Simona: Endlich ein Top-Resultat

SIEBTE IN NEUSEELAND Simona de Silvestro macht bei den Australian Supercars eine harte Zeit durch. In Pukekohe wurde die «Swiss Missile» mit einem siebten Platz für ihren Durchhaltewillen im privaten Nissan-Team belohnt. In ihrer dritten Saison in der Virgin Australia Supercars Championship, der sehr populären Tourenwagen-Meisterschaft auf dem fünften Kontinent, kam Simona de Silvestro am […]

In Townsville, wo es zum Ende zu regnen begann und es chaotisch wurde, egalisierte Simona de Silvestro als Zehnte ihr bisher bestes Resultat von Newcastle – und dies mit einer leicht demolierten Front.

In ihrer dritten Saison in der Virgin Australia Supercars Championship, der sehr populären Tourenwagen-Meisterschaft auf dem fünften Kontinent, kam Simona de Silvestro am 15. September zu ihrem bisher besten Resultat. Beim ITM Auckland SuperSprint auf dem Circuit von Pukekohe in Neuseeland brachte die Waadtländerin ihren Nissan Altima V8 nach 70 Runden als gute Siebte ins Ziel. Damit war sie auch die beste der vier Nissan-Fahrer.

Das kurze Video zeigt die Highlights von Rennen 2 in Pukekohe. Simona startete als 21. in der linken Reihe ganz hinten und kam als Siebte ins Ziel.

Lichtblicke
Bei der Veranstaltung zuvor hatte sich die «Swiss Missile» für die beiden Rennen im Bend Motorsport Park in South Australia als 13. und 14. unter 26 Konkurrenten so gut wie noch qualifiziert. Leider schied sie im ersten Lauf schon im Gerangel der Startrunde aus. Im zweiten Rennen wurde sie ausgerechnet von ihrem Teamkollegen Andre Heimgartner beim Versuch, sie in einer Kurve innen auszubremsen und zu überholen, umgedreht. Das kostete die einzige Frau im Feld einige Positionen, sodass sie mit P22 unbelohnt blieb.

Schon anfangs Juli war für die Schweizerin der zehnte Platz in Lauf 18 auf dem Reid Park Street Circuit von Townsville in Queensland ein Lichtblick. Den Aufwärtstrend in der zweiten Saisonhälfte schreibt sie nicht nur eigenen Fortschritten zu, sondern auch einem neuen Aero-Paket für den Nissan und längst fällige Testfahrten.

Die Schweizerin hat in Australien einen schwierigen Job. Nun denkt sie über ihre Zukunft nach.

Veraltetes Auto
Wie hart das Brot für sie in diesem Jahr geworden ist, schilderte sie anlässlich des Swiss E-Prix in Bern im Gespräch mit AutoSprintCH.

Simona de Silvesto: «Der Nissan ist sechs Jahre alt, der Ford Mustang neu. Die Ford und Holden haben mehr Abtrieb. Das macht uns das Leben schwer. Nissan Motorsport hat sich Ende 2018 zurückgezogen, sodass Kelly Racing nun auf sich allein gestellt ist. Es wird auch nicht mehr viel investiert. So versuche ich halt das Beste daraus zu machen.»

Top 10 als realistische Zielsetzung
Trotzdem findet sie diese Meisterschaft mit den rund 600 PS starken und gegenüber den HighTech-DTM-Autos in Europa archaisch wirkenden V8-Tourenwagen eine coole Serie.

Simona de Silvestro: «Mit so viel Leistung und vergleichsweise wenig Downforce ist es recht schwierig, das Letzte aus diesen Autos herauszukitzeln. Daher ist auch das Qualifying meine Schwäche. Wenn du hinten stehst, muss schon viel passieren, damit du noch weit nach vorne kommst. Top-10-Platzierungen sind für mich schon etwas Gutes und ein Podium fast nicht möglich.»

Was bringt die Zukunft?
Lag sie nach ihren ermutigenden Rängen 15 und 16 beim Saisonauftakt im Frühjahr in Adelaide auf dem 15. Meisterschaftsrang, rutschte sie nach acht Läufen an die 20. Position ab. Davon kam sie seither trotz ihrer beiden zwölften Plätzen in den Nachtrennen von Perth nur für ein Rennen (19. nach Lauf 15 in Darwin) nicht mehr weg. Ihr weitaus erfahrenerer Teamkollege und Mitbesitzer Rick Kelly steht auch nur an 17. Stelle. 2018 hatte er noch ein Rennen mit Nissan gewonnen und drei weitere Mal auf dem Podium gestanden, was ihm den achten Meisterschaftsrang einbrachte.

Für Simona de Silvestro ein schwacher Trost, geht es doch nach Ablauf des Dreijahresvertrags zum Ende der Saison 2019 um ihre Zukunft.

Simona de Silvestro: «Ich bin offen für alles. Ich würde gerne weiterhin bei den Supercars fahren. Wo immer das wäre, wichtig ist, dass das Umfeld stimmt und es Erfolgsaussichten gibt. In der Formel E bin ich zwar noch Ersatzfahrerin bei Venturi. Aber diese Rolle ist immer etwas langweilig, wenn man nicht selbst zum Fahren kommt…»

Gerne würde Simona nicht nur im Simulator oder auf der Playstation in der Formel E fahren.

supercars.com/drivers/simona-de-silvestro

 

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