BMW: Reminiszenz an das Junior Team 🎥

ERINNERUNGEN AN MARC SURER 1977 sorgte das legendäre BMW Junior Team, zu dem der Schweizer Marc Surer gehörte, für Aufsehen. Mit dem damaligen Rennleiter Jochen Neerpasch als Mentor geht eine neue Generation an den Start. Das legendäre BMW Junior Team feiert nach mehr als 40 Jahren sein Comeback. 1977 sorgten der Amerikaner Eddie Cheever, der […]

Manfred Winkelhock, Marc Surer und Eddie Cheever in ihren BMW-Overalls mit Betreuern bei einem DRM-Lauf 1977  (Fotos: Archiv BMW).

Das legendäre BMW Junior Team feiert nach mehr als 40 Jahren sein Comeback. 1977 sorgten der Amerikaner Eddie Cheever, der Schweizer Marc Surer und der Deutsche Manfred Winkelhock in der Motorsportwelt für Furore.

Ganzheitliche Ausbildung
2020 geht eine neue Generation an vielversprechenden Talenten unter dem Namen BMW Junior Team an den Start. Der Brite Dan Harper, der Deutsche Max Hesse und der Amerikaner Neil Verhagen absolvieren ein auf zwei Saisons angelegtes ganzheitliches Ausbildungsprogramm, das neue Massstäbe in der Förderung junger Talente setzen soll.

Ziel des völlig neuen Ausbildungskonzepts ist, die Junioren gemeinsam in vielen verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln, sie individuell und ganzheitlich zu fördern und sie dadurch zu besseren und vor allem reiferen Rennfahrern zu machen.

Einsätze auf dem Nürburgring
Am Steuer verschiedener Rennfahrzeuge aus München – M2 CS Racing, M4 GT4 und M6 GT3 – bestreitet das BMW Junior Team die Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und das 24-Stunden-Rennen 2020. Dazu kommen weitere Ausbildungsinhalte. Ihre ersten Rennrunden auf der Nordschleife werden die Junioren am 27. Juni beim Auftaktrennen zur NLS drehen.

Die drei BMW-Junioren von 2020 mit einem BMW 320 Gruppe 5 aus der DRM 1977 (Foto: Martin Hangen/hangenfoto).

Erfahrenes Trio
Der 19-jährige Dan Harper gewann 2019 den Titel im British Carrera Cup und erhielt für seine Leistungen eine Nominierung für die prestigeträchtigen Autosport Awards. Der 18-jährige Max Hesse feierte 2019 den Titelgewinn in der ADAC TCR Germany, zudem war er Förderkandidat des ADAC. Der ebenfalls 18-jährige Neil Verhagen belegte 2019 den sechsten Gesamtrang in der British F3 Championship und war Teil des Red Bull Juniorprogramms.

Jochen Neerpasch als Steigbügelhalter
Einer ihrer Mentoren wird der Mann sein, der 1977 das erste BMW Junior Team gegründet hat – Jochen Neerpasch.

Jochen Neerpasch erzählt im kurzen Video, wie er als damaliger BMW-Rennleiter auf die Idee zur Gründung des BMW Junior Teams kam.

Entscheidend für Marc Surer
Für den später bis in die Formel 1 aufgestiegenen Baselbieter Marc Surer war dieses Förderprogramms 1977 der entscheidende Karriereschritt.

Marc Surer: «Ohne meine Aufnahme ins BMW Junior Team hätte ich damals keine Chance gehabt, weiter Motorsport zu betreiben. Das Gute an der damaligen Zeit war, dass wir absolut frei fahren konnten, ohne irgendwelche Vorgaben. Wir sind uns zwar manchmal gegenseitig in die Autos gefahren, aber trotzdem hatten wir alle Freiheiten.»

Seiner Meinung nach sind die jetzigen Junioren viel besser auf den Rennsport vorbereitet als damals.

Marc Surer: «Allein schon deshalb, weil sie viel früher angefangen haben. Dazu kommen in Zukunft noch die Simulatoren, die wir damals nicht hatten.»

Entwicklung mit Teamwork
Der damalige Initiator und Mentor der heutigen BMW-Junioren erinnert sich gerne an jene Zeit zurück.

Jochen Neerpasch: «Eddie, Marc und Manfred zählten zu den vielversprechendsten Nachwuchsfahrern, und auch sie waren ein internationales Team mit unterschiedlichen Charakteren. Bei ihnen war zu beobachten, wie gut sie als Team zusammengearbeitet und wie viel schneller sie sich dadurch entwickelt haben. Aus dieser Erfahrung heraus gingen wir bei der Zusammenstellung des aktuellen BMW Junior Teams einen ähnlichen Weg.»

Marc Surer und Jochen Neerpasch sind der Marke BMW bis heute verbunden geblieben. Sie haben zusammen viel erlebt.

Lernen und herausfordern
Die Junioren von 1977 waren für ihren aggressiven Fahrstil berüchtigt. Trotzdem bremste sie der damalige Rennleiter nicht ein. Was war der Grund?

Jochen Neerpasch: «Weil das die Philosophie war. Sie sollten völlig frei fahren. Wir haben sie ja damals in der Deutschen Rennsport Meisterschaft sogar direkt gegen unsere erfahrenen Piloten antreten lassen, um zunächst von ihnen zu lernen und sie dann herauszufordern. Unser Anspruch war nicht, mit dem BMW Junior Team die Meisterschaft zu gewinnen, sondern die jungen Talente zu fördern. So werden wir es auch mit dem aktuellen BMW Junior Team handhaben.»

Krawallrennen auf dem Norisring
In die deutsche Motorsportgeschichte ging das legendäre BMW Junior Team – und vor allem Marc Surer – speziell beim Rennen auf dem Norisring 1977 ein. Der Basler metzelte den Ford Escort Zakspeed von Hans Heyer regelrecht nieder. Solche Szenen, die das Publikum von den Sitzen rissen, sind heute undenkbar.

Ein rund siebenminütiger Film blickt auf jenes skandalträchtige Rennen zurück.

Die ganze Geschichte über den Eklat am Norisring und die DRM-Saison 1977 ist diesem Erinnerungsbericht des ebenso legendären Journalisten und langjährigen Streckensprechers Rainer Braun bei unseren Kollegen von Zwischengas nachzulesen.

bmw-motorsport.com

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