Dragster: Jndia fährt Europarekord 🎥

SCHNELLSTE TOPSPEED Ihre erste volle Saison in der Königsklasse des Drag Racing krönte Jndia Erbacher in Schweden mit einem Europarekord. Nur mit einem Sieg hat es noch nicht geklappt. Nach sporadischen Einsätzen in den ersten beiden Jahren mit einem Top Fuel Dragster nahm Jndia Erbacher 2019 ihre erste volle Saison in der Königsklasse in Angriff. […]

Eine Woche nach Hockenheim gelang Jndia Erbacher die bisher schnellste Fahrt ihres Lebens. Was ihr nun noch fehlt, ist der erste Gesamtsieg (Fotos: Adrian Zumstein).

Nach sporadischen Einsätzen in den ersten beiden Jahren mit einem Top Fuel Dragster nahm Jndia Erbacher 2019 ihre erste volle Saison in der Königsklasse in Angriff. Beim Auftakt in Santa Pod (GB) schied sie trotz persönlicher Bestzeit im Halbfinale gegen Anita Mäkelä aus. In Schweden sorgten technische Probleme an ihrer rund 12000 PS starken Rakete für ein frühes Aus. In Finnland verlief ihr drittes Rennwochenende auf einer neuen Strecke ebenfalls durchzogen. Immerhin war es eine gute Übung für den ersten Saisonhöhepunkt von Mitte August in Hockenheim.

Immer gegen Anita
Bei den NitrOlympiX erzielte die Baselbieterin auf einer für diese PS-Monster vom Gripniveau her schwierigen Asphaltpiste eine tiefe 4er-Zeit. Zum wiederholten Mal scheiterte sie dann im Halbfinale an Europameisterin Anita Mäkelä.

Von Hockenheim aus reisten ihre Truckies mit dem Material direkt nach Schweden zum zweiten diesjährigen Auftritt in der Tierp Arena – und er sollte sich als ein weiterer Meilenstein in der noch jungen Karriere der Drag Racerin erweisen. Mit einer Zeit von 3,8175 Sekunden und der Topspeed von 513,31 km/h erzielte Jndia Erbacher einen neuen absoluten Europarekord. Damit übertraf sie auch die Bestmarke des Finnen Risto Poutianen vom Mai 2011 mit 510,26 km/h, als Dragsterrennen noch über die Viertelmeile führten. Längst sind es aus Sicherheitsgründen nur noch 1000 Fuss.

Jndia Erbacher: «Es hat alles gepasst, das Material, das Wetter und ich.»

Ihre Rekordfahrt ist im folgenden Video eines Zuschauers zu sehen:

Out mit bitterem Nachgeschmack
Im Halbfinale traf die Schweizerin wieder auf eine ebenfalls schnelle Frau. Diesmal war es aber die Norwegerin Maja Udtian, die sich einen Platz in einem Topteam erkauft hatte und die guten Voraussetzungen umzusetzen wusste. Mit 4,010 kam die Tochter des sechsfachen Europameisters Urs Erbacher zwar auf eine gute Zeit, Udtian entriss ihr mit 3,816 aber den Europarekord auf der gleichen Bahn um eine winzige Tausendstelsekunde.

Weil die Skandinavierin im Ziel die Zeitmessung touchiert hatte, sollte sie zunächst disqualifiziert werden, was für Jndia den Einzug ins Finale bedeutet hätte. Udtians Protest gegen diese Entscheidung kam aber durch, woraus diese im finalen Duell gegen Anita Mäkelä triumphierte und damit erfolgreich Revanche für die Niederlage im Endlauf von Hockenheim nahm. Mäkelä steht trotzdem vor dem erneuten Titelgewinn.

Was Jndia bleibt, ist der Speedrekord. Und das ungute Gefühl einer verpassten Chance.

Jndia Erbacher: «Eigentlich hätte der Finalplatz in Schweden mir zugestanden. Dann hätten wir Zeit gehabt, den defekten Blower zu reparieren. Und danach wäre alles möglich gewesen.»

Urs und Jndia Erbacher: Die Tochter fährt bereits schneller als der erfolgreiche Papa.

Letzte Saisonchance in England
In der FIA-Europameisterschaft der Top Fuel Dragster belegt die schnellste Frau der Schweiz den vierten Zwischenrang. Die Chance auf den dritten Medaillenplatz ist minim, aber bei den FIA Finals in Santa Pod wird ihr Team trotzdem nichts unversucht lassen, um ihn doch noch zu erreichen. Immerhin schaffte sie es im Vorjahr in England ins Finale und unterlag dort nur… Anita Mäkelä.

Jndia Erbacher: «Wenn alles optimal läuft, kann ich noch Dritte werden. Papi ist dies auf dem Weg zum ersten EM-Titel auch mal gelungen. Schön wäre es, wenn ich als Erste in Europa eine Zeit unter 3,8 Sekunden fahren könnte.»

facebook.com/jndia.erbacher

eurodragster.com/news/19points/fia2019.pdf

(Visited 1.866 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema