DTM: Nico Müller zeigt seine Stärken 🎥

ZWEI PODESTPLÄTZE In Assen (NL) stand Nico Müller erstmals an einem DTM-Weekend 2019 gleich zweimal auf dem Podium. Trotzdem war er darüber nicht ganz glücklich. Wir nennen die Gründe. Natürlich geniesst Nico Müller jedes Podium. Auf dem TT Circuit von Assen (NL), wo die DTM das erste Mal gastierte, erlebte der 27-jährige Berner dieses Gefühl […]

Nico Müller, Marco Wittmann und René Rast auf dem Podium nach Rennen 1. Sie prägten das DTM-Wochenende in Assen und führen auch die Tabelle an.

Natürlich geniesst Nico Müller jedes Podium. Auf dem TT Circuit von Assen (NL), wo die DTM das erste Mal gastierte, erlebte der 27-jährige Berner dieses Gefühl an beiden Renntagen – am verregneten Samstag als Zweiter, am sonnigen Sonntag als Dritter. Von bisher zehn Saisonläufen beendete der einzige Schweizer im hochkarätigen Feld bereits sechs auf einem Podestplatz und gewann dabei im Juni das zweite Rennen von Misano.

Erfolg mit Wermutstropfen
Als einziger der 18 Fahrer verzeichnet Nico Müller zudem noch keinen Nuller. Dadurch behauptet der Audi-Werkspilot weiterhin den zweiten Tabellenrang hinter seinem Markenkollegen René Rast, wobei er den Rückstand um drei Punkte auf nun 22 Zähler (158 zu 136) verkürzen konnte. Zudem liegt er in der Meisterschaftstabelle vor BMW-Pilot Marco Wittmann (118 P.), der in Assen ebenfalls zweimal auf dem Podium stand und 2019 schon dreimal gewann.

Und trotzdem reiste Müller am Sonntagabend mit leiser Enttäuschung nach Bern zurück. Es lag nämlich, wie zuvor auf dem Norisring, der zweite oder schon dritte Saisonsieg drin.

Nico Müller: «Wenn man die Chance sieht, dann will man gewinnen. Das war schon am Norisring so. Ich bin zwar zufrieden, aber halt doch nicht ganz glücklich. Langsam scheine ich verwöhnt zu sein…»

Erst überlegene Führung, dann doch nur Zweiter
Wie die TV-Zusammenfassung zeigt, war der Schweizer mit seinem grün-weissen Audi RS 5 DTM im nassen Rennen 1 vom Samstag der Überflieger schlechthin. Innerhalb weniger Runden arbeitete sich Müller vom sechsten Startplatz an die dritte Position vor. Als die beiden Führenden zum Reifenwechsel an die Boxen abbogen, übernahm er das Kommando.

Auf abtrocknender Strecke war Müller auch mit nachlassenden Regenreifen schneller als die Verfolger mit frischeren Hankook-Gummis und baute die Führung dadurch sukzessive aus. Sein Team zögerte den Pflichtstopp bis kurz vor dem Rennende hinaus, aber leider nicht lange genug. Als Leader zurück auf der Strecke, vermochte er den mit warmen Reifen rasch aufholenden BMW M4 von Marco Wittmann nicht lange hinter sich zu halten.

Nico Müller: «Leider dauerte es etwas länger als erhofft, die kalten neuen Regenreifen zum Arbeiten zu bringen, deshalb ist Marco an mir vorbeigekommen. Wenn wir den Reifenwechsel erst nach der vorletzten Runde vorgenommen hätten, hätte es wohl mit dem Sieg geklappt. Aber wenn man um die Meisterschaft fährt, darf man nicht alles riskieren. Das Risiko, dass es noch eine Safety-Car-Phase geben könnte und dann alles verloren wäre, war uns zu gross.»

Nico Müller zog im Regen auf und davon. Doch die Rennstrategie ging am Ende nicht ganz auf.

Rauer Asphalt fordert seinen Tribut
Lange grübelte Müller nicht über die verpasste Chance, sondern konzentrierte sich mit dem Abt-Team sofort auf das zweite Rennen vom Sonntag, das ganz andere äussere Bedingungen bot. Diesmal als Vierter gestartet, behauptete Müller diese Position hinter seinen Audi-Kollegen Rast, Rockenfeller und Frijns.

Schon im Freien Training vom Freitag hatte sich abgezeichnet, dass die Reifen auf dem rauen Streckenbelag von Assen bei Trockenheit extremen Belastungen ausgesetzt sind. Daher nahm Müller wie etliche andere Fahrer den Boxenstopp schon vor der Hälfte des über 55 Minuten plus eine Runde führenden Rennens vor.

Weil ein Schlagschrauber klemmte, gingen dabei fast sechs Sekunden verloren, was einige Positionen kostete. Während Leute wie der lange führende René Rast aber mit dem Reifenverschleiss haderten und ein zweites Mal stoppten, kam der Berner wieder bis auf Platz 3 vor. Audi-Kollege Mike Rockenfeller war nicht mehr einzuholen, den zweitplatzierten Wittmann schien Müller aber packen zu können.

Reifenschaden in der Schlussphase
Leider vereitelte dies ein schleichender Plattfuss hinten rechts. Platz 3 mit 6,4 Sekunden Rückstand auf «Rocky» und 1,9 auf Wittmann war daher Schadensbegrenzung – im Parc fermé war der Reifen nämlich platt. Eine Rennrunde mehr, und das Podium wäre wohl futsch gewesen.

Nico Müller: «Ich darf daher nicht jammern. Ich habe etwas mehr Punkte geholt als Rast. Aber die Ansprüche steigen halt. Daher müssen wir uns bei den nächsten Rennen weiter darauf konzentrieren, das Maximum herauszuholen.»

Die Highlights des zweiten Rennens zeigt das folgendes Video:

dtm.de

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