DTM Assen: Tage der neuen Sieger 🎥

MÜLLER ZWEIMAL DRITTER Für einmal gab nicht Nico Müller das Tempo vor. Mit zwei dritten Plätzen in Assen (NL) sammelte der Tabellenführer aber wieder wichtige Punkte. In beiden Rennen gab es neue Sieger. Die Highlights von Rennen 1 zeigen, wie Robin Frijns vor dem Heimpublikum triumphierte. Bei der vierten DTM-Veranstaltung 2020 eroberte Robin Frijns als […]

Die Highlights von Rennen 1 zeigen, wie Robin Frijns vor dem Heimpublikum triumphierte.

Bei der vierten DTM-Veranstaltung 2020 eroberte Robin Frijns als erster Niederländer seit Mercedes-Pilot Christijan Albers 2004 in Estoril den Sieg. Nachdem der 29-Jährige aus Maastricht in der seit Anfang August laufenden Saison schon vier Pole-Positions nicht zum erhofften ersten Sieg nutzen konnte, setzte sich Nico Müllers Abt-Audi-Teamkollege im Samstagrennen in einem spannenden Dreikampf vom zweiten Startplatz aus durch.

Emotionaler Sieg vor Heimpublikum
Bis zur Ziellinie sassen ihm die Audi-Kollegen Loïc Duval, der von Startplatz 1 ins Rennen gegangen war, und Nico Müller im Nacken. Nur neun Zehntelsekunden trennte das Audi-Trio auf den ersten drei Plätzen.

Als Meisterschaftsführender konnte der frisch gebackene Vater gut mit dem dritten Platz leben.

Nico Müller: «Ich hatte natürlich gehofft, meinen dritten Startplatz zu verteidigen. Es war dann aber in der ersten Kurve etwas rutschig, so dass ich Plätze verlor. Nach meinem Stopp zum Reifenwechsel hatte ich als Drittplatzierter das Problem, dass Loïc vor mir auch DRS benutzen konnte, um Robin zu attackieren. Das war am Ende das entscheidende Problem. Aber ich freue mich sehr für Robin und unser Team.»

Robin Frijns beglückte mit dem Sieg am Samstag und Platz 2 im Regenrennen vom Sonntag die erstmals in dieser Saison wieder zugelassenen Zuschauer auf den Tribünen entlang der Start-Ziel-Geraden.

Unfall von Fabio Scherer
Der zweite Schweizer im Feld konnte sich vom 15. Startplatz aus zunächst verbessern. Eine Berührung mit einem Kontrahenten zog dann eine Boxendurchfahrstrafe nach sich, worauf Fabio Scherer mit dem Audi RS5 vom privaten WRT Team aussichtslos zurückfiel und bloss als 15. ins Ziel kam. Ein Trost und ein Zeichen, dass im Idealfall viel mehr drin liegt, war seine schnellste Rennrunde im gesamten Feld.

Der in Engelberger lebende Luzerner war es dann, der im Rennen vom Sonntag auf nasser Strecke für ungewünschte Aufregung sorgte. In der Hoffnung auf eine Wetterbesserung wechselte er beim Pflichtstopp auf Slicks. Ein Risiko, das wenig später zu einem heftigen Abflug und einem Rennunterbruch führte.

Die Highlights geben wieder, wie Sheldon van der Linde im BMW aus dem Hinterfeld zum ersten Sieg kam, nachdem das Rennen vom Sonntag wegen Scherers Unfall unterbrochen worden war.

Erster Sieg für einen Südafrikaner
Beim Rennunterbruch lag der nach einem enttäuschenden Qualifying nur von Rang 14 ins Rennen gegangene Sheldon van der Linde im BMW M4 an der Spitze. An der Spitze machte der 21-Jährige beim rollenden Re-Start alles richtig und verteidigte seine Führung souverän bis ins Ziel.

Die Abt-Piloten Frijns und Müller versuchten alles, konnten dem BMW-Fahrer im wieder einsetzenden Regen aber nicht mehr gefährlich werden. Dessen Sieg geht als der erste eines Südafrikaners in die DTM-Historie ein.

Keiner sammelte 2020 schon so viele Trophäen wie Nico Müller. In Assen waren es zwei mit Platzziffer 3.

Beste Unterhaltung in Assen und Monza
Nicht nur für die Zuschauer vor Ort und zu Hause am Fernsehen war es somit ein ähnlich turbulentes Rennen wie später der vom Franzosen Pierre Gasly im Alpha Tauri-Honda gewonnene GP von Italien in Monza.

Dieser Meinung war auch Nico Müller, der mit dem siebten Podium im achten Saisonlauf seine Tabellenführung behauptete.

Nico Müller: «Auch aus der Cockpitperspektive war es ein sehr unterhaltsames Rennen. Nach einem guten Start war ich hinter Loïc und Robin eingeklemmt. Dass ich in der ersten Runde erneut mehrere Plätze verloren habe, war ärgerlich. Durch die schlechte Sicht im Regen war die Aufholjagd sehr schwierig. BMW ist mit dem frühen Boxenstopp für Sheldon ein ziemlich smarter Move gelungen. Die Rote Flagge hat ihnen natürlich zusätzlich geholfen. Der dritte Platz ist ein gutes Resultat, aber wir haben hier nicht das Maximum herausgeholt. Der Siegeshunger wird definitiv wieder grösser.»

Für einmal leuchtete im Verlauf der beiden Rennen nie die 1 an der Flanke des Audi RS5 DTM von Nico Müller.

Weiter auf dem Nürburgring
Gelegenheit, diesen zu stillen, hat Nico Müller schon am nächsten Wochenende auf dem Nürburgring, wo die DTM-Truppe gleich für zwei aufeinanderfolgende Veranstaltungen bleiben wird. Mit seinem ersten Sieg und dem zweiten Platz am Sonntag von Assen ist Robin Frijns in der Meisterschaft nun der Zweitplatzierte. Dritter ist Titelverteidiger René Rast, der sich mit zwei fünften Rängen zufriedengeben musste.

Müllers Vorsprung beträgt noch 26 Punkte – einen Zähler mehr, als es für einen Sieg gibt. Den genauen Tabellenstand kann man hier entnehmen.

dtm.de

 

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