Aegerter: MotoE-Titel zum Greifen nahe

ALLES ODER NICHTS Dominique Aegerter steht vor dem wohl wichtigsten Rennwochenende seiner Karriere. Um MotoE-Weltcupsieger zu werden, muss beim GP von Frankreich in Le Mans aber alles passen. Beim letzten Saisonevent hat der 30-jährige Motorradrennprofi aus dem Kanton Bern ausgezeichnete Chancen, seine Rookie-Saison in dieser noch jungen Kategorie mit dem Gesamtsieg MotoE™ World Cup 2020 […]

Seit 2007 ist Dominique Aegerter im Motorrad-WM-Zirkus dabei. Nun hat er die Chance, in deren Rahmen erstmals einen Titel zu gewinnen (Fotos: Dynavolt Intact GP / FGlänzel).

Beim letzten Saisonevent hat der 30-jährige Motorradrennprofi aus dem Kanton Bern ausgezeichnete Chancen, seine Rookie-Saison in dieser noch jungen Kategorie mit dem Gesamtsieg MotoE™ World Cup 2020 zu krönen. Um dies zu schaffen, muss er beim Saisonfinale auf dem Circuit Bugatti in Le Mans vier Punkte aufholen.

Misano-Pech abgehakt
Tabellenleader ist der Italiener Matteo Ferrari mit 86 Zählern vor Aegerter (82) und dem Spanier Jordi Torres (79). Die Ausgangslage könnte allerdings noch besser sein, wäre der einzige Schweizer im Feld vor zwei Wochen in Misano nicht von einem Konkurrenten ins Kiesbett befördert worden. Am Vortag feierte Aegerter beim GP der Emilia Romagna seinen zweiten Saisonsieg.

So geht Domi #77 als Gesamtzweiter in das alles entscheidende Rennwochenende im französischen Le Mans, wo die MotoE-Serie zum ersten Mal zu Gast ist.

Dominique Aegerter: «Die Pause nach Misano habe ich gut verbracht. Ich habe mich für die bevorstehende Aufgabe perfekt vorbereitet, sowie ich natürlich bis in die Fingerspitzen top motiviert bin.»

In zwei von bisher fünf MotoE-Rennen stand Aegerter als Sieger auf dem Podium, zuletzt am 19. September in Misano.

Handikap mit Einsatz wettmachen
Im Gegensatz zu Misano werden in Le Mans alle bei null beginnen müssen. Somit ist zumindest am Anfang alles ausgeglichen.

Trotzdem, glaubt der Rohrbacher, könnte sein Invicta-Team einen leichten Nachteil haben: Ihm fehlt ein Teamkollege zum Datenaustausch und -Vergleich.

Dominique Aegerter: «Wir werden das mit doppeltem Einsatz wettmachen. Abgesehen davon sollte die grosse Erfahrung meines Teams und die von mir selbst eine Hilfe in dieser Hinsicht sein.»

Konzentration aufs Wesentliche
Oft ein grosses Fragezeichen in der Sarthe ist das Wetter. Daher hofft Aegerter auf einheitliche Bedingungen, sodass sein Team in jeder Session ordentlich arbeiten kann.

Mit dem MotoE-Bike fuhr er noch nie im Nassen. Domi ist aber zuversichtlich, allenfalls die Umstellung mit dem Elektro-Bike im Regen ohne allzu grossen Schwierigkeiten zu schaffen.

Dominique Aegerter: «Ich versuche einfach, mich auf das Wesentliche und auf das Fahren zu konzentrieren. Dieser Stop-and-Go-Kurs liegt mir jedenfalls. Darum lasse ich mich auch nicht auf Rechenspielchen ein. Das lenkt nur ab. Wir müssen unseren Fokus darauflegen, am Samstag in der Qualifikation ganz vorne zu landen, damit wir für das erste Rennen eine gute Ausgangsposition haben. Ein gutes Resultat im ersten Lauf ist dann ebenso wichtig, da dies gleichzeitig der Startplatz für das letzte Rennen am Sonntag ist.»

Der Schweizer TV-Sender SRF strahlt von beiden Rennen des Wochenendes eine Aufzeichnung aus. Sendebeginn ist am Samstag um 17.25 und am Sonntag um 16.55 Uhr.

Der Berner muss alles aus sich und dem E-Bike herausholen, um seine Karriere mit dem Titelgewinn krönen zu können.

domi77.ch

 

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