Buemi beim Zürich E-Prix: "Traum wird wahr"

WILLKOMMEN FORMEL E  Die Rennstrecke ist aufgebaut, Teams und Fahrer bereiten sich auf das erste grosse Schweizer Rundstreckenrennen seit 64 Jahren vor. Für Sébastien Buemi ist damit ein Traum wahr geworden. Gleich zwei Schweizer TV-Sender berichten live über den Zürich E-Prix. Der Formel-E-Tross ist in Zürich angekommen, die Aufbauarbeiten der Rennstrecke sind beinahe abgeschlossen. Ab […]

Die Renault-Mechaniker nehmen in der Boxengasse auf dem Parkplatz am Hafen Enge ihr Material in Empfang (Fotos: Jürg Streun).

Der Formel-E-Tross ist in Zürich angekommen, die Aufbauarbeiten der Rennstrecke sind beinahe abgeschlossen. Ab Freitagabend werden die letzten Lücken geschlossen, und am Samstag um 16 Uhr findet der sogenannte Shakedown statt. Dann wird die 2,46 km lange Strecke mit elf Kurven (Turns 1 bis 11) das erste Mal rennmässig befahren.

Der erste Zürich E-Prix, das erste internationale Rundstreckenrennen seit dem 22. August 1954, als im Bremgartenwald vor den Toren Berns zum letzten Grossen Preis der Schweiz auf Schweizer Boden gestartet wurde, ist damit Tatsache.

Die Box für Sébastien Buemi ist bereit für das Heimspiel.

„Nie im Traum daran gedacht
Wenn Sébastien Buemi, der Champion der Saison 2015/16, mit seinem Renault Z.E. 17 das erste Mal auf die Piste fahren wird, dann ist das auch für ihn ein ganz spezieller Moment.

Sébastien Buemi: „Ich fuhr als Bub Kartrennen in der Schweiz, etwa auf der Kartbahn Wohlen. Aber ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass ich eines Tages mit einem Rennwagen in der Schweiz ein Rundstreckenrennen bestreiten werde. Dies ist schon ein besonderes Gefühl.“

Mit dem Velo hat er die Strecke entlang der Seepromenade am Hafen Enge und durch das Bankenviertel abgefahren. Sobald sie komplett gesperrt ist, tut er dies auch zu Fuss.

Sein erster Eindruck verspricht ein spannendes erstes Schweizer Formel-E-Rennen.

Sébastien Buemi: „Die Strecke hat alles drin: Breite und schmale Passagen, zwei lange Geraden mit einer Schikane dazwischen, viele Kurven und eine Spitzkehre (Turn 10, Red.), vor der es Ausbremsmanöver geben wird. Ich vermute, es wird ein abwechslungsreiches Rennen.“

Aus der Haarnadelkurve (Turn 10) beschleunigen die Formel-E-Piloten am Mythenquai Richtung Start/Ziel.

Das Datum für 2019 ist bekannt
Gestartet wird es am Sonntag um 18.04 Uhr über eine Distanz von 39 Runden. Zürich ist der 19. Austragungsort der Formel E. Zuvor kamen in der laufenden vierten Saison Rennen in Santiago de Chile und Rom hinzu. Der E-Prix Zürich ist das letzte Rennen in Europa vor dem Finale Mitte Juli mit zwei Läufen in New York.

Im Vorfeld der Schweizer Premiere hat die FIA den Kalender der fünften Saison mit den GEN2-Autos bekanntgegeben. Sie beginnt am 15. Dezember in Ad Diriyah in Saudi Arabien. Zürich wird am 9. Juni 2019 die elfte und wiederum vorletzte Station vor dem US-Finale sein.

Grosse Aufbauten für nur einen Tag: Am Samstag und Sonntag dürfen nur noch Elektro-Fahrzeuge auf die Strecke.

Marc Surer: „Die Formel E ist eine wünschenswerte Ergänzung“
Wie bedeutend dieser Anlass ist, schlägt sich nicht nur im weltweiten Medieninteresse nieder, sondern auch im eigenen Land. Kaum eine Zeitung hat im Vorfeld nicht darüber berichtet, egal mit welchem Unterton. Dass es auch negative Stimmen gibt, ist verständlich.

Selbst Marc Surer, der den Automobilsport von allen (lauten) Seiten kennt, liess sich vom Formel-E-Fieber anstecken. In der Basler Zeitung äussert er sich in seiner Kolumne „Surers Boxenstopp“ positiv dazu.

Marc Surer: „Die Formel E spricht nicht die klassischen Rennfans, sondern eine neue, jüngere Generation an. Sie ist mittlerweile ein Trend, weil die Leute begriffen haben, dass auch mit elektronisch betriebenen Boliden hochstehender Sport betrieben werden kann. Zudem ist die Formel E ein Auffangbecken für viele talentierte Fahrer, denen es in der Königsklasse nicht ganz reicht. Wir müssen daher die Formel E tatsächlich als wünschenswerte Ergänzung betrachten.“

Der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte wird das Qualifying und Rennen am Sonntag für das Schweizer Fernsehen (SFR zwei) live co-kommentieren.

Marc Surer durfte nie vor eigenem Publikum fahren – ausser bei Bergrennen. Nun kommt er als Co-Kommentator für SRF zwei nach Zürich (Foto: Silvia Arias).

Neel Jani, Simona de Silvestro und Fabio Leimer für MySports im Einsatz
Mit einem Grossaufgebot fährt MySports auf. Bereits ab 8.15 Uhr sendet der reine Schweizer Sportsender live von der Rennstrecke. Als Experten stehen hier die Profirennfahrer Simona De Silvestro, Neel Jani und Fabio Leimer im Einsatz.

An einem zweiten Standort spricht Programmleiterin Steffi Buchli mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Sport. Ein Moderator kommentiert das Rennen, einer ist als rennender Reporter unterwegs. Abgerundet wird das Programm mit Magazinen rund um die Formel E und den Standort Zürich.

Wer also nicht selbst nach Zürich pilgert, kann sich zu Hause gut informieren lassen. Es sei denn, er kann der Formel E immer noch nichts abgewinnen…

zuricheprix.ch

www.srf.ch

mysports.ch

 

 

 

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