgeschichte. Am Steuer sass Jean-Pierre Jabouille.

Durchbruch in der dritten GP-Saison
Mit dem RS10 holte Jabouille 1979 beim Grand Prix von Frankreich auf dem Kurs von Dijon-Prenois in Frankreich den ersten GP-Sieg für Renault und den ersten Turbo-Sieg in der Formel 1 überhaupt.

Mit diesem Erfolg revolutionierte Renault den Motorsport. Das Turbokonzept erwies sich bald als so erfolgreich, dass kein Konstrukteur mehr daran vorbeikam. Bald belieferte der Hersteller auch Kundenteams mit seinen aufgeladenen V6-Aggregaten.

Vor 43 Jahren trat das Renault F1 Team erstmals auf den Plan. Jean-Pierre Jabouillle musste sich mit dem RS01 ab.

Erfolgreiche Motorenkunden
Nach dem Rückzug des werkseigenen Rennstalls 1986 kehrte Renault 1989 mit einem neuen V10-Saugmotor als Motorenlieferant in die Formel 1 zurück. In den 1990er-Jahren entwickelte sich das Triebwerk zum Mass der Dinge und war 1992, 1993, 1994, 1996 und 1997 mit Williams Garant für fünf Konstrukteurs-WM-Titel.

Mit Benetton kam 1995 ein weiteres Weltmeisterteam hinzu. Das französische Kraftpaket verhalf ausserdem fünf Fahrern zu Weltmeisterehren.

Zwei WM-Titel mit Alonso
Ab 2002 ging Renault erneut mit einer Werks-Equipe an den Start. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Bereits 2003 gewann Fernando Alonso in Ungarn das erste Rennen.

2005 folgte der endgültige Durchbruch: Mit acht Siegen errang das Renault F1-Team mit dem R25-Chassis und dem V10-Triebwerk RS25 den Konstrukteurs-WM-Titel. Fernando Alonso wurde Fahrerweltmeister.

Auch nach der Umstellung auf V8-Aggregate entwickelte Renault wieder ein Siegerpaket, das dem Werksteam mit dem Spanier als Speerspitze zum zweiten Doppel-WM-Sieg in Folge verhalf.

Im Rahmen des GP Abu Dhabi drehte Fernando Alonso einige Runden mit einem frisch restaurierten Renault R25, seinem Weltmeisterauto von 2005. Viele Fans vermissen jene schrillen V10-Töne.

Renault verleiht Red Bull Flügel
Nach dem erneuten Rückzug des Werksteams 2010 blieb Renault auch als Motorenlieferant weiter erfolgreich: 2010, 2011, 2012 und 2013 verhalf die Marke dem Red Bull Racing Team zu vier Kronen in der Konstrukteurswertung und Sebastian Vettel zur vier Fahrer-Weltmeisterschaften.

Im Anschluss an den GP Abu Dhabi kehrte Fernando Alonso bei den Saisonabschlusstests offiziell ins Renault-Team zurück. Er wird bei Alpine F1 den Platz von Ricciardo einnehmen.

Comeback im 2016
Im Zuge der Umstellung auf Hybridantriebe mit umfangreichen Systemen zur Rückgewinnung von Energie war Renault ab 2016 wieder mit einem Werksteam in der Königsklasse aktiv. Dabei war die abgelaufene Saison 2020 die erfolgreichste.

Höhepunkt war der zweite Platz von Esteban Ocon im GP von Sakhir am 6. Dezember. Zuvor sorgte Daniel Ricciardo zweimal als Dritter für die ersten Podestplätze des Renault DP World F1 Team in seiner letzten Saison. Diese schlossen die Franzosen auf dem fünften Platz der Konstrukteurs-WM ab.

Mit denselben Renault-Motoren gelang dem Kundenteam McLaren der dritte Gesamtrang. Das Alpine F1 Team, das zum Grossteil aus der bisherigen Renault-Mannschaft bestehen, will nahtlos an 2020 anknüpfen. Mit Fernando Alonso als Rückkehrer ist ihm eine grosse mediale Präsenz so oder so gewiss.

In Abu Dhabi verabschiedete sich das aktuelle Renault F1 World Team. Viele Mitglieder werden 2021 wieder in Alpine-Kluft dabei sein.

renault-sport.com

(Visited 195 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema