Berg-SM: Ein Finale mit Überraschungen
BERGRENNEN Weil sein letzter Titelgegner nicht antrat, stand Frédéric Neff (Bild) schon vor Trainingsbeginn zum letzten Rennen Châtel-St-Denis–Les Paccots als Tourenwagen-Bergmeister 2017 fest. Als überraschender Tagessieger bei wechselhafter Witterung ging Joël Grand im Zweiliter-Rennwagen hervor. Ende gut, fast alles gut. Endlich ein Bergrennen, das ohne schweren Unfall über die Bühne ging. Dafür sorgte heftiger Regen […]

Ende gut, fast alles gut. Endlich ein Bergrennen, das ohne schweren Unfall über die Bühne ging. Dafür sorgte heftiger Regen im Verlauf des dritten Renndurchgangs zum Abbruch. Ein vernünftiger Entscheid, denn am Klassement hätte die Fortsetzung eh nichts mehr geändert.
Kaum war der erste Trainingslauf am Samstagnachmittag beendet, setzte leichter Regen ein. Danach wechselten sich für den Rest des Wochenendes trockene Phasen mit Schauern ab, wobei die 2,5 km lange Piste von der nördlichen Autobahnbrücke in Châtel-St-Denis hoch nach Les Paccots immer irgendwo feucht oder ganz nass war.
Aus diesem Grund beschloss der heute als Teamchef fungierende frühere Spitzenfahrer Roland Bossy, den Tatuus-Honda Formula Master seines Schützlings Joël Grand für den ersten Rennlauf auf Regenreifen zu belassen, obwohl die Formel-3000-Piloten Slicks für die abtrocknende Strecke montiert hatten.

Das war der Grundstein zum überraschenden Tagessieg des 30-jährigen Wallisers. Grand erzielte bei einsetzendem Regen die schnellste Rennwagenzeit, nur die beiden zuvor auf weniger nasser Unterlage fahrenden E1-Tourenwagenpiloten Thomas Kessler (Mitsubishi) und Romeo Nüssli (Ford Escort) waren etwas schneller.
Im zweiten Lauf bei weiterhin nasser Fahrbahn fuhr Grand die Bestzeit im gesamten Feld, knapp vor Eric Berguerand im Lola-Cosworth. Der vom abwesenden Marcel Steiner am Gurnigel entthronte Vorjahresmeister hatte im ersten Lauf mit Slicks im Regen eine grandiose Vorstellung geboten (6,4 Sekunden Zeitverlust auf Grand), die ihm aber nur noch zum Klassensieg verhalf.
Kurz vor Grand vermochte Nüssli Kessler von der Ranglistenspitze bei der Tourenwagen zu verdrängen. In der Addition lag Grand nach zwei der drei geplanten Läufe um 20 Tausendstel vor Nüssli und 6,7 s vor Berguerand.

Weil kurz vor Ende des dritten Laufs der Interswiss-Wagen heftiger Regen einsetzte, bedeutete dies die Entscheidung. Die Rennleitung entschied richtigerweise zum Abbruch der Veranstaltung, worauf eine Wertung nach zwei Läufen erfolgte.

Schnellmanns Abwesenz bedeutete für Neff den Titel
Damit endete die Schweizer Bergmeisterschaft 2017 mit dem überraschenden Tagessieg eines Zweiliter-Rennwagenfahrers vor drei Tourenwagenpiloten. Der drittschnellste Fahrer mit Dach über dem Kopf war Frédéric Neff, obwohl dieser gar nicht mehr so schnell zu fahren brauchte….
Der Porsche-Pilot aus Moutier stand nämlich schon vor dem Start als neuer Tourenwagen-Bergmeister fest, da Roger Schnellmann nicht zum finalen Rennen erschien. Die Zeit, seinen am Gurnigel leicht havarierten Mitsubishi optimal zu reparieren, habe nicht gereicht. Seine Abwesenheit ebnete Romeo Nüssli im letzten Moment den Weg zum dritten SM-Schlussrang, den der Aargauer nur noch mit einem Gruppensieg erreichen konnte. Wir gratulieren!

Freuen durfte sich auch Giuliano Piccinato. Der 54-jährige Garagier aus Bättwil siegte mit seinem Honda Integra Type R auch im siebten Rennen in der SuperSerie bis zwei Liter. So sicherte er sich wunschgemäss den Berg-Pokal für hubraumkleinere Fahrzeuge und historische Wagen.