Bergrennen Hemberg: Eric Berguerand bleibt Chef im Ring

WIE GEHABT Prächtiges Sommerwetter, 8000 Zuschauer und neue Streckenrekorde: Das erste Bergrennen der Saison 2022 in Hemberg bot alles, was sich Racing-Fans wünschen.

Bergrennen Hemberg
Eric Berguerand begeisterte die Fans in Hemberg mit seinem wuchtigen Lola FA99.

Fast auf den Tag genau drei Jahre nach der letzten Austragung 2019 bildete Hemberg am vergangenen Wochenende den Startschuss zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022. 8000 Fans liessen sich das erste Rennen der Nach-Corona-Ära nicht entgehen. Und sie kamen dank Eric Berguerand & Co. voll auf ihre Kosten.

Begeisterung für den brachialen Lola FA99
Der Walliser hat seit dem 15. September 2019 kein Rennen mehr bestritten. Damals – in Les Paccots – ging er mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung auf Robin Faustini als klarer Sieger vom Platz. 1000 Tage später war es wieder Eric Berguerand, der die Fans mit seinem brachialen Lola FA99 begeistert.

Doch diesmal war der Vorsprung des Garagisten aus Martigny kleiner. Gerade mal 1,12 Sekunden war Berguerand in der Addition der beiden besten Läufe schneller. Und dennoch liess er beim Saisonauftakt keine Zweifel offen, wer (noch immer) der Chef im Ring ist.

Zweiter Schlussrang für Robin Faustini auf Osella
Robin Faustini (Galerie Mitte) war nach drei Läufen und dem zweiten Schlussrang mit seiner Leistung eigentlich zufrieden. Die 53,13 sec, die der Aargauer in den Asphalt brannte, waren nicht von schlechten Eltern. Damit war er auf die Hunderstelsekunde gleich schnell wie Marcel Steiner 2019.

Auch der Drittplatzierte Steiner auf seinem LobArt-Honda wusste nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte.

Marcel Steinner: «Nach all den Problemen, die wir hatten, können wir mit dem Erreichten zufrieden sein. Der neue Turbomotor hat uns auf dieser Strecke nicht den entscheidenden Vorteil gebracht. Das wussten wir schon im voraus. Aber wir sind auf einem guten Weg.»

Thomas Amweg mit Vaters Auto ohne Glück
Keine Chance, in den Kampf um die Top 3 einzugreifen, hatte Thomas Amweg. Der Sieger vom Gurnigel 2019 musste mit Vater Fredys Ex-Lola-F3000 vorliebnehmen, weil sein neues Arbeitsgerät, der Reynard 95D, noch nicht einsatzbereit ist: Amweg rettete in der Addition der beiden besten Läufe 14 Hundertstelsekunden auf Dauerbrenner Philip Egli. Der hatte in seinem Dallara F393 die Klasse der 2-Liter-Formelrennwagen unter Kontrolle und war im ersten Lauf sogar sieben Hundertstelsekunden schneller als Amweg. Zweiter hinter Egli in der 2-Liter-Klasse wurde Joël Burgermeister – mit 0,21 sec Rückstand auf Egli.

Starke Leistung mit einem Motorradmotor
Eine starke Leistung bot auch Joël Grand in seinem Osella PA21. Der Walliser belegte in der Endabrechnung den siebten Schlussrang. Und das mit einem 999 cm3 starken Motorradmotor. Grand war damit sogar schneller als Michel Zemp, der in seinem 2-Liter-Norma zwar einen guten ersten Lauf erwischte, danach aber technische Probleme hatte und gegen Grand & Co. chancenlos war.

Reto Meisel zeigte wieder seine ganze Power
Bester Tourenwagenfahrer war Reto Meisel (Galerie links). Bei dem wir uns an dieser Stelle noch für eine unglücklich formulierte Vorschau entschuldigen wollen. Der Autor dieser Zeilen hat wohl die Startliste nicht eingehend studiert… Sorry, lieber Reto!

Nichtsdestotrotz war der 51-Jährige aus Leuggern mit seinem Mercedes SLK 340 eine Macht. Meisels Bestzeit (im zweiten Durchgang gefahren) war eine Sekunde schneller, als die von Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8. Dritter bei den Autos mit Dach und damit noch schneller als der schnellste Porsche von Danny Krieg war Romeo Nüssli auf seinem Ford Escort Cosworth.

Denis Wolf gewann den Renault Clio Classic Cup
In der Interswiss bis 1,6-Liter Hubraum war Martin Bürki (VW Polo) einmal mehr der Mann des Tages. Als einer der wenigen gelang ihm im letzten Durchgang sogar noch eine Zeitenverbesserung. Die IS-Klasse bis 2 Liter Hubraum sicherte sich Marco Geering (Opel Kadett) in einem spannenden Duell mit Patrick Hedinger (Peugeot 205 GTI).

Im Renault Clio Cup gewann Denis Wolf (ebenfalls in Rekordzeit, Galerie rtechts)( – gefolgt von Philipp Krebs und Michael Schläpfer.

La Roche – La Berra wartet auf Fans und Teams
Viel Zeit zum Ausruhen haben die Bergrennfahrer nicht. Schon am kommenden Wochenende steht mit La Roche – La Berra der zweite Lauf auf dem Programm. Die 3,5 Kilometer lange Strecke im Fribourgischen feiert dieses Jahr ihr Comeback. Zuletzt war La Roche – La Berra 2015 Teil des Berg-Kalenders (Sieger: Joël Volluz auf Osella FA30).

Los geht es am Samstag, 18. Juni, ab 7.30 Uhr mit Trainingsläufen. Am Sonntag, 19. Juni, findet ab 7.30 Uhr ebenfalls noch ein Trainingslauf in jeder Kategorie statt. Der erste Rennlauf startet um 9.45 Uhr. Wie in Hemberg wird jede Klasse drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Zeit- und Ortsplan sind angehängt.

Und so geht es weiter:

18./19. Juni, La Roche – La Berra.
Mehr über das Bergrennen von La Roche – La Berra erfahren Sie unter courselaberra.ch

  • 23. und 24. Juli, Ayent – Anzère
  • 19. bis 21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
  • 27. und 28. August, Oberhallau
  • 10 ud 11. September, Gurnigel

Fotos: Christian Eichenberger
bergrennen-hemberg.ch
motorsport.ch

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