E-Prix Bern: Buemi sorgt für ein Happyend 🎥

DRITTER BEIM HEIMRENNEN Für Sébastien Buemi kam der dritte Platz in Bern einem Sieg nahe. Wie Zürich im Vorjahr strömten viele Besucher zum zweiten und vorerst letzten Schweizer Formel-E-Rennen. Das Berner Formel-E-Weekend begann am Donnerstag mit beschämenden und verbrecherischen Vandalenakten von Gegnern dieses Anlasses, die sich am Freitagabend fortsetzten. Sie konnten nicht verhindern, dass die […]

Nicht nur die wenigen Tribünen, sondern auch die freien Zuschauerplätze waren voll. Das Berner Rennen bot den Besuchern die schnellste Art der E-Mobilität.

Das Berner Formel-E-Weekend begann am Donnerstag mit beschämenden und verbrecherischen Vandalenakten von Gegnern dieses Anlasses, die sich am Freitagabend fortsetzten. Sie konnten nicht verhindern, dass die Veranstaltung wie schon im vergangenen Jahr im friedlichen Zürich ein grosser Publikumserfolg war.

Zum Zeitpunkt des Rennens am frühen Samstagabend gab es am Streckenrand zeitweise kein Durchkommen mehr. Die Zuschauer erlebten ein bis zuletzt offenes Rennen, das mit einer Massenkollision begann und dem dritten Saisonsieg von Jean-Eric Vergne sowie dem ersehnten Podium von Sébastien Buemi im Nissan IM01 endete.

Im Rekordtempo durchs Berner Obstbergquartier
Auf der 2,75 Kilometer langen Strecke rund um den erholsamen Rosengarten im Obstbergquartier und vorbei am berühmten Bärengraben war das Qualifying die halbe Miete. Vergne fuhr im DS Techeetah mit 1’18,813 und einem Schnitt von 125,6 km/h die klare Bestzeit heraus. Mitch Evans, in Zürich 2018 der Polesetter, qualifizierte sich im Jaguar für den zweiten Startplatz, Sébastien Buemi mit nur 44 Tausendsteln Rückstand auf den Neuseeländer für die dritte Position. Eine gute Ausgangslage, mit der er leben konnte.

Mitch Evans probierte im Jaguar I-Type III alles, um am schwarz-goldenen DS E-Tense FE19 von Jean-Eric Vergne vorbeizukommen.

Unterbruch nach Massencrash
Am Start schien Buemi kurz an Evans vorbeizukommen, reihte sich in der Schikane aber wieder als Dritter ein, ehe es hinter ihm zu einer Massenkollision kam. Das Rennen musste für fast eine Dreiviertelstunde unterbrochen werden. Danach erfolgte der Re-Start, den noch 21 der 22 E-Boliden aufnehmen konnten, hinter dem Safety-Car. Bis auf kleine Scharmützel verlief der E-Prix Bern daraufhin reibungslos.

Vergne vor dem zweiten Titelgewinn
Vergne geriet zwar immer wieder unter Druck von Evans, behielt aber die Nerven und liess sich auch in der letzten Runde bei leicht einsetzendem Regen zu keinem Fehler verleiten. So feierte der Franzose seinen dritten Saisonsieg.

Das Video zeigt die spannende Schlussphase:

https://www.facebook.com/fiaformulae/videos/853960464976381

 

Weil der letztjährige Sieger in der Schweiz, Lucas di Grassi, nach verpatztem Qualifying (19.) als Neunter nur zu zwei paar Pünktchen kam, baute Vergne den Vorsprung in der Tabelle auf nun 32 Zähler aus. Der zweite Titel wird der Franzose beim Finale Mitte Juli in New York kaum mehr zu entreissen sein. Die spezielle 3D-Trophäe von Voestalpine für den Gewinn der Wertung aus den fünf Europa-Rennen durfte er im Anschluss an die Medienkonferenz bereits in Empfang nehmen.

Sicherer dritter Platz von Buemi
Sein DS-Techeetah-Teamkollege André Lotterer, der nachträglich eine Zeitstrafe erhielt und auf Rang 14 zurückfiel, schloss in der feuchten Schlussphase zwar zum Spitzentrio auf. Den dritten Platz liess sich der Schweizer Nissan-Pilot aber nicht mehr entreissen.

Sébastien Buemi: «Das war ein toller Tag. Ein dritter Rang beim Heimrennen fühlt sich wie ein Sieg an. Diese Strecke war sehr herausfordernd und halt etwas schmal zum Überholen. Daher war das Qualifying der Schlüssel zum Erfolg. Ich hatte eine gute Rennpace, aber wollte nichts Unnötiges riskieren. Mir war lieber, den dritten Platz sicher nach Hause zu bringen.»

Das folgende Video zeigt die Siegerzeremonie über dem Kreisel am Bärengrabe.

https://www.facebook.com/fiaformulae/videos/1209195615929090

 

Erste Saison ohne Sieg?
Nun hat Buemi in New York noch zwei Chancen, ein Rennen zu gewinnen. Klappt es nicht, wird die fünfte Saison die erste sein ohne einen Sieg. In der Meisterschaft spielt Buemi im Kampf um die Medaillenränge definitiv keine Rolle mehr.

Leer ging der zweite Schweizer aus. Edoardo Mortara haderte das ganze Wochenende über mit Bremsproblemen an seinem Venturi. Diese führten in der zweiten Runde zu einem Verbremser des Genfers und einer Kollision mit dem BMW von Alexander Sims, die Edo mit dem Ausfall bezahlte.

Söhnchen Jules durfte mit aufs Podium. Für Sébastien Buemi fühlte sich der dritte Platz wie ein Sieg an.

Unsichere Zukunft des Swiss E-Prix
Nicht nur wegen der Proteste von Anwohnern und anderen Gegner eines Autorennens in der Stadt Bern wird es in der Bundeshauptstadt wohl auf absehbare Zeit keine Wiederholung und 2020 auch kein Swiss E-Prix mehr geben.

Laut unseren Quellen sind Organisator Pascal Derron und seine Firma die zugesicherten Rechte an weiteren Schweizer Formel-E-Rennen von der FIA entzogen worden. Zu vieles lief im Umfeld schief, auch finanziell steht es nicht zum Besten. Die Schweizer Serien-Hauptsponsoren ABB und Julius Bär möchten die Schweiz weiterhin auf der Formel-E-Landkarte sehen, aber nicht mehr um jeden Preis.

fiaformulae.com

swisseprix.com

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